Ekel – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele | DWDS
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Für Ihre Abfrage nach Ekel gibt es mehrere Wörterbuchartikel.
  • 1Ekel, der
    1. das Angewidertsein, Abgestoßensein, der Abscheu
      1. a) heftiger physischer Widerwille
      2. b) heftige moralische Abneigung

  • 2Ekel, das, der
    1. [umgangssprachlich] widerlicher, ekelhafter Mensch

Ekel, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Ekels · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Wortbildung  mit ›Ekel‹ als Erstglied: Ekel erregend · ekelerfüllt · ekelerregend · Ekelgefühl · ekelhaft · ekelig · Ekelpaket · eklig
 ·  mit ›Ekel‹ als Grundform: ekel · ekeln
eWDG

Bedeutung

das Angewidertsein, Abgestoßensein, der Abscheu
a)
heftiger physischer Widerwille
Beispiele:
bei dem Anblick, Geruch packte sie (ein) Ekel, kam sie (ein) Ekel an, stieg (ein) Ekel in ihr hoch, wich sie mit Ekel zurück
sie musste mit dem Ekel kämpfen
diese Krankheit flößte ihr Ekel ein
etw., jmdn. mit Ekel anfassen, berühren
der Ekel vor einer Speise, einem Tier
seinen Ekel überwinden
physischer, starker, würgender Ekel
b)
heftige moralische Abneigung
Beispiele:
(einen) tiefen, maßlosen Ekel über eine Tat, jmds. Worte empfinden
von tiefstem Ekel ergriffen sein
Ekel äußern, zeigen
gehoben Ekel hegen, bekunden
etw. erfüllt jmdn. mit Abscheu und Ekel
sich mit Ekel von einer niedrigen Gesinnung abwenden
Irgendein grenzenloser Ekel muß in ihm gewesen sein vor diesem ewigen Drang seiner geistigen Arbeit [ St. ZweigBalzac452]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Ekel · ekeln · ekel · ekelhaft · eklig
Ekel m. ‘Abscheu, heftiger Widerwille’, im 16. Jh. vom Md. ausgehend (öfters bei Luther); wohl Substantivbildung zu ekeln (s. unten). Die Herkunft ist nicht geklärt. Bedeutungsnah stehen sich das wohl dem nd. md. Bereich entstammende Adjektiv ekel, auch eikel, und obd. heikel (s. d.) gegenüber, wobei der h-Anlaut, ähnlich wie bei heischen (s. d.), prothetisch hinzugetreten sein könnte, sofern man für heikel nicht eine andere Herleitung vorzieht. Nicht sicher gedeutet ist auch das Verhältnis von ekeln zu dem im Alem. neben erken bezeugten erkeln, erkelen (16. Jh.), vgl. noch schweiz. erggelen ‘physischen Widerwillen auslösen’. Hierzu gehört das vereinzelt bezeugte mhd. erklich ‘ekelhaft’. Das lange ē der Stammsilbe ist wohl im Nd. und Md. kontrahiert aus germ. ai (obd. ei). Die bis ins 18. Jh. festgehaltene Schreibung Eckel weist auf Nebenformen mit ursprünglicher Doppelkonsonanz. Ekel bezeichnet einen hohen Grad der Abneigung und wird weithin eingeengt auf die Bedeutung ‘Reiz zum Erbrechen’. Seit dem 18. Jh. wird Ekel n. umgangssprachlich für ‘widerwärtiger, ekelhafter Mensch’ gebraucht. – ekeln Vb. reflexiv ‘Ekel empfinden’; vgl. mnd. (vom Ostfäl. ausgehend) ēkelen, ēchelen ‘verdrießen, nicht gefallen, widerwärtig sein’. Die Schreibung mit ch kann im Mnd. für k stehen, aber auch auf den Übergang zu spirantischer Aussprache des k nach i (und e) hinweisen. Hd. (noch lange ausschließlich md.) seit dem 16. Jh. eckeln, daneben zunächst selten ekeln. Bei Luther auch im Sinne des mnd. vorherrschenden Gebrauchs ‘verdrießen, mißfallen, zuwider sein’. ekel Adj. ‘Ekel, Abscheu erregend, Ekel empfindend’ (daneben auch eckel); wie Ekel seit dem 16. Jh. bezeugt, in jüngerer Zeit veraltend. ekelhaft Adj. ‘Ekel erregend’, landschaftlich (südd.) auch ‘Ekel empfindend’, im 17. Jh. aufkommend. eklig Adj. ‘unangenehm, widerwärtig’ (17. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Ekel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ekel‹.

