Exit Marrakech - 2013

oder

Exit Marrakech (2013)

Deutsches Familiendrama: Der siebzehnj�hrige Ben besucht in den Sommerferien nur widerwillig seinen ungeliebten Vater, der in Marrakesch eine Theaterinszenierung vorbereitet. Da sich die beiden wenig zu sagen haben und der Regisseur ganz in seiner Arbeit aufgeht, erkundet der Junge das fremde Land auf eigene FaustKritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.3 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 d�rfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste m�gliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.


W�hrend seine Freunde gemeinsam in Urlaub fahren, muss der siebzehnj�hrige Internatssch�ler Ben (Samuel Schneider) die Sommerferien bei seinem Vater Heinrich (Ulrich Tukur) in Marokko verbringen. Schon die ersten Tage nach der Ankunft werden zu einer Herausforderung, da sich der eigenwillige Theaterregisseur vor allem um seine Arbeit k�mmert und seinem Sohn nur wenig Aufmerksamkeit zukommen l�sst. Zunehmend von Heinrichs selbstherrlichem Auftreten und seinem Desinteresse entt�uscht, beschlie�t Ben, die ihm fremde Umgebung alleine zu erkunden. Er st�rzt sich in das bunte Leben Marrakeschs und trifft eines Abends die junge Prostituierte Karima (Hafsia Herzi), in die er sich schon bald verliebt. Als sie in das entlegene Dorf ihrer Familie aufbricht, begleitet Ben sie kurzerhand und taucht so in eine noch urt�mlichere Welt ein. Heinrich macht sich unterdessen ernsthafte Sorgen, da sein Sohn ihn �ber die Reise nicht informiert hat und auf Anrufe nicht reagiert. Der Vater h�lt das Warten schlie�lich nicht l�nger aus und macht sich auf die Suche nach Ben.

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Am Set von Exit Marrakesch (AT): Darsteller Samuel....n.r.Exit Marrakesch - Ben (Samuel Schneider) und Karima...erzi)Exit Marrakesch - Caroline Link und Samuel Schneider am SetExit Marrakesch - Caroline Link am SetExit Marrakesch - Caroline Link, Ulrich Tukur und...m SetExit Marrakesch - Ben (Samuel Schneider) und Heinrich...ukur)

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Mehr als zehn Jahre nach ihrer Familiensaga "Nirgendwo in Afrika", die 2003 als bester fremdsprachiger Film mit einem Oscar ausgezeichnet wurde, kehrt die Regisseurin und Drehbuchautorin Caroline Link auf den afrikanischen Kontinent zur�ck. Auch wenn der exotische Schauplatz ihres Vater-Sohn-Dramas eine Reihe einpr�gsamer Bilder liefert und die kulturelle Andersartigkeit Marokkos durchaus in den Blick genommen wird, steht doch der Konflikt der Hauptfiguren im Zentrum des Geschehens. Der fremde Ort dient dabei auch als Katalysator, der grundverschiedene Einstellungen zum Leben zu Tage f�rdert. W�hrend Ben der unbekannten Umgebung zunehmend offener gegen�bersteht, zieht sich sein Vater in eine Scheinwelt zur�ck. Heinrich gef�llt sich in der Rolle des westlichen Intellektuellen, der die hiesige Kulturszene mit seinen Inszenierungen bereichert, verweigert sich einer wirklichen Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten aber konsequent. Nicht umsonst erkl�rt er seinem Sohn, dass er alles Wissenswerte �ber das Land aus einem Buch erfahren k�nne und daher sein Luxushotel �berhaupt nicht verlassen m�sse.

Eine �hnliche Gleichg�ltigkeit kommt auch im Umgang mit Ben zum Ausdruck. Beispielsweise ist Heinrich, obwohl er es als Vater eigentlich besser wissen m�sste, nur rudiment�r �ber die Zuckerkrankheit des Jungen und die damit verbundenen Vorsorgema�nahmen informiert. Auch als Ben ihn um die Meinung zu seinen kreativen Schreibversuchen bittet, zeigt der Theatermann lediglich beil�ufiges, eher kontraproduktives Interesse. Vater und Sohn haben sich sehr weit voneinander entfernt. Das unterstreicht nicht zuletzt die recht eindeutige Bildkomposition, die die beiden Protagonisten allein in r�umlicher Hinsicht immer wieder trennt. Aufgebrochen wird die bisweilen etwas plakativ geratene Darstellung der Entfremdung durch Bens Ausbruch aus dem goldenen K�fig seines Vaters. Die den Film �berspannende Konfliktsituation bleibt zwar durch Heinrichs erfolglose Anrufe stets pr�sent, tritt aber zugunsten einer Selbstfindungsphase seines Sohnes in den Hintergrund. Gewiss nimmt dieser Strang stellenweise klischeehafte Formen an – so handelt es sich bei Karima nicht nur um eine junge Frau aus �rmlichen Verh�ltnissen, sondern gleich um eine Prostituierte –, in belanglose Romantisierung gleiten die Ereignisse jedoch erfreulicherweise nie ab. Eine Versuchung, der manch anderer Filmemacher wom�glich nicht h�tte widerstehen k�nnen.

Als Ben und Heinrich schlie�lich erneut aufeinander treffen, spitzt sich die Auseinandersetzung bedenklich zu. Alte Wunden rei�en auf, Lebensentw�rfe werden hinterfragt. Und doch findet zum ersten Mal ein ehrlich gemeinter Austausch statt. Dank �berzeugender Darstellerleistungen entfaltet der Film hier seine volle St�rke. Nur um kurz darauf allerdings den Weg einer sehr bequemen dramaturgischen Aufl�sung einzuschlagen, die nicht recht zur verworrenen Beziehungssituation passen mag. Hier macht es sich Caroline Link dann doch etwas zu einfach.

Fazit: Stark gespieltes Vater-Sohn-Drama vor atemberaubender Kulisse, das gegen Ende leider allzu beliebig ger�t.




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Besetzung & Crew von "Exit Marrakech"

Land: Frankreich, Deutschland
Weitere Titel: Marokko, Morocco; Exit Marrakesch
Jahr: 2013
Genre: Drama
L�nge: 123 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 24.10.2013
Regie: Caroline Link
Darsteller: Mourad Zaoui, Hafsia Herzi, Samuel Schneider, Ulrich Tukur
Kamera: Bella Halben
Verleih: Studiocanal

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