Eleonore von Aquitanien - die Herzogin | Frag Machiavelli

Eleonore von Aquitanien

Eleonore von Aquitanien war eine der einflussreichsten Frauen des Mittelalters. Sie wurde um 1124 in Poitiers geboren und war durch Heirat erst Königin von Frankreich und dann von England.

Sie entstammte einem Zweig der Karolinger und brachte selbst zahlreiche bedeutende Kinder zur Welt. Dazu gehörten beispielsweise Richard Löwenherz und Johann Ohneland.

Eleonore von Aquitanien
Eleonore von Aquitanien – Öl auf Leinwand von 1858 (gemeinfrei)

Ihre Tochter Mathilde heiratete Heinrich den Löwen. Darüber hinaus war Eleonore von Aquitanien die Schwiegermutter der Könige von Kastilien und Sizilien, des Herzogs der Bretagne und des Grafen von Blois.

Dem französischen Hof der Kapetinger brachte Eleonore von Aquitanien einen neuen modischen Stil. Mit Bernhard von Clairvaux provozierte die selbstbewusste Frau damit sogar den wohl einflussreichsten Kleriker ihrer Zeit.

Die Hasstiraden des Heiligen Bernhard gehören zu den detailliertesten Quellen über das Leben der Eleonore von Aquitanien. Er war dann auch eine treibende Kraft bei der Annullierung ihrer Ehe mit dem französischen König Ludwig VII. durch drei Bischöfe am 21. März 1152.

Das Ende der ersten Ehe kam Eleonore von Aquitanien sehr gelegen. Sie selbst hatte dem König von Frankreich bereits Jahre zuvor mit der Auflösung gedroht.

Außerdem guckte sich die mondäne Edelfrau längst einen neuen Ehemann aus. Heinrich aus dem Haus Anjou-Plantagenêt war damals Herzog der Normandie und designierter Erbe der englischen Krone.

Eleonore von Aquitanien heiratete ihren zweiten Ehemann bereits am 18. Mai 1152. Die Beziehung mit Heinrich II. war leidenschaftlich und anfangs sehr vertrauensvoll.

Das sollte aber nicht halten. 1173 verschwor sich Eleonore von Aquitanien mit ihren Söhnen gegen den Mann. Die Rebellion schlug fehl und sie verbrachte die folgenden 15 Jahre bis zum Tod von Heinrich II. in einer Art Hausarrest.

In ihren letzten Lebensjahren war Eleonore von Aquitanien als Königinmutter auf mehreren diplomatischen Mission. Sie brachte beispielsweise das Lösegeld für Löwenherz im Jahr 1194 nach Speyer.

Herkunft der Herzogin von Aquitanien

Wilhelm IX. – der „Troubadour-Herzog“

Herzog Wilhelm IX. von Aquitanien
Herzog Wilhelm IX. von Aquitanien (gemeinfrei)

Der Großvater der Eleonore von Aquitanien wurde als „erster Troubadour“ bekannt. Er war der Herzog von Aquitanien und führte einen sehr modernen Hof in Poitiers.

Dort lernten junge Knappen nicht nur das Kämpfen, sondern auch höfisches Verhalten. Die Mode entsprach dem letzten Schrei und von Wilhelm IX. persönlich sind elf, teils sehr frivole Minnegesänge überliefert.

Er selbst hatte zahlreiche Affären. Wohl um einer Liebschaft die Ehre zu erweisen, verheiratete er die Tochter der Loverin mit seinem jüngsten Sohn.

Aus dieser Verbindung ging Eleonore von Aquitanien hervor. Sie galt als sehr attraktiv, lernte mehrere Sprachen, war intelligent und witzig.

Eleonores Erbe & Erbansprüche

Eleonore von Aquitanien wurde wahrscheinlich 1124 geboren. Ihr Vater erbte vom legendären Großvater drei Jahre später das Herzogtum Aquitanien wie auch die benachbarte Grafschaft von Toulouse.

Herzogtum von Aquitanien Karte
Karte des Herzogtums der Eleonore von Aquitanien um 1154 (Sémhur / CC-BY-SA 3.0)

Wilhelm X. „der Heilige“ knüpfte an die Hofkultur von Poitiers an und förderte ebenfalls den Minnegesang. Aber vor allem führte er zahlreiche Konflikte mit Vasallen und unterstützte zunächst den damaligen Gegenpapst.

