„Womit keiner rechnen wird“ – Patrick Kalupa droht drastisches „Dr. Nice“-Finale an
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„Womit keiner rechnen wird“ – Patrick Kalupa droht drastisches „Dr. Nice“-Finale an

Ein Schauspiel-Arzt sieht angestrengt aus, während er von Beifall spendenden Assistentinnen und Assistenten umgeben ist.
Schauspieler Patrick Kalupa schlüpft in die Rolle des launischen Dr. Neiss. © Rudolf Wernicke/ZDF

Staffel zwei der ZDF-Serie „Dr. Nice“ geht am 20. April online. Im Interview mit RUHR24 spricht Hauptdarsteller Patrick Kalupa über seine Rolle.

Dortmund – Die ZDF-Serie „Dr. Nice“ geht in die zweite Runde. Ab dem 20. April ist die zweite Staffel in der Mediathek abrufbar, ab dem 5. Mai werden die neuen Folgen im TV ausgestrahlt. Das ZDF kündigt darüber hinaus weitere Filme des Erfolgsformats samt spektakulärem Neuzugang an.

„Womit keiner rechnen wird“ – Patrick Kalupa droht drastisches „Dr. Nice“-Finale an

Doch wie geht es überhaupt in Staffel zwei von „Dr. Nice“ weiter? Der launische Arzt, der nach einem Unfall nicht mehr als Chirurg arbeiten kann, kämpft sich in der Flensburger Förde als Hausarzt durch. Die Hauptfigur Dr. Neiss (gespielt von Patrick Kalupa) geht keinem Flirt aus dem Weg, hält sich nicht immer an die Regeln und sehnt sich nach seinem alten Job.

Im Interview spricht Schauspieler Kalupa über seine Rolle als Dr. Neiss, die Arbeit im Norden und darüber, worauf sich die Fans von „Dr. Nice“ in der zweiten Staffel freuen dürfen (mehr TV-News bei RUHR24 lesen).

Herr Kalupa, Sie sind gebürtiger Berliner. Nun sind Sie durch Dr. Nice in den hohen Norden gekommen – wie gefällt es Ihnen?

Total toll! Ich verbringe an der Flensburger Förde aktuell viel Zeit und es ist wunderschön, das macht Spaß. Auch die Leute hier im Norden mag ich sehr.

Die erste Staffel von Dr. Nice liegt zurück. Wir kennen Sie aus diversen Formaten – von Herzschmerz bis hin zu Mord und Totschlag. Nun übernehmen Sie die Rolle eines Arztes. Wie schwer fällt es Ihnen, diese Rolle zu spielen?

Ehrlich gesagt: Gar nicht schwer, weil die Rolle vieles vereint. Der Typ ist ein komplexes Werk. Seine Art, medizinische Fälle zu lösen, kommt manchmal einer Polizeiarbeit gleich. Dr. Neiss probiert es auf unkonventionelle Art und Weise. Er geht nicht klassisch medizinisch nach Schema F vor. Auch menschlich ist er vielseitig und immer wieder für eine Überraschung gut, mit mehr Herz als erst vermutet. Ich finde die Rolle hochinteressant und es macht mir ganz viel Freude, sie zu spielen.

Sie haben das Unkonventionelle angesprochen. Sehen Sie da gewisse Parallelen zur US-Serie „Dr. House“?

Die gibt es an der ein oder anderen Stelle. Dr. Neiss versucht, um die Ecke zu denken und sich wirklich alles anzugucken. Er geht nicht, wie es Dr. Schmidtke in der Serie macht, nach dem Ausschlussverfahren – der ganzheitliche Ansatz ist total interessant.

Apropos interessant: „Dr. Nice“-Produzent Stefan Raiser sagte vor Ausstrahlung der ersten Staffel in einem Interview, dass er den Schauspielerinnen und Schauspielern gesagt hätte: „Ihr könnt das nur spielen, wenn ihr euch 40 Filme in zehn Jahren vorstellen könnt.“ Wie stehen Sie mittlerweile dazu?

(lacht) Ja, manchmal neigt er zum Größenwahn. Spaß beiseite. Tatsächlich kann ich mir das zum ersten Mal in meinem Leben gut vorstellen. Früher hatte ich schon darauf geachtet, nicht zu lange in einem Format zu bleiben, damit man nicht in eine Schublade gesteckt wird. Das passiert in Deutschland recht schnell. Ich habe genug Selbstwertgefühl, um zu sagen: Ich lasse mich nicht in eine Schublade stecken. Die Figur des Dr. Neiss lässt sich ebenfalls nicht in eine Schublade stecken.

Als Schauspieler möchte ich auch noch andere Sachen machen. Aber ich bin aktuell sehr glücklich und habe kein Fluchtreflex. Ich fühle mich hier sehr wertgeschätzt. Jetzt dürfen wir sogar sechs weitere Filme machen, obwohl die neuesten vier noch gar nicht ausgestrahlt wurden. Herrlich, dass begeistert zehn weitere Filme beauftragt werden, nachdem zwei gut liefen.

Die Schauspieler Patrick Kalupa (links) und Maximilian Grill (rechts) sowie Schauspielerin Josefine Preuß (Mitte) posieren in einem OP-Saal.
Zusammen mit Josefine Preuß und Maximilian Grill (r.) arbeitet Patrick Kalupa bereits an der dritten Staffel von „Dr. Nice“. © Rudolf Wernicke/ZDF

Sie sprechen die erste Staffel mit zwei Episoden an. Diