Franz Dinda

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Franz Dinda (2018)

Franz Alexander Dinda (* 25. März 1983 in Jena) ist ein deutscher Schauspieler, Autor und Künstler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz Dinda in seinem Atelier

Ein halbes Jahr vor der Wende siedelte Franz Dinda gemeinsam mit seiner Mutter, der Pastorin Renate Dinda, in die Bundesrepublik Deutschland über.[1] Die Familie zog nach Auenwald, wo seine Mutter eine Pfarrstelle in Lippoldsweiler übernahm. Dinda besuchte die Schule in Weissach im Tal.[2] Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Berlin.[3]

Sein Interesse für die Schauspielerei entdeckte er in der Schul-Theater-AG. Daneben spielte er sechs Jahre Trompete, war von 1992 bis 1996 Mitglied im Knabenchor collegium iuvenum Stuttgart und moderierte drei Jahre lang für Four Music die Internetradiosendung Shuffled.[4]

Zur Schauspielerei führte ihn ein Anruf bei der Telefonauskunft, durch den er 1998 sämtliche Stuttgarter Nummern rund um das Thema Film erhielt. Unter ihnen der Kontakt zur Casting-Agentur Brody Casting, durch die Dinda seine ersten Engagements vermittelt wurden.[5]

Seinen ersten Auftritt im Fernsehen hatte er 1999 in einem Lustiges-Taschenbuch-Werbespot.[6] Mit 17 Jahren wurde er zudem für die Jugendserie Fabrixx engagiert, in der er bis 2003 mitwirkte und so Erfahrung vor der Kamera sammeln konnte. Nach seinem Abitur, das er 2003 abgelegt hat, zog er nach Berlin und absolvierte eine private Schauspielausbildung.[7]

Der Durchbruch gelang Dinda schließlich 2006 mit seiner Darstellung des Elmar in der Literaturverfilmung Die Wolke. Hierfür wurde er im gleichen Jahr mit dem New Faces Award ausgezeichnet.[8] 2007 erhielt er darüber hinaus den Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises für Blackout – Die Erinnerung ist tödlich.[9]

Parallel zu seiner Tätigkeit als Schauspieler ist Dinda als Autor und Künstler tätig. So betreibt er ein eigenes Atelier in Berlin-Kreuzberg, in dem er unter dem Projektnamen ReimRaum komplexe Lyrikmaschinen entwirft und auch selbst baut.[10][11] Für die Bühne entwickelte er das Programm „ReimKlang“, ein Crossover aus Lesung, Filmvorführung und Konzert, das sein künstlerisches Schaffen zusammenfasst.[12] 2018–2020 gestaltete Dinda zeitweise Accessoires und Schmuckstücke, die durch Arbeiten der Wiener Werkstätte inspiriert sind.[13] Seit 2019 widmet er sich intensiv dem Werk Ernst Ludwig Kirchners und rekonstruiert dessen umfangreichstes Skizzenbuch – auch mit Hilfe öffentlicher Suchaufrufe.[14]

Sein Autorendebüt gab er im September 2010 mit dem Gedichtband Ein BilderReimbuch über Liebe, das durch künstlerische Arbeiten von Armin Mueller-Stahl, Norbert Bisky, Jonathan Meese, Michael Birn, Kent Williams, Bodo Vitus und Udo Lindenberg illustriert wurde. Das Buch wurde für die Hotlist nominiert.

Im Februar 2013 erschien mit Kavalier an Dame – 12 leidenschaftliche Poetkarten Franz Dindas zweite Arbeit, das gleichzeitig sein Regiedebüt darstellte. Die hieraus entstandene gleichnamige Kurzfilmcollage wurde zu den 47. Internationalen Hofer Filmtagen im Oktober 2013 eingeladen. Max Moor, Alexander Scheer, Edin Hasanović, Fabian Busch, Ulrich Matthes, Mirco Kreibich, Sabin Tambrea, Axel Bosse, Norbert Bisky, Herbert Knaup, Robert Gwisdek und Jan Henrik Stahlberg nahmen sich der einzelnen Texte an.

