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e-m@il für Dich

Tagsüber hassen sie sich. Doch nachts schütten sie sich im Internet ihr Herz aus - ohne einander zu erkennen. Bis Tom Hanks und Meg Ryan die Nacht zum Tag machen
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Originaltitel
You’ve Got Mail
Regie
Dauer
115 Min.
Kinostart
11.02.1999
Genre
FSK
6
Produktionsland
USA

Cast & Crew

Joe Fox
Kathleen Kelly
Patricia Eden
Birdie
David Chappelle
Kevin Jackson
Frank Navasky
George Pappas
Nelson Fox
Matt
Fox Salesperson
Annabelle
Kevin Scanlon

Redaktionskritik

Tagsüber hassen sie sich. Doch nachts schütten sie sich im Internet ihr Herz aus – ohne einander zu erkennen. Bis Tom Hanks und Meg Ryan die Nacht zum Tag machen


Kathleen und Joe sitzen im Bett. Sie trägt ihren verratzten, gestreiften Lieblingspyjama, er drückt den Hund an seinen dunklen Hauspulli. Beide sind hoffnungslose Romantiker, und sie haben längst keine Geheimnisse mehr voreinander: Er weiß von ihr, daß sie Jane Austens "Stolz und Vorurteil" über 200mal gelesen hat, und sie kennt Joes Lebensphilosophie, die er komplett aus Francis Ford Coppolas "Der Pate" bezieht. Aber ihre Vertrautheit ist gesichtslos. Sie kennen sich nur unter den Pseudonymen "Shopgirl" und "NY152", denn bisher haben sie sich ausschließlich im Internet getroffen. Es ist nur eine Frage der Zeit und Telefongebühren, bis Joe die entscheidenden Worte "Sollen wir uns treffen?" tippen und unsicher die Enter-Taste drücken wird. <P> Beim Internet-Provider AOL dürften die Sektkorken knallen, wenn Tom Hanks und Meg Ryan, das Traumpaar aus dem 228-Millionen-Dollar-Hit "Schlaflos in Seattle", nun per elektronischer Post in einem Film flirten, der ohne weiteres den Titel "Schlaflos im Internet" tragen könnte. "E-M@il für dich" ist das erste Hollywood-Projekt, das den Cyberspace nicht zur Brutstätte von Verschwörungen und totaler Kontrolle erklärt: Niemand wird hier wie Sandra Bullock in "Das Netz" oder wie Whoopi Goldberg in "Jumpin’ Jack Flash" durch seinen Computer in ein abgründiges Netz politischer Intrigen gezerrt. Und keiner bringt wie Matthew Broderick in "Wargames – Kriegsspiele" oder Robert Redford in "Sneakers" mit einem Mausklick Pentagon beziehungsweise Wall Street ins Schwitzen. Nora Ephrons Komödie zeigt endlich die real existierende virtuelle Welt: In der sind global zu jeder Stunde mehr als 250.000 Chatter online, und jedes Jahr verdreifacht sich die Zahl der User. Allein in Deutschland werden über AOL in 1000 Chatrooms täglich bis zu 28.000 Stunden wegdiskutiert – wobei laut Statistik 75 Prozent der Surfer aber eigentlich nur auf Sex aus sind. <P> Kathleen und Joe gehören zu den 25 Prozent, denen es tatsächlich um geistigen Austausch geht. Kathleen Kelly (Meg Ryan) lebt mit dem zynischen Journalisten Frank in Manhattans Upper West Side und betreibt liebevoll die kleine Kinderbuchhandlung The Shop Around The Corner ihrer verstorbenen Mutter weiter. Joe Fox (Tom Hanks) wohnt mit der hysterischen Verlegerin Patricia in Kathleens Nachbarschaft und führt eine riesige Buchhandelskette. Unweit vom Shop Around The Corner eröffnet Joe einen Superstore – was einer Kriegserklärung gleichkommt. Während die beiden Konkurrenten tagsüber wahlweise voreinander weglaufen oder sich angiften, hängen sie nachts hingebungsvoll an ihren Computern, um unwissentlich mit dem Objekt ihrer Alpträume zu flirten. Unvermeidlich verabreden sie sich zum Rendezvous, und als Joe beim Blind Date im Café durchs Fenster seine Chat-Partnerin identifiziert, rennt er zunächst schockiert davon. Aber bald muß er zu seinem maßlosen Ärger bemerken, wie Kathleen ihn zunehmend fasziniert und wie ihn eine mögliche Ablehnung verletzen würde. Also beginnt er äußerst vorsichtig, seine seelenverwandte Feindin auf die grausame Wahrheit vorzubereiten – sowohl per E-Mail als auch im realen Leben... <P> Natürlich hat Regisseurin Nora Ephron, die 1993 schon "Schlaflos in Seattle" mit Tom Hanks und Meg Ryan besetzte, keinen Film über das Internet gedreht. Die E-Mails sind bloß ein Vehikel, um ihr Traumpaar zusammenzuführen, so wie Hanks’ ergreifende Radio-Beichte in "Schlaflos..." und John Travolta, der als Engel in "Michael" zwei zynische Journalisten miteinander verkuppelt. Und in "Harry und Sally", wofür Ephron das Drehbuch verfaßte, ist es Meg Ryans und Billy Crystals Gelöbnis, niemals zusammen im Bett zu landen, das sie umso enger aneinanderfesselt. Vielmehr ist "E-M@il für dich" eine in Machart und Thematik wunderbar altmodische Komödie, die ihre Wurzeln in den klassischen Screwball-Comedy hat. <P> So wie Nora Ephron sich in "Schlaflos in Seattle" vor dem Tränenzieher "Die große Liebe meines Lebens" mit Cary Grant und Deborah Kerr verbeugte, ist "E-M@il für dich" ein Remake von Lubitschs "Rendezvous nach Ladenschluß", nach dessen Originaltitel sie Kathleens Buchladen benannte. In Lubitschs Komödie treten 1939 Margaret Sullavan und James Stewart als verfeindete Kollegen eines Lederwarengeschäfts gegeneinander an, die nach Feierabend eine anonyme Brieffreundschaft führen. Es war ihr dritter gemeinsamer Film – 60 Jahre später treffen nach "Joe gegen den Vulkan" und "Schlaflos..." nun auch Hanks und Ryan zum dritten Mal aufeinander. <P> Als Nora Ephron und ihre Schwester Delia vor zwei Jahren über den letzten zehn Seiten des Drehbuchs brüteten, löste sich das Besetzungsproblem durch eine Eingebung. Nora: "Ich sah Delia an und sagte: ‚Das ist ein perfekter Film für Tom und Meg.‘ Ich nahm sofort den Hörer ab, rief Toms Agenten Richard Lovett an und fragte ihn, was Tom eigentlich nach ‚Der Soldat James Ryan‘ mache. Und er sagte nur: ‚Er macht eine romantische Komödie mit dir, Nora.‘ Ich wußte schon vorher, daß Meg frei war, und damit war für alle Beteiligten die Sache klar. Ein kleines Wunder im Filmbusineß." <P> Mit Leichtigkeit zaubert Tom Hanks nach zwei Oscars für "Philadelphia" und "Forrest Gump" nun wieder den jungenhaften Sympathen hervor. Meg Ryan, die in Dramen wie "Stadt der Engel" ihr Image des girl next door aufgebrochen hat, legt ihre alte stupsnasige Liebenswürdigkeit neu auf. Nur wenn sie aufeinandertreffen, schwellen die Halsschlagadern – und gerade wegen dieser Szenen kann das Happy-End nicht spät genug kommen. Deshalb brüllte auch der Zuschauer einer US-Testvorführung während der Szene, in der Joe die Mail mit der Frage "Sollen wir uns treffen?" abschicken will: "Lösch es, Herrgott noch mal!" Unterstützt werden die Hauptdarsteller von sorgsam gezeichneten Nebencharakteren, die einen eigenen Film rechtfertigen würden: wie etwa Kathleens Freund Frank (Greg Kinnear aus "Besser geht’s nicht"), ein liebenswerter Zyniker, oder Joes ewig gestreßte Freundin Patricia (Parker Posey), der selbst im steckengebliebenen Fahrstuhl die Atempastillen wichtiger sind als die Ängste ihres Geliebten. <P> "E-M@il für dich" ist ein Film über zwei menschlich Irrende, den ewigen Wert wirklich guter Bücher – und ganz nebenbei auch über die hohe Kunst des Liebesbriefs. Joes erste Mail beginnt mit: "Brinkley ist mein Hund. Er liebt die Straßen New Yorks ebenso sehr wie ich. Was damit zu tun hat, daß er für sein Leben gern Pizzareste und Bagels vom Bürgersteig frißt. Übrigens: Ich kaufe sie lieber." Und seine letzte Mail endet mit: "Wollen wir uns Samstag treffen? 16 Uhr. Es gibt da einen Platz im Riverside Park, wo der Weg an einem Garten eine Kurve macht. Ich werde da sein." Dazwischen liegt die Dokumentation einer anrührenden Liebe wider Willen. Wer nachlesen und lernen will, kann das tun: natürlich im Internet, auf der Web-Site von "E-M@il für dich". Adresse: wbmovies.com. <P> <B>Text: Renée Bertelmann</B> <P> Dieser Film könnte Ihnen gefallen, wenn Sie "Harry und Sally" und "Schlaflos in Seattle" mochten. <P> <B>Ci Hintergrund</B> <P> Die Drehbuchautorinnen und Schwestern Nora und Delia Ephron sind in New Yorks Upper West Side aufgewachsen. Mit dem Film wollten sie ihrem Viertel ein Denkmal setzen. <P> Produktionsdesigner Dan Davis richtete die beiden Buchhandlungen tatsächlich in den Straßen von Manhattan ein. Passanten fragten, wann die Läden eröffnet werden. <P> Die zweite Teamarbeit des bewährten Trios Tom Hanks/ Meg Ryan/Nora Ephron verlief so reibungslos, daß Meg Ryan andeutete, sich für ein drittes Projekt zu interessieren.

Fazit

Schöner kann Cyberspace nicht sein

Film-Bewertung

Ginevra (DE 1992)

Redaktion
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Solide Romanze
Wieder einmal ein Film wo sich ein bewährtes Team zusammentut und eine bewährte Show abliefert: Nora Ephron schrieb "Harry &amp; Sally", inszenierte und schrieb "Schlaflos in Seattle" eben mit Hanks und Ryan in den Hauptrollen - und hier nimmt sie wieder die beiden für ihre nächste Liebeskomödie. Dabei geht's allerding deutlich ne Spur fröhlicher zu als bei "Schlaflos in Seattle", vorrangig ist dies eine Komödie in der ein wenig gebalzt wird. Aber hey, alleine Tom Hanks macht den Film sehenswert, als humoriger Manager mit Herz liefert er eine überaus sympathische Vorstellung, Meg Ryan schaltet daneben auf "Zuckerschnuten-Automatik" und ist wie immer nett, liebenswert und leicht verkorkst. Das ist auch gut so, weil für die inhaltliche Entwicklung der Geschichte hatte Ephron diesmal kaum gute Ideen weswegen die Handlung lau vor sich hinplätschert.
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Liebesfilm mit Virus
Für mich funktioniert dieser Liebesfilm nicht richtig weil der Charakter Joe Fox mir unsympathisch ist. Tom Hanks hat sich schon bessere Rollen ausgesucht.
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Ach ist der schön der Film!
Da geht einem das Herz auf. Das ist genau das richtige für einen einsamen Filmabend an dem man ein bißchen ins Träumen geraten will und danach seelig einschlafen möchte.
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