„Röhm, du bist verhaftet!“ - FOCUS online
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Röhm-Putsch„Röhm, du bist verhaftet!“
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Bundesarchiv/Wikipedia gemeinfrei Bild 1/9 - Röhm 1933 bei einer Parade der SS. Hinter ihm Heinrich Himmler, der nur wenige Monate später federführend an Röhms Ermordung beteiligt war.
Bundesarchiv/Wikipedia gemeinfrei Bild 2/9 - Am ersten Parteitag der NSDAP 1927 steht Röhm noch direkt hinter Hitler. Daneben Heinrich Himmler und Rudolf Heß, der nach der Verhaftung des SA-Anführers 1934 gefordert haben soll, Röhm persönlich erschießen zu dürfen.
Neben Röhm sitzt hier im Auto rechts Karl Ernst, der schon 1931 von anderen SA-Leuten als schwul denunziert wurde. Er war Reichstagsabgeordneter und Gruppenführer der SA. Im Jahre 1934 wurde Ernst – ein enger Vertrauter Röhms – erschossen.
Bundesarchiv/Wikipedia gemeinfrei Bild 3/9 - Neben Röhm sitzt hier im Auto rechts Karl Ernst, der schon 1931 von anderen SA-Leuten als schwul denunziert wurde. Er war Reichstagsabgeordneter und Gruppenführer der SA. Im Jahre 1934 wurde Ernst – ein enger Vertrauter Röhms – erschossen.
Bundesarchiv/Wikipedia gemeinfrei Bild 4/9 - Ernst Röhm macht zu Anfang ein steile Karriere in der SA: 1931 setzte Adolf Hitler Röhm als Stabschef der SA ein. Röhm organisierte den parteieigenen Schlägertrupp zur „revolutionären Volksmiliz“. Die SA zählte damals rund 3,5 Millionen Mitglieder – Röhm wurde zu einem äußerst mächtigen Mann in NSDAP und Staat. Zug um Zug arbeiteten jedoch unter anderem Goebbels, Göring und Himmler daran, Röhm abzusägen.
Noch im Jahre 1933 schien für Röhm alles in „bester Machtordnung“. Zusammen mit Hitler beobachtet er den Vorbeimarsch „seiner“ SA. Doch 1934 wird Ernst Röhm – vordergründig seiner Homosexualität wegen – ermordet. Hitlers Getreue und dann auch der „Führer“ selbst wollten eine Figur loswerden, die zu (eigen-)mächtig zu werden drohte.
Bundesarchiv/Wikipedia gemeinfrei Bild 5/9 - Noch im Jahre 1933 schien für Röhm alles in „bester Machtordnung“. Zusammen mit Hitler beobachtet er den Vorbeimarsch „seiner“ SA. Doch 1934 wird Ernst Röhm – vordergründig seiner Homosexualität wegen – ermordet.
Bundesarchiv/Wikipedia gemeinfrei Bild 6/9 - Ernst Röhm im August 1933 bei einer Parade der SS. Hinter ihm Heinrich Himmler, der nur wenige Monate später federführend an Röhms Ermordung beteiligt war. Links mit Fernglas um den Hals steht Kurt Daluege, Chef der Ordnungspolizei.
Bundesarchiv/Wikipedia gemeinfrei Bild 7/9 - SA-Obergruppenführer Edmund Heines, der bei seiner Verhaftung angeblich mit „Lustknaben“ im Bett gefunden wurde.Nachdem ihn eine sozialdemokratische Zeitung offen als homosexuell bezeichnete hatten, begannen die SS-Leute um Himmler , Material über Heines zu sammeln. 1934 wird er im Zuge der „Nacht der langen Messer“ verhaftet und erschossen.
Bundesarchiv/Wikipedia gemeinfrei Bild 8/9 - Auch der ehemalige Reichskanzler und General Kurt von Schleicher, der die SA selbst als „Strichjungs“ bezeichnet hatte, wurde im Juni 1934 in seinem Haus erschossen. Seine politische Opposition zu den Nazis kostete ihn wohl das Leben.
Der NSDAP-Politiker und Träger des Goldenen Parteiabzeichens, Gregor Strasser, wurde ebenfalls erschossen und anschließend zerstückelt. Er galt als möglicher Konkurrent Hitlers. Die „Nacht der langen Messer“ nutzten der „Führer“ und sein Umfeld dazu, sich zahlreicher potenziell gefährlicher Männer zu entledigen.
Bundesarchiv/Wikipedia gemeinfrei Bild 9/9 - Der NSDAP-Politiker und Träger des Goldenen Parteiabzeichens, Gregor Strasser, wurde ebenfalls erschossen und anschließend zerstückelt. Er galt als möglicher Konkurrent Hitlers. Die „Nacht der langen Messer“ nutzten der „Führer“ und sein Umfeld dazu, sich zahlreicher potenziell gefährlicher Männer zu entledigen.
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In den Morgenstunden soll Hitler persönlich ins Schlafzimmer Röhms eingedrungen sein und mit den Worten „Röhm, du bist verhaftet!“ dessen Ende besiegelt haben. Der Augenzeuge Alfred Rosenberg berichtet außerdem, Hitler habe einen „Lustknaben“ Edmund Heines gegen die Wand geschleudert und einen geschminkten Diener erschießen lassen. Diese Aussage des erklärten Röhm-Gegners Rosenberg ist allerdings anderswo nicht belegt und daher mit höchster Vorsicht zu genießen.

Im Laufe dieser als „Nacht der langen Messer“ bekannt gewordenen Stunden entledigte sich Hitler und seine SS vieler politischer Gegner unter dem Vorwand, die SA habe einen Putsch geplant, den „Röhm-Putsch“: Der ehemalige Reichskanzler und General Kurt von Schleicher, der die SA selbst als „Strichjungs“ bezeichnet hatte, wurde in seinem Haus erschossen. Der Träger des Goldenen Parteiabzeichens der NSDAP, Gregor Strasser, wurde ebenfalls erschossen und zerstückelt. Insgesamt kamen neben der SA-Führung wohl über 200 Menschen ums Leben. Die faschistischen Machthaber hatten sich als Kriminelle gezeigt, denen Rechtsstaatlichkeit nichts bedeutete. In Deutschland machte bald ein Witz zu den Vorwürfen gegen Röhm die Runde: „Der Führer zeigte sich schockiert, als er von Röhms Homosexualität erfuhr. Wie schockiert wird er erst sein, wenn er erfährt, dass Göring dick ist und Goebbels humpelt?“

Männer, Helden, schwule Nazis


In Rosa von Praunheims Dokumentarfilm „Männer, Helden, schwule Nazis“ zeigt der Regisseur homosexuelle Neo-Nazis, die in ihrer sexuellen Veranlagung keinen Widerspruch zu ihrer faschistischen Weltanschauung sehen. Der rechtsextreme Theoretiker Michael Kühnen verstieg sich sogar zu der Behauptung, schwule Männer seien die besseren Kämpfer. Im Zuge solcher Argumentationen fällt immer wieder der Name Ernst Röhm, ausgerechnet des Mannes, den Hitler 1934 selbst als Hochverräter an der deutschen Nation bezeichnet hatte.
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