Verwendungsbeispiele für ›Ekel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Den Minister, dachte er an die beiden Bilder, überkam ein fast körperlicher Ekel. [Feuchtwanger, Lion: Erfolg. In: ders., Gesammelte Werke in Einzelbänden, Bd. 6, Berlin: Aufbau-Verl. 1993 [1930], S. 11]
Dann wüsste ich, was ihn dazu veranlasst, ein solches Ekel zu sein. [Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13]
Ekel: Einer Masse, die sich neuerlich so unterwarf, wollte ich nicht angehören. [Die Zeit, 16.03.2000, Nr. 12]
Und eine Zeitlang macht das schnelle Geld den Ekel wett. [Die Zeit, 04.04.2008 (online)]
Da habe ich mir, wie soll ich es sagen, einen Ekel geholt. [Die Zeit, 11.02.2008, Nr. 06]
Zitationshilfe
„Ekel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ekel#1>.

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Ekel, das oder der

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GrammatikSubstantiv (Neutrum, Maskulinum) · Genitiv Singular: Ekels · Nominativ Plural: Ekel
Aussprache 
eWDG

Bedeutung

umgangssprachlich widerlicher, ekelhafter Mensch
Beispiele:
er, sie ist ein Ekel
Schimpfwortdu Ekel!
dieser Sanitätsschwindler, dieses Ekel [ F. WolfGrenze5,223]
Ach Minna, Goldminna, süßes Ekel [ FalladaBlechnapf180]
es ist ein offenes Geheimnis, daß er dabei der größte Ekel sein kann [ MusilMann764]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Ekel · ekeln · ekel · ekelhaft · eklig
Ekel m. ‘Abscheu, heftiger Widerwille’, im 16. Jh. vom Md. ausgehend (öfters bei Luther); wohl Substantivbildung zu ekeln (s. unten). Die Herkunft ist nicht geklärt. Bedeutungsnah stehen sich das wohl dem nd. md. Bereich entstammende Adjektiv ekel, auch eikel, und obd. heikel (s. d.) gegenüber, wobei der h-Anlaut, ähnlich wie bei heischen (s. d.), prothetisch hinzugetreten sein könnte, sofern man für heikel nicht eine andere Herleitung vorzieht. Nicht sicher gedeutet ist auch das Verhältnis von ekeln zu dem im Alem. neben erken bezeugten erkeln, erkelen (16. Jh.), vgl. noch schweiz. erggelen ‘physischen Widerwillen auslösen’. Hierzu gehört das vereinzelt bezeugte mhd. erklich ‘ekelhaft’. Das lange ē der Stammsilbe ist wohl im Nd. und Md. kontrahiert aus germ. ai (obd. ei). Die bis ins 18. Jh. festgehaltene Schreibung Eckel weist auf Nebenformen mit ursprünglicher Doppelkonsonanz. Ekel bezeichnet einen hohen Grad der Abneigung und wird weithin eingeengt auf die Bedeutung ‘Reiz zum Erbrechen’. Seit dem 18. Jh. wird Ekel n. umgangssprachlich für ‘widerwärtiger, ekelhafter Mensch’ gebraucht. – ekeln Vb. reflexiv ‘Ekel empfinden’; vgl. mnd. (vom Ostfäl. ausgehend) ēkelen, ēchelen ‘verdrießen, nicht gefallen, widerwärtig sein’. Die Schreibung mit ch kann im Mnd. für k stehen, aber auch auf den Übergang zu spirantischer Aussprache des k nach i (und e) hinweisen. Hd. (noch lange ausschließlich md.) seit dem 16. Jh. eckeln, daneben zunächst selten ekeln. Bei Luther auch im Sinne des mnd. vorherrschenden Gebrauchs ‘verdrießen, mißfallen, zuwider sein’. ekel Adj. ‘Ekel, Abscheu erregend, Ekel empfindend’ (daneben auch eckel); wie Ekel seit dem 16. Jh. bezeugt, in jüngerer Zeit veraltend. ekelhaft Adj. ‘Ekel erregend’, landschaftlich (südd.) auch ‘Ekel empfindend’, im 17. Jh. aufkommend. eklig Adj. ‘unangenehm, widerwärtig’ (17. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Ekel‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ekel‹.

Verwendungsbeispiele für ›Ekel‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Dann wüsste ich, was ihn dazu veranlasst, ein solches Ekel zu sein. [Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13]
Ekel: Einer Masse, die sich neuerlich so unterwarf, wollte ich nicht angehören. [Die Zeit, 16.03.2000, Nr. 12]
Und eine Zeitlang macht das schnelle Geld den Ekel wett. [Die Zeit, 04.04.2008 (online)]
Da habe ich mir, wie soll ich es sagen, einen Ekel geholt. [Die Zeit, 11.02.2008, Nr. 06]
Täglich gingen Hunderte vorbei, die Großen mit Ekel, die Kinder mit Schrecken. [Die Zeit, 04.01.1993, Nr. 01]
Zitationshilfe
„Ekel“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ekel#2>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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