belgischer Politiker; Sozialist; Premierminister 1973-1974; versch. Ministerämter, u. a. Gesundheitsminister 1954-1958; Bürgermeister von Waremme 1947-1987
* 18. April 1915 Lantremange bei Waremme
† 15. Juni 1997 Waremme
Herkunft
Edmond Jules Isidore Leburton wuchs in der Nähe von Lüttich auf.
Ausbildung
Nach Abschluß seiner Schulausbildung erwarb er ein Lizentiat an der Universität Lüttich und promovierte zum Doktor der Sozial- und Staatswissenschaften.
Wirken
Von 1936 bis 1946 war L. als Beamter im belgischen Ministerium für Arbeit und Sozialversicherung tätig. Während des Krieges leitete er eine Widerstandsgruppe. Nach dem Krieg wurde L. zunächst Kabinettschef des Ministers für Arbeit. 1946 wurde er als Abgeordneter in das belgische Parlament gewählt, dem er bis 1981 angehörte. 1947 wurde er außerdem Bürgermeister von Waremme, ein Amt, das er ununterbrochen bis 1987 behauptete.
Unter dem sozialistischen Regierungschef van Acker war L. von 1954 bis 1958 Gesundheitsminister, später war er in der Regierung des christlich-sozialen Ministerpräsidenten Lefèbre von 1961 bis 1965 Minister für soziale Fürsorge. In der letzteren Funktion hatte er einen spektakulären Ärztestreik gegen eine Neuordnung der Sozialversicherung durchzustehen. In der Regierung Eyskens (1968-1971) war er für kurze Zeit Wirtschaftsminister, bevor er 1971 einer der beiden Ko-Präsidenten und der Führer des wallonischen Flügels der Sozialistischen Partei Belgiens wurde ...