Die ersten Regierungsjahre von Wilhelm X. waren entsprechend turbulent. Unter dem Einfluss des Heiligen Bernhard wechselte er jedoch schließlich in das Lager des römischen Papstes.

1137 trat Wilhelm X. eine Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela an und starb auf der Reise. Das Geschlecht erlosch in der männlichen Linie und Eleonore erbte das Herzogtum von Aquitanien wie auch einen Anspruch auf die Grafschaft von Toulouse.

Aber das weckte sofort Begehrlichkeiten: Vor allem der französische König Ludwig VI. „der Kämpfer“ sah seine Chance, die königlichen Ländereien zu vergrößern. Diese bestanden damals nur aus wenigen Gebieten im Herzen Frankreichs. Die Krondomäne war sehr viel kleiner als das Herzogtum Aquitanien.

Ehe mit Ludwig VII. von Frankreich

Hochzeit von Eleonore von Aquitanien mit Ludwig VII.
Hochzeit der Eleonore von Aquitanien und Ludwig VII. – Chroniken von Saint-Denis (gemeinfrei)

Eleonore von Aquitanien befand sich nach dem Tod ihres Vaters in der Obhut des Erzbischofs von Bordeaux. Der sollte eine Entführung oder erzwungene Eheschließung verhindern. Genau das tat der Kirchenmann dann selbst.

Im Gegenzug für große Privilegien lieferte er sie an König Ludwig VI. aus. Eleonore von Aquitanien und der Sohn des französischen Königs heirateten am 25. Juli 1137 in der Kathedrale von Bordeaux.

Der fettleibige König starb eine Woche später an der Ruhr. Bereits am 08. August 1137 wurde Eleonore von Aquitanien zur Königin und ihr Mann zu Ludwig VII. von Frankreich gekrönt.

Der junge König war wohl sehr verliebt in seine schöne Frau. Zugleich war er jedoch von seiner Ausbildung in einem Kloster und der cluniazensischen Mönchsbewegung geprägt. Entsprechend trafen in dieser Ehe völlig unterschiedliche Lebenswelten aufeinander.

Leben am französischen Hof

Im Vergleich zum schillernden Hof von Poitiers war die Residenz der französischen König auf der Île de la Cité in Paris aber ein muffiges Nest – voll mit Männern ohne Manieren.

Eleonore von Aquitanien führte Tischdecken und Servietten ein. Die Pagen mussten sich fortan die Hände waschen, bevor sie Essen servierten.

Den Leiter des Chors in der königlichen Kapelle hat sie rausgeschmissen, weil er nicht dirigieren konnte. Damit stieß sie natürlich aber auch auf große Widerstände. Der berühmte Bernhard von Clairvaux regte sich besonders über Eleonore von Aquitanien auf.

Ihr politischer Einfluss war jedoch sehr begrenzt. Mächtige Berater vor allem aus dem Klerus drängten ihren Einfluss auf König Ludwig VII. permanent zurück.

Eleonore und der Zweite Kreuzzug

Auslöser des Zweiten Kreuzzugs

In Folge des Ersten Kreuzzuges von 1096 bildeten sich vier Kreuzfahrerstaaten in der Levante heraus. 1144 fiel mit der Grafschaft Edessa eine dieser christlichen Bastionen an die Muslime.

Im folgenden Jahr erließ der römische Papst eine Bulle. Er forderte alle Christen auf, den Kreuzfahrern im Nahen Osten beizustehen.

Ludwig VII. und Bernhard von Clairvaux
Ludwig VII. bei der Kreuzzugspredigt des Bernhard von Clairvaux – Miniatur aus dem 15. Jhd. (gemeinfrei)

Besonders adressierte Eugen III. den deutschen und den französischen König. Darüber hinaus warb Bernhard von Clairvaux intensiv für eine Beteiligung:

„Ein Ritter Christi tötet mit gutem Gewissen; noch ruhiger stirbt er. Wenn er stirbt, nützt er sich selber; wenn er tötet, nützt er Christus.“

Ludwig VII. sah dies als Chance, seinen Ruf in der christlichen Welt zu verbessern. Im Juni 1147 brach seine Kolonne dann von Metz auf.

Um die Rolle der Eleonore von Aquitanien beim Aufbruch in den Zweiten Kreuzzug ranken sich zahlreiche Legenden. So soll sie auf einem weißen Ross mit gezogenem Schwert und wehendem Banner galoppiert sein.

Laut einem griechischen Chronisten zog sie an der Spitze einer berittenen Legion von Amazonen in Konstantinopel ein. Unstrittig ist allerdings nur, dass Eleonore von Aquitanien beim Zweiten Kreuzzug tatsächlich dabei war.

Scheitern des Zweiten Kreuzzugs

Der Zweite Kreuzzug entwickelte sich jedoch zu einem Debakel. Bereits auf der Anreise hatte Ludwig VII. große Probleme mit der Disziplin.

Kreuzfahrerstaaten um 1135 Karte
Karte der Kreuzfahrerstaaten um 1135 (MapMaster / CC-BY-SA 3.0)

Die Kreuzfahrer plünderten entlang ihrer Route. Im Gegenzug wurde sie immer wieder attackiert oder erhielten zumindest nicht ausreichend Proviant. In Anatolien wurden sie dann von den Seldschuken dezimiert.

Im März 1148 erreichten sie Antiochia und das Heer hatte nur noch etwa ein Zehntel der ursprünglichen Stärke. Vor Ort residierte ein Onkel der Eleonore von Aquitanien.

Dieser Raimund von Antiochia verfolgte im Schatten des Zweiten Kreuzzuges eigene Ziele. Er wollte nicht nur die Grafschaft Edessa zurückerobern, sondern vor allem auch Aleppo einnehmen.

In Antiochia kam es dann auch zum Zerwürfnis zwischen Eleonore und ihrem Mann. Zunächst ging es „nur“ darum, dass sie vor Ort bleiben wollte, während der Feldzug weiter ging.

Aus der Diskussion über ihre Reisepläne entwickelte sich ein Streit über die Legalität der königlichen Ehe aufgrund des Grades ihrer Verwandtschaft. Dank dem zeitgenössischen Chronisten Johannes von Salisbury sind einige Details überliefert:

„Und als der König Druck ausübte, um sie loszureißen, erwähnte sie ihre Blutsverwandtschaft und sagte, sie könnten von Gesetz wegen nicht als Mann und Frau zusammenbleiben, da sie im vierten und fünften Grad miteinander verwandt seien.“

Letztlich zwang Ludwig VII. seine Frau zur Reise bis ins damals noch christliche Jerusalem. Die Beziehung war nachhaltig beschädigt und auch Raimund von Antiochia ereilte das Schicksal. Er wurde im Kampf getötet und man schickte seinen Kopf in einem silbernen Kasten als Geschenk an den Kalifen von Bagdad.

Annullierung der Ehe mit Ludwig VII.

Die Ehe von Eleonore von Aquitanien und Ludwig VII. brachte nicht die erhofften männlichen Erben hervor. Darüber hinaus war die persönliche Beziehung der beiden schwer angeschlagen.

Am 21. März 1152 wurde die Ehe von drei Bischöfen annulliert. Als formales Argument wurde ein zu enger Verwandtschaftsgrad angegeben.

Das war jedoch nur ein vorgeschobenes Argument, weil Ludwig VII. später eine noch enger verwandte Frau heiratete. Aber auch der Papst interveniert nicht, wohl aufgrund der Einflussnahme des Bernhard von Clairvaux.

Eleonore von Aquitanien kam diese Entwicklung wohl jedoch ganz recht. Wahrscheinlich guckte sie sich bereits 1151 ihren neuen Mann aus.

Ehe mit Heinrich II. von England

Krönung zur Königin von England

Im Oktober 1154 starb Stephan, der damalige König von England. Damit endete eine lange Phase von Kriegen um den Thron, die in der Geschichtsschreibung als „The Anarchy“ bekannt wurde.

