Eine zauberhafte Nanny
Fantasykomödie mit einer kaum wiederzuerkennenden Emma Thompson.
Originaltitel
Nanny McPhee
Regie
Dauer
97 Min.
Kinostart
02.02.2006
Genre
Produktionsland
Cast & Crew
Nanny McPhee
Mr. Brown
Tante Adelaide
Evangeline
Simon Brown
Sebastien Brown
Christianna Brown
Eric Brown
Lily Brown
Eliza Brown
Mr. Oliphant
Mr. Jowls
Letitia
Mrs. Quickly
Mr. Wheen
Mrs. Blatherwick
Redaktionskritik
Endlich Ablösung für „Mary Poppins“: Ein verzweifelter Witwer bekommt Beistand von einer übersinnlichen Kinderfrau – und das nicht nur im Haushalt
„Marlon Brando war immer mein Vorbild“, gesteht Emma Thompson. „Warum gibt es eigentlich kaum entsprechende
Rollen für Frauen? Wir brauchen dringend neue Autoren!“ Bis dahin schreibt sich das Multitalent gelegentlich eben selbst eine Traumfigur auf den Leib. „Nanny McPhee“ ist Emma Thompsons humorige Entsprechung zu Brandos „Der Pate“: eine Respektsperson mit grandioser Maske – und Kultpotenzial. Als Inspiration für ihr zauberhaftes „Nanny“-Drehbuch dienten die längst vergriffenen „Nurse Matilda“-Bücher der englischen Mystery-Autorin Christianna Brand aus den 60er Jahren, die Emma Thompson aus der Versenkung einer Leihbücherei holte. Um Verwechslungen mit Roald Dahls Kindermär „Matilda“ auszuschließen, taufte sie ihre magische Heldin in McPhee um. Kein Vorname. Es würde sowieso niemand wagen, sie derart formlos anzusprechen.
Witwer Brown braucht ein Wunder. Seine Satanskinderhaben triumphierend die 17. Nanny aus dem Haus getrieben,
und Papa Cedric weiß nicht mehr ein noch aus. Die Personalagentur verweigert rigoros den Nachschub, der Horror-Haushalt Brown steht auf der schwarzen Liste. Da wird Mr. Brown durch den Briefschlitz der Tür, die ihm gerade vor der Nase zugeknallt wurde, ein Name zugewispert: „Nanny McPhee…“ Eben diese geheimnisvolle Person steht schon am Abend vor der Tür – und bietet ein Bild des Schreckens: pechschwarz gewandet, Knollennase, haarige Warzen. „Sagen Ihre Kinder bitte und danke, Mr. Brown?“ „Äh ... In welchem Zusammenhang?“
Nanny McPhee kommt, wenn sie gebraucht wird. Wird sie geliebt, aber nicht länger gebraucht, muss sie gehen.
Das ist auf den ersten Blick alles, was sie mit ihrer legendären Kollegin Mary Poppins gemein hat. Statt eines Schirms hat sie einen knorrigen Stock. Sie singt nicht, sie knurrt. Und fliegen kann sie auch nicht. Aber sie wird Familie Brown fünf unverzichtbare Lektionen erteilen. Bitte und danke zu sagen, ist nur die erste.
„Nanny McPhee“ hat sich ein bisschen verspätet: Dies ist der Familien-Weihnachtsfilm, den es 2005 nicht so recht gab. Andererseits: Wer es im August schneien lassen kann, hält sich auch nicht an den Kalender. Abgesehen von der liebevollen Ausstattung und der richtigen Mischung aus Hysterie und Herz, bezaubert die „Nanny“, wie die „Harry Potter“-Filme, durch britische Schauspiel-Elite, die jedem Humbug Klasse verleiht und die albernste Tortenschlacht auch für Erwachsene erträglich macht. „Bridget Jones“-Darling Colin Firth ist als überforderter Vater schlicht hinreißend. Und Angela „Mord ist ihr Hobby“ Lansbury kehrt nach 20 Jahren Kino-Rente als Geiztante Adelaide zurück. Es ist eben nie zu spät für etwas Magie. Und für garstige Nasenprothesen.
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