Auch als Interpret für Hörbücher ist Dinda erfolgreich. So wurde er 2018 bereits zum zweiten Mal für die Longlist des Deutschen Hörbuchpreises als Bester Interpret nominiert.[15]

Als Schauspieler sah ihn das Publikum in den letzten Jahren in der internationalen Highend-Serie Das Boot, in der er seit vier Staffeln als leitender Ingenieur „LI“ Robert Ehrenberg in die Fußstapfen von Klaus Wennemann getreten ist. Als Titelheld der dritten Staffel ist er an der Seite des kürzlich verstorbenen Ray Stevenson zu sehen, der seinen Gegenspieler mimt.[16][17]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bibliographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Verlag
2010 Ein BilderReimbuch über Liebe weissbooks.w
2013 Kavalier an Dame – 12 leidenschaftliche Poetkarten Schwarzkopf&Schwarzkopf

Hörbücher/Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Genre Titel Regie
2009 Hörspiel Lohnarbeit und Liebesleid Antje Vowinckel
2014 Hörbuch Heinz Helle – Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin Sven Stricker
2014 Hörbuch Lutz Seiler – Kruso NDR Kultur
2015 Hörspiel Adrain McKinty – Der katholische Bulle Sven Stricker
2016 Hörspiel Goethe in Italien David Maier
2017 Hörbuch Leinsee Boris Heinrich
2018 Hörbuch Lempi, das heißt Liebe Harald Krewer
2019 Hörbuch Dror Mishani – Drei Boris Heinrich
2022 Hörbuch Dror Mishani – Vertrauen Boris Heinrich
2022 Hörbuch Dror Mishani – Vermisst Boris Heinrich
2023 Hörbuch Dror Mishani – Die Möglichkeit eines Verbrechens Boris Heinrich

[18]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moderation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Franz Dinda – STIMME.de. In: stimme.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. April 2016; abgerufen am 22. April 2016.
  2. „Partnerschaft ist ein unendlicher Schatz“. Abgerufen am 27. Januar 2024.
  3. Constanze Hallensleben: Berliner Lieblingsorte. Creme Guides, 7. November 2018, abgerufen am 17. Juni 2019.
  4. Franz Dinda ist Maik Wilhelm | Eine mörderische Entscheidung. In: DasErste.de. Abgerufen am 22. April 2016.
  5. Franz Dinda – STIMME.de. In: stimme.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. April 2016; abgerufen am 22. April 2016.
  6. Walt Disney’s Lustiges Taschenbuch TV Spot. In: Vimeo. Abgerufen am 22. April 2016.
  7. Zur Person. morgenpost.de, 20. Mai 2007, abgerufen am 2. April 2016.
  8. Ein Preis für neue Gesichter. In: tagesspiegel.de. 19. Juni 2010, archiviert vom Original;.
  9. 05.10.2007 Förderpreisträger Franz Dinda: Mit 25 Euro zum Fernsehpreis, mit 15.000 Euro zurück › Deutscher Fernsehpreis 2016. In: deutscher-fernsehpreis.de. Abgerufen am 22. April 2016.
  10. Peter Zander: Franz Dinda, der Schauspieler, der den „Reim-Raum“ erfand. In: morgenpost.de. Abgerufen am 22. April 2016.
  11. Jan-Christopher Sierks: EQC: Der Club der jungen Daimler-Wilden. Shots Magazin, 20. Oktober 2018, abgerufen am 17. Juni 2019.
  12. Franz Dinda: „Ein verzücktes Gespräch“ | GALA.DE. In: gala.de. Abgerufen am 22. April 2016.
  13. Franz Dinda. Abgerufen am 17. Juni 2019.
  14. https://programm.ard.de/TV/Untertitel/Nach-Uhrzeit/Alle-Sender/?sendung=2811110857948254813
  15. Franz Dinda. Abgerufen am 17. Juni 2019.
  16. https://www.bild.de/unterhaltung/leute/leute/ray-stevenson-schock-tod-er-starb-wo-er-die-grosse-liebe-fand-84036396.bild.html
  17. a b c d e Franz Dinda bei IMDb
  18. https://www.franzdinda.de/literatur/hoerbuecher/
  19. FITZ+SKOGLUND AGENTS. In: fitz-skoglund.de. Abgerufen am 23. April 2016.
  20. Musikexpress Style Award 2010: Franz Dinda als „Gentleman of the Year“ ausgezeichnet. In: BILD.de. Abgerufen am 23. April 2016.