König Heinrich II von England
König Heinrich II. von England – Historia Anglorum aus dem 13. Jhd. (gemeinfrei)

Eleonore von Aquitanien und Heinrich II. wurden dann am 19. Dezember 1154 in Westminister Abbey von dem Erzbischof von Canterbury, gekrönt. Die politische Situation war jedoch heikel.

Die englischen Barone hatten sich bereits im Jahr 1100 mit der „Charter of Liberties“, dem Vorläufer der Magna Carta, umfangreiche Rechte gegenüber dem König gesichert. Doch Eleonore von Aquitanien stärkte mit ihrem Herzogtum ganz wesentlich die realpolitische Position des englischen Königs.

Sie selbst hatte eine tragende Rolle in der Regierung. Eleonore von Aquitanien konnte beispielsweise über die Staatskasse verfügen und Zahlungen anweisen.

In Abwesenheit des Königs übte sie stellvertretend sogar die Regentschaft über England aus. Bis 1155 konnte sich Heinrich II. gegenüber den aufmüpfigen Baronen gänzlich durchsetzen.

Das königliche Paar genoss in dieser Zeit auch ein intensives Liebesleben. Eleonore von Aquitanien gebar 1155, 1156, 1157 und 1158 jeweils ein Kind.

Rückkehr ins Herzogtum Aquitanien

Wappen von William Marshal
Wappen von Sir William Marshal, 1. Earl of Pembroke (Bluebear / CC-BY-SA 3.0)

Die gute persönliche Beziehung zwischen Eleonore von Aquitanien und Heinrich II. hielt etwas mehr als zehn Jahre. Die Weihnachtstage von 1165 und 1166 verbrachten sie getrennt, was von Historikern als Zeichen der Entfremdung gewertet wird.

Darüber hinaus war Eleonore von Aquitanien eine machtbewusste Frau aus einem alten und mächtigen Haus. Sie kehrte 1167 in ihr Herzogtum zurück, um die Herrschaft dort selbst auszuüben.

Auf der Reise wurde sie angegriffen: Gottfried von Lusignan wollte sie als Geisel nehmen und dann Heinrich II. erpressen.

Eleonore von Aquitanien hatte jedoch exzellenten Personenschutz dabei. Mit dem damals noch sehr jungen William Marshal war der beste Turnierkämpfer der Epoche an ihrer Seite. Marshal sollte später ein treuer Ritter für ihre Söhne werden und stellvertretend für Eleonores Enkel Heinrich III. von 1216 bis 1219 sogar die Regentschaft über England ausüben.

Die Herzogin von Aquitanien übte die Herrschaft in ihren Erblanden dann sehr eigenständig aus. Eleonore nahm Lehnseide ab, bestätigte Rechte und gründete Märkte.

In Urkunden verwendete Eleonore von Aquitanien explizite Formulierungen, die ihren Anspruch als souveräne Fürstin unterstrichen. Als Erbe für ihr Herzogtum setzte sich auch deshalb nicht den ersten Sohn Heinrich, sondern den zweiten ein: Richard Löwenherz.

Ermordung von Thomas Becket

Der Segen im englischen Königshaus geriet in den 1170er Jahren immer weiter in Schieflage. Eleonores Ehemann verscherzte es sich zunächst mit dem ältesten Sohn Heinrich.

Ermordung von Thomas Becket
Ermordung von Thomas Becket – British Library um 1200 (gemeinfrei)

Der wurde als Kind von William Marshal zum Ritter ausgebildet. Nach seiner Schwertleite im Jahr 1170 ließ der Vater diesen „Heinrich den Jüngeren“ zum Mitkönig krönen.

Aber Heinrich II. beteiligte seinen designierten Nachfolger nicht an der Regierung. Der älteste Königssohn erhielt nicht mal ein paar Ländereien und besaß effektiv gar nichts.

Darüber hinaus unterlief Heinrich II. ein schwerer Lapsus. Wegen politischer Themen bekam er einen Wutanfall über das Verhalten von Thomas Becket, dem Erzbischof von Canterbury.

Vier Ritter vom königlichen Hof nahmen die Worte als expliziten Mordbefehl auf und schritten zur Tat. Sie stürmten die Kathedrale von Canterbury und töteten Becket vor einem Altar.

