Landeshauptstadt Dresden - www.dresden.de https://www.dresden.de/de/kultur/kunst-und-kultur/1700-Jahre-juedisches-Leben-in-Deutschland.php 09.11.2022 13:54:51 Uhr 01.10.2023 06:27:32 Uhr |
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Jüdisches Leben in Deutschland
Im Jahr 2021 bestand jüdisches Leben in Deutschland seit 1700 Jahren. Bundesweit fanden aus diesem Anlass Veranstaltungen statt, die das vielfältige jüdische Leben heute und in der jüdischen Geschichte und Kultur auf dem Gebiet des heutigen Deutschland beleuchten. Mit der Vermittlung jüdischen Lebens soll auch dem wiedererstarkten Antisemitismus in Deutschland begegnet werden. Der Verein „321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e. V.“ koordinierte und gestaltete das bundesweite Festjahr unter: www.2021JLID.de
Auch die Landeshauptstadt Dresden widmet sich in enger Verbundenheit dem Jüdischen Leben in Deutschland. Dabei richtet sich der Blick nicht ausschließlich auf die Vergangenheit sondern auch dem heutigen jüdischen Leben, seiner Vielfalt und Vitalität.
Gedenken und Erinnern zum 9. November 2022 | Ausgewählte Veranstaltungen
Einladung zum Gedenken an Dresdner, Schüler sowie Initiativen, Vereine und Organisationen
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 brannten jüdische Synagogen in ganz Deutschland, auch in Dresden. Viele jüdische Geschäfte wurden angezündet und geplündert, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger verhaftet. Anlässlich des 84. Jahrestages der Reichspogromnacht findet am Mittwoch, 9. November 2022, 15.30 Uhr, eine Gedenkveranstaltung an der Stele Brühlscher Garten, Hasenberg, statt. An dieser Stelle stand die von Gottfried Semper entworfene und 1840 eingeweihte Dresdner Synagoge bis zu ihrer Zerstörung in der Reichpogromnacht. Dresdnerinnen und Dresdner, Schülerinnen und Schüler sowie Mitglieder von Initiativen, Vereinen und Organisationen sind herzlich eingeladen, beim Gedenken dabei zu sein.
Zur Veranstaltung sprechen Oberbürgermeister Dirk Hilbert und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden Michael Hurshell. Der Synagogenchor Dresden übernimmt den musikalischen Rahmen. Es folgen das „El mole Rachamim“ und das Kaddisch-Gebet. Eine Lesung steht ebenfalls auf dem Gedenkprogramm. Anschließend findet eine Kranzniederlegung durch Repräsentanten aus dem Sächsischen Landtag, des Freistaates Sachsen und der Landeshauptstadt Dresden statt.
Es besteht die Möglichkeit, Blumen niederzulegen. Während der Veranstaltung bleiben die Straßenzugänge am Hasenberg für den Verkehr gesperrt.
Im Anschluss haben Interessierte die Möglichkeit, am Gedenkrundgang teilzunehmen. Die Stationen sind: Synagoge Dresden – Stadtmuseum Dresden – Sporergasse 2 – Stolperstein am Kulturpalast – Theaterplatz – Alter Leipziger Bahnhof.
Pop-up Dokuzentrum am Alten Leipziger Bahnhof Eine historiografische Kunstaktion
9. November, 100 - 18 Uhr, Alter Leipziger Bahnhof, an der temporären Installation des Instituts für Räumliche Resilienz
Die Wogen schlagen hoch beim Thema Alter Leipziger Bahnhof. In den Prozess um eine angemessene Wahrnehmung der vielfältigen jüdischen Interessen am Gedenken, Begegnen und Darstellen der Geschichte an diesem mehrfach überformten Ort haben sich die Projektinitiatoren an anderer Stelle schon eingebracht. Anlässlich des 84. Jahrestages der Novemberpogrome macht das Kollektiv mit einer eintägigen Aktion auf die Notwendigkeit einer zugänglichen Dokumentation der bisherigen Rechercheergebnisse aus der Zeit des Nationalsozialismus aufmerksam und richtet ein Pop-up Dokumentationszentrum ein. So, wie man es braucht:: mit Archiv, Forschungsraum, Platz für die offenen Fragen. die Projektakteure laden herzlich ein, vorbeizukommen und die Fragen und Erinnerungen der Bürger*innen und Gäste zu übergeben. Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, zu welchen Themen recherchiert werden soll und wie das am besten gelingt.
