OFDb - Explosiv - Blown Away (1994) - Eine Kritik von AsiaFreak
Review

- SPOILERWARNUNG -

Normalerweise stehe ich mehr auf Actionfilme, die das Hauptaugenmerk auf jede Menge Blei, Explosionen, Verfolgungsjagden, handfeste Schlägereien und blutige Shoot-outs verlagern. Zumindest zwei der genannten Stichworte bekam ich hier geboten. Das war nicht weiter schlimm, denn wenn es um einen Thriller, der eine originelle Story vorweisen kann, und dazu Spannung garantiert, dann lass' ich mich nicht zweimal bitten. Bei "Collateral" und "Running Scared" hat es auch ohne viel Blutvergießen geklappt, da sie einfach sauspannend waren. Auch bei "Explosiv - Blown Away" sollte ich nicht enttäuscht werden.

Zu Tommy Lee Jones muss ich nicht viel sagen, denn dieser Mann ist ein Brett von Schauspieler, egal ob in der Rolle eines Bösewichts (Alarmstufe: Rot) oder als Deputy Marshal (Auf der Flucht). Allerdings muss ich eingestehen, dass er mir in den "bösen" Rollen einen Tick besser gefällt als in denen, wo er so oder so als Gewinner feststeht und sein Potenzial einfach komplett abzudrehen nicht ganz ausschöpfen kann.

Neben ihm weiß aber auch Jeff Bridges, den man nicht vergessen sollte, zu gefallen. Bislang war ich nie ein sonderlich großer Fan von seinen Filmen oder von ihm selbst als Schauspieler. Neben "Fearless - Jenseits der Angst" ist "Explosiv - Blown Away" der einzige Film, den ich mit ihm in einer Hauptrolle gesehen habe. Er ist allerdings überhaupt nicht der Typ, der irgendwo in Irland Bomben gebastelt und gelegt haben soll, um Engländer auszuschalten - das kann ich ihm nicht hundertprozentig abkaufen!

Kommen wir nun zur Story des Films, welche durch die Einführung in die Hintergründe, die "Ryan" (Tommy Lee Jones) zu seinen Taten als irrer Bombenleger bewegen, ganz besonders punkten kann. Die Herangehensweise gefällt mir sehr, denn man erfährt nur nach und nach, aus welchen Beweggründen "Ryan" eine dermaßen intensive Wut auf "James Dove" (Jeff Bridges) verspürt - klasse!

Allerdings muss ich dem Film auch ein paar Schönheitsfehler unterstellen, die da wären: Wie schafft man es, eine Bombe, die so groß ist, dass sie ein riesiges Schiff in die Luft jagen kann, zu bauen? Wirklich viel Material verwendet er ja nicht. Aber vor allem erscheint mir der Ablauf der Zündung dieser Bombe als sehr unrealistisch. Ebenfalls merkwürdig empfand ich die Tatsache, dass "Ryan" seine Autobombe ziemlich schnell in das Auto von "James'" Frau eingebaut haben muss, denn wirklich viel Zeit hatte er ja dafür nicht. Er hat sie nur einmal getroffen und ist kurz um das Auto gelaufen, weiter nichts.

Nichtsdestotrotz bietet dieser Film eine Menge Spannung, gerade im Hinblick auf den Showdown, und einige tolle Explosionen. Zudem wirken zwei grandios aufspielende Hauptdarsteller mit, denen man die Lust am Schauspielern in jeder Szene anmerkt. Fans derber Actionkost werden sehr wahrscheinlich nicht sehr viel Spaß an dem Film haben, da er fast komplett ohne Blut auskommt, obwohl er eine FSK-16-Freigabe erhalten hat, aber Freunde spannender und ausgeklügelter Thriller-Unterhaltung werden dafür umso mehr auf ihre Kosten kommen!

7,5/10

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