Sie schlugen ihm die Schädeldecke ab und schändeten damit die Tonsur als Zeichen seines klerikalen Standes. Es war ein symbolischer Angriff gegen die ganze Kirche. Um ganz sicher zu gehen, verteilte man das Gehirn von Thomas Becket auf dem Boden vor dem Altar.

Diese schon fast zeremonielle Hinrichtung des Erzbischofs von Canterbury diskreditierte Heinrich II. in der Öffentlichkeit. Darüber hinaus begann der König damit, seinen jüngsten Sohn Johann Ohneland zu Lasten der älteren Brüder mit Ländereien auszustatten.

Verschwörung mit den Söhnen

Von 1170 bis 1172 brachte Heinrich II. die Öffentlichkeit und wesentliche Teile seiner Familie gegen sich auf. Mit Eleonore von Aquitanien verscherzte er sich dann endgültig mit einem Empfang für den Grafen Raimund von Toulouse.

„Indem Heinrich die Huldigung Raymonds für Toulouse entgegennahm, beging er in Eleonores Augen Verrat an ihren seit Langem bestehenden Ansprüchen auf Toulouse als Bestandteil ihres rechtmäßigen Erbes und säte Zweifel daran, dass die Grafschaft ein Vasallenstaat Aquitaniens war. Zugleich anerkannte er Raymond […] als rechtmäßigen Herrscher von Toulouse an und setzte implizit den Anspruch Eleonores auf die Grafschaft […] außer Kraft.“

(Ralph V. Turner – Eleonore von Aquitanien)

Spätestens Anfang 1173 wurde Heinrich II. dann erstmals über eine Verschwörung gegen ihn informiert. Die drei ältesten Söhne (Heinrich, Gottfried und Richard) und Eleonore von Aquitanien selbst rebellierten ab März 1173.

Dabei machte die Herzogin gemeinsame Sache mit ihrem Ex-Mann. König Ludwig VII. von Frankreich unterstützte die letztlich allerdings erfolglose Rebellion.

Eleonores Hausarrest bis 1189

Burg Chinon Foto
Burg Chinon an der Loire (Franck Badaire / CC-BY-SA 3.0)

Eleonore von Aquitanien wurde im November 1173 auf dem Weg nach Chartres geschnappt. Gefolgsleute von Heinrich II. brachten sie zunächst auf die Burg Chinon.

Das war eine Höhenburg über einem kleinen Zufluss der Loire und wurde häufig für adelige Häftlinge genutzt. Jacques de Molay und die Führung des Templer-Ordens wurde beispielsweise dort im Jahr 1308 ebenfalls festgehalten.

Im folgenden Sommer wurde sie nach England überführt. Bis zum Tod von Heinrich II. im Jahr 1189 hinterließ Eleonore von Aquitanien nur noch relativ wenige Spuren.

Sie stand wohl unter einer Art Hausarrest mit einem kleinen Gefolge. In den Büchern der englischen Staatskasse, den „Great Rolls“, wurden einige Ausgaben vermerkt.

Beispielsweise wurde Geld für Polster und Mäntel ausgegeben. 1179 kaufte sich Eleonore von Aquitanien einen vergoldeten Sattel.

In Winchester traf sie auf ihre Tochter Matilda und deren Ehemann Heinrich den Löwen. Hinzu kamen im späteren Verlauf der 1180er Jahre einige öffentliche Auftritte.

In diesen Jahren starben ihre beiden ältesten Söhne: Heinrich den Jüngeren raffte die Ruhr im Mai 1183 dahin. Gottfried wurde in Paris bei einem Turnier von einem Pferd zu Tode getrampelt.

Eleonore von Aquitanien als Königinmutter

Königliche Insignien auf dem Siegel

Eleonore von Aquitanien Siegel
Siegel der Eleonore von Aquitanien ab 1189 (Acoma / gemeinfrei)

Heinrich II. von England starb am 04. Juli 1189 auf der Burg von Chinon. Zwei Tage zuvor bestimmte er Richard Löwenherz als alleinigen Erben.