Akteure; Archiv zum Buch der Erinnerung – Archiv des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden – audioscript – HATiKVA e. V.
Kunst im Stadtraum: Lea Grundigs Kinderbuchillustrationen in Palästina (1942-1948)
Vom 1. November bis 11. Dezember 2022, Stadtmuseum Dresden
Lea Grundig (1906-1977) ist in Dresden keine Unbekannte. Sie studierte an der Dresdner Kunstakademie, unter anderem bei Otto Gussmann. In der Zeit des Nationalsozialismus als Jüdin und Kommunistin verfolgt, floh sie nach Palästina. Dort entstanden ihre ersten Illustrationen, die in Israel Buchgeschichte geschrieben haben. Sie illustrierte u. a. Sprachlernbücher für Hebräisch, Geschichten von Einwanderern und Jahrbücher für Kinder sowie traditionelle Märchen und Sagen aus Osteuropa. Im Rahmen eines Seminars haben sich Studierende des Instituts für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit den Kinderbuchillustrationen der Künstlerin beschäftigt und eine Wanderausstellung für den Außenraum entwickelt, die am Landhaus, Wilsdruffer Straße / Ecke Landhausstraße zu sehen ist.
„Es waren unsere Nachbarn“ – Führung im Rahmen der Jüdischen Woche Dresden
9. November, 11 Uhr, Staatsschauspiel Dresden, Kleines Haus
Gemeinsam mit Euch wollen wir auf Spurensuche gehen und das jüdische Leben in der Neustadt wiederentdecken. Wir erzählen euch Geschichten über die Menschen und ihre Schicksale, an die mittels der Stolpersteine dort erinnert wird – wie beispielsweise in der Bautzner Straße 20, wo vor dem Haus der Jüdischen Gemeinde seit 2009 ein Stolperstein an Rosa Conradi erinnert. Außerdem möchten wir die Gelegenheit nutzen und die besuchten Stolpersteine gemeinsam mit Euch reinigen. Blumen und Kerzen sind herzlich willkommen. Seit 2009 werden in Dresden Stolpersteine verlegt. Der Kölner Künstler Gunter Demnig fertigt sie seit 1992. Inzwischen gibt es mehr als 70.000 in ganz Europa. Die Messingplatten erinnern mit wenigen Worten vor dem letzten frei gewählten Wohn- oder Arbeitsort an jene Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert und/oder ermordet worden sind.
Gang des Gedenkens
9. November, 16.15 – 18.45 Uhr, Dresdner Innenstadt _ Altstadt _ Neustadt
Im Anschluss an das offizielle Gedenken der Landeshauptstadt Dresden an die Reichspogromnacht vor 84 Jahren wird es einen Gang des Gedenkens von der Stele am Hasenberg zum Alten Leipziger Bahnhof geben. Die Erinnerung zu wahren, gleichsam zu mahnen und einen tiefen Respekt zu bekunden - hierzu sind alle Menschen zu diesem Gang des Gedenkens eingeladen. Schritte zur Versöhnung sind nicht durch Verdrängen und Vergessen möglich, sondern nur durch Erinnerung an die Leiden aller Opfer von Terror und Gewalt. Mit dem Gang des Gedenkens erinnern wir an die Menschen, die aus der Mitte unserer Stadt deportiert und ermordet wurden. Wir erinnern an die Zerstörung, und Gewalt, an die Ausgrenzung und den Rassismus, der aus unserer Mitte kam, um uns zur Wachsamkeit zu mahnen. Zachor! Erinnere Dich!
Stationen:
- ab 16.15 Uhr: Hasenberg - Akademiestraße - Schießgasse – Landhausstraße
- 16.30 bis 16.45 Uhr: Landhausstraße/Ecke Wilsdruffer Straße, Gehwegbereich in Höhe des Stadtmuseums/Lea Grundig Exposition im Stadtraum
- 16.50 bis 17.15 Uhr: Sporergasse 2 („Judenhaus“) – Sporergasse 2 - Schössergasse - Rosmaringasse - Galeriestraße - Wilsdruffer Straße
- 17.20 bis 17.35 Uhr: Wilsdruffer Straße, Gehwegbereich vor dem Kulturpalast – Stolperstein Robert Eger - Wilsdruffer Straße - Schloßstraße - Taschenberg - Sophienstraße – Theaterplatz
- 17.45 bis 18 Uhr: Theaterplatz – ehemals Adolf-Hitler-Platz – Platz der Massenmobilisierung im Nationalsozialismus - Theaterplatz - Sophienstraße - Augustusbrücke - Große Meißner Straße – Robert-Blum-Straße - Leipziger Straße – Eisenbahnstraße
- 18.20 bis 18.45 Uhr: Eisenbahnstraße 2 in Höhe des Alten Leipziger Bahnhofs
„Musikalisch gedenken“ - Jugendorchester am Gedenktag der Pogromnacht am 9.11.1938
9. November, 19.30 Uhr, Philharmonie Dresden, Konzertaal im Kulturpalast
Wir wollen wissen, was passiert ist, wir wollen es nie vergessen, und wir wollen es weitertragen." Wenn die jungen Musiker:innen der Deutschen Streicherphilharmonie am geschichtsträchtigen 9. November auf die Konzertbühne treten, bringen sie eine Art musikalisches Gedenken mit, Werke von Gideon Klein und Pavel Haas, die an die Ereignisse der Judenvernichtung während des Nationalsozialismus erinnern. Gleichzeitig treten sie gemeinsam mit der Komponistin Shir-Ran Yinon in in einen Dialog mit der jungen Generation jüdischer Mitmenschen, die ihre Kultur und Musik in unserer Zeit leben.
„Halte Dich an Wunder“ - Großstadtlieder in Szene / Gedichtvertonungen nach Texten von Lili Grün und Mascha Kaléko
9. November, 19.30 – 21.30 Uhr, Dreikönigskirche Dresden
Das aktuelle Programm der Dresdner Musikerinnen, inspiriert durch das Festjahr #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland, stellt die jüdische Dichterin Lili Grün ins Zentrum. Sowohl die Literatur als auch das Leben der Lili Grün (1904-1942) sind berührend. Sie thematisierte in ihren Texten den Alltag von (alleinstehenden) arbeitenden Frauen, One-Night-Stands, die Liebe und das Leben mit seinen kleinen und großen Wünschen, Schmerzen und Sehnsüchten. Dabei faszinieren Lili Grüns emanzipierte Frauenfiguren, wie sie von der großen Liebe träumen und dennoch ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Das Schicksal der jungen Frau nahm jedoch eine andere Wendung. Sie wurde als Jüdin in der Vernichtungsstätte Maly Trostinec ermordet.
„Hana“ – Lesung mit Alena Mornštajnová
9. November, 20.30 Uhr, Zentralbibliothek SLUB, Klemperer-Saal
Ein mährisches Städtchen 1954 – Mira widersetzt sich ihren Eltern und geht aufs Eis. Zur Strafe erhält sie kein Törtchen, aber dieses Ereignis verändert ihr Leben für immer. Die Tragödie bindet sie an ihre schweigsame, seltsame Tante Hana und beide müssen lernen, miteinander zu leben. Allmählich wird die Geschichte ihrer jüdischen Vorfahren aufgedeckt und Mira lernt zu verstehen, warum sich die Tante so schwer im Leben zurechtfindet.
„Jenseits der Worte.“ - Gedenkkonzert zur Pogromnacht. Dresdner Kammerchor
9. November, 19.30 Uhr, Annenkirche Dresden
Der Dresdner Kammerchor lädt auch 2022 wieder zu wunderbaren Konzerten ein. Hier erwartet Sie erstklassige Vokalmusik gepaart mit programmatischer Vielfalt. Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen.
Ein unverwechselbarer Klang ist eines der wichtigsten Kriterien für Chöre - und in dieser Kategorie ist der Dresdner Kammerchor einfach herausragend. Unter der Leitung des gefeierten Dirigenten Hans-Christoph Rademann feiert der Chor bei zahlreichen Konzerten, auch außerhalb Europas, große Erfolge und ist bekannt für seine lebendige Ausstrahlung und seine hochkarätige Besetzung. Im traditionellen Gedenkkonzert zum 9. November ist in diesem Jahr die junge russische Dirigentin Ekaterina Antonenko zu Gast, die selbst jüdische Familienmitglieder durch den Holocaust verlor.
„Nicht mein Antirassismus“ – Lesung mit Diskussion
9. November, 19 – 20.30 Uhr, Volkshochschule Dresden
Alltagsrassismus in Deutschland existiert. Menschen erleben tagtäglich aufgrund ihres Aussehens, ihrer Religion, ihres Namens, ihrer Muttersprache Diskriminierung. Dies resultiert noch immer aus einem kolonialistisch geprägten Denk- und Machtsystem, welches zur Rechtfertigung der weißen Vorherrschaft in der Welt konstruiert wurde und Schwarzen Menschen keine Rechte zusprach. Auch heute sind sich Menschen oft nicht ihrer eigenen Privilegien und der Diskriminierung Anderer bewusst. Eine kritische Auseinandersetzung im Austausch und Gespräch ist daher nach wie vor wichtig. Im Rahmen der Lesung beschreibt die Autorin persönliche Diskriminierungs-Erfahrungen und zeigt auf, was sich im Kampf gegen Rassismus positiv gewandelt hat. Das Plädoyer der Autorin lautet: Dialog, Zuhören und Offenheit. Die anschließende Diskussion lädt in diesem Sinne dazu ein, konstruktiv über Antirassismus zu reflektieren und zu debattieren.
„Ohne Worte – aber nicht stumm“ - Gedenkkonzert an die Reichspogromnacht
9. November, 20 Uhr, Unterkirche Frauenkirche Dresden
Zum Gedenken an die Reichspogromnacht war es Daniel Hope ein Anliegen, ein Konzert in der Unterkirche zu spielen, als Erinnerung an diesen Tag, der eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte ausmacht, als Mahnung und als Besinnung. Zusammen mit seinen Freunden, haben sie Werke des viel zu wenig gespielten Paul Ben-Haim ausgewählt, neben Mendelssohns traumschönen Klaviertrio und dem versöhnenden Klavierquintett Mozarts. An seiner Seite sind seine musikalischen Partner alte Freunde, der bekannte Klarinettist Ib Hausmann, die in Leipzig lebende Tatjana Masurenko an der Bratsche sowie das Amatis Piano Trio, 2013 von drei jungen Musikern gegründet: der Violinistin Lea Hausmann aus Deutschland, dem britischen Cellisten Samuel Shepherd und Mengjie Han, einem Pianisten mit chinesisch-niederländischen Wurzeln.
„Mauerfall revisited – wo steht das neue EUropa?“ - Diskutier Mit Mir über Europa
9. November, 19-20 Uhr, Deutsche Atlantische Gesellschaft e.V., digital
Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer – das abschreckende Monument der Teilung Deutschlands und Europas. Der unaufhörliche Kampf der Osteuropäerinnen gegen die kommunistischen Régime war ein maßgebender Wegweiser für hunderttausende Ostdeutsche, für die Freiheit auf die Straße zu gehen. Durch Gorbatschows Politik von Glasnost und Perestroika und mit der Unterstützung der westlichen Bündnispartner schloss sich die Spaltung Europas friedlich und somit wurde der Mauerfall ein „Symbol des freien Europas“.
Der Mauerfall jährt sich zum 33. Mal, während der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist. Und das ist nicht die einzige Herausforderung, der wir als Europäerinnen gegenüberstehen. Die Integrations- und Erweiterungsprozesse, die dem Mauerfall folgten, laufen weiter und erleben ihre Höhen und Tiefen. Welche Rolle haben die bewegenden Ereignisse in Berlin im geopolitischen Kontext gespielt? Was ist uns beim Bauen des gemeinsamen Hauses Europa gelungen und wo liegen die Defizite? Mit welchen Sorgen und Hoffnungen blickst du auf die europäische Gegenwart und Zukunft? Wir freuen uns über einen aktiven Austausch mit Dir am 9. November, an einem "Schicksalstag" in der deutschen und europäischen Geschichte.
„Äquidistanz“, Lesung mit Durs Grünbein im Rahmen der Reihe: „Freiheit – große, kleine oder keine?“
9. November, 19 Uhr, Das Erich Kästner Haus für Literatur
Der in Dresden geborene Lyriker Durs Grünbein stellt im Erich Kästner Haus seinen neuen Gedichtband "Äquidistanz" vor. Durch Geschichte und Gegenwart verfolgt Durs Grünbein in diesem neuen, seinem zwölften Gedichtband seinen Kurs des Poetisch-historischen Gedichts. Als Spurensicherung, Ortsbestimmung versteht der Dichter seine Streifzüge durch Zeiten und Räume, in denen er nicht nur Deutschland, sondern auch dem Gegenpol vieler Deutscher, Italien, und in beiden Ländern sich selbst begegnet. Immer, hier wie dort, kreuzt Vergangenheit den Weg des Wanderers.
"Zentralwerk Erkundungen“ - #2: Flossenbürg, Exkursion
9. November, 8 Uhr, Zentralwerk
Zum Abschluss der Ausstellung UN SICHTBAR lädt das Zentralwerk herzlich zu einem gemeinsamen Tagesausflug zur KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ein, eine zukunftsweisende Institution im erinnerungskulturellen Panorama. Man will gemeinsam mit den Kooperationspartnern Jörg Skriebeleit, Leiter der Gedenkstätte und Julius Scharnetzky, wissenschaftlicher Mitarbeiter, den Dialog fortsetzen und gemeinsam erinnern.
Weg der Erinnerung – Mit dem Fahrrad auf den Spuren jüdischen Lebens und Leidens in Dresden
9. November, 11-15 Uhr, Gedenktafel an der Kreuzkirche Dresden
Auf dem „Weg der Erinnerung“ im Gedenken an die Novemberpogrome vor 84 Jahren sucht eine größere Anzahl von Jugendlichen und Erwachsenen gemeinsam mit dem Fahrrad Orte in Dresden auf, die mit jüdischem Leben und jüdischer Geschichte in Verbindung stehen. Die fünf Stationen in der Stadt werden von Schulklassen und Jugendgruppen mit Erläuterungen und Impulsen zum Bedenken gestaltet. Der „Weg der Erinnerung“ wird seit 1991 mit jährlich wechselnden Themen von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. mit Partnern vorbereitet. In diesem Jahr steht der „Weg der Erinnerung“ unter dem Thema „Verfolgung der Juden und der 13. Februar 1945 in Dresden“. Der 13. Februar 1945 bedeutet für Dresden die massive Zerstörung der Innenstadt und den Tod vieler Einwohner. In diesem Sinne ist dieses Datum vielen Dresdnern bis heute präsent. Die letzten noch in Dresden lebenden Juden sollten am 16. Februar 1945 in das Ghetto Theresienstadt deportiert werden. Einige von ihnen wurden im Bombardement getötet, anderen jedoch gelang es, im Chaos jener Tage zu fliehen oder sich bis zur Befreiung zu verstecken und so zu überleben.