Damit waren für Eleonore von Aquitanien auch die Jahre im Schatten vorbei. Ihre Söhne, zunächst Richard und dann Johann, räumten ihr eine zentrale Position ein. Sie stellten die Mutter über die jeweiligen Ehefrauen.

Eleonore von Aquitanien ließ sich auch ein neues Siegel erstellen. Dies zeigte sie mit zusätzlichen Insignien und der expliziten Ansage: „Eleonore von Gottes Gnaden Königin von England und Herzogin der Normandie.“

Ihr genauen Besitzverhältnisse sind nicht klar, weil ihr Sohn Richard längst zum Herzog von Aquitanien ernannt worden war. Aber sie verfügte über ein royales Einkommen.

Eleonore von Aquitanien konnte sich wieder einen repräsentativ Hof leisten. Darüber hinaus gab sie zahlreichen Schenkungen und Stiftungen.

In die Regierungsgeschäfte war sie jedoch nicht mehr involviert. Als Richard Löwenherz zum Dritten Kreuzzug aufbrach, übernahm mit William de Longchamp ein Geistlicher die Regentschaft über England.

Auslösung von Richard Löwenherz

Eleonore von Aquitanien war jedoch trotz ihres fortschreitenden Alters einige Male in Europa als Diplomat unterwegs. Als Richard Löwenherz jedoch in Gefangenschaft geriet, übernahm sie erneut exekutive Aufgaben.

Zunächst drängte sie mehrfach, allerdings vergeblich den Papst zu einer Intervention. Als das Lösegeld für König Richard vereinbart war, übertrug dieser seiner Mutter Eleonore die Vollmacht, das Geld in England einzutreiben.

Sie reiste dann sogar persönlich ins Heilige Römische Reich. Im Januar 1194 kam sie mit 100.000 Mark in Speyer an. Im März landete Eleonore von Aquitanien dann mit ihrem Sohn wieder in England.

Thronfolge von Johann Ohneland

Johann Ohneland
Darstellung von König Johann Ohneland von 1255 (gemeinfrei)

König Richard wurde am 25. März 1199 bei einer Belagerung der Burg Châlus-Chabrol im Herzen Frankreichs mit einer Armbrust getroffen. Er starb wenige Tage später am Wundbrand.

Eleonore von Aquitanien setzte dann alle Hebel für eine reibungslose Nachfolge auf ihren vierten Sohn Johann Ohneland in Bewegung. Mit Söldnern führte sie sogar eine Strafexpedition durch Anjou, wo man einen anderen Kandidaten anerkannt hatte.

Im Herzogtum Aquitanien nahm Eleonore persönlich die Treueeide der Vasallen entgegen. Diese übertrug sie urkundlich und vollständig an ihren Sohn, den sie zugleich auch als ihren rechtmäßigen Erben einsetzte.

Auch in den damals noch andauernden Krieg zwischen England und Frankreich war sie involviert. Eleonore von Aquitanien wurde dabei im Juli 1202 sogar auf der Burg Mirebeau eingekesselt. Nur ein schneller Befreiungsschlag durch Truppen von König Johann rettete sie vor der Gefangenschaft.

Grabmal in der Abtei Fontevraud

Eleonore von Aquitanien Grab
Grabmal der Eleonore von Aquitantien (ElanorGamgee / CC-BY-SA 3.0)

Eleonore von Aquitanien starb am 01. April 1204 im Alter von etwa 80 Jahren. Sie wurde neben ihrem Ehemann Heinrich II. von England in der Abtei Fontevraud bestattet.

In dem Kloster in Anjou befand sich die traditionelle Grablege des Haus Anjou-Plantagenêt. Neben Eleonore von Aquitanien und ihrem Mann wurden dort auch Richard sowie Johann bestattet.

Die Gräber wurden mit Liegefiguren geschmückt. Diese „Gisants“ aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gehören zu den ältesten Grabplastiken ihrer Art.

Eleonore von Aquitanien wurde dabei in der Blüte ihres Lebens als schöne Frau dargestellt. Sie hält ein Buch als Zeichen ihrer Bildung. Die ursprünglichen Farben der Grabmäler sind bis heute erhalten. Sie bilden einen starken Kontrast zum weiß-gräulichen Ton des Gebäudes.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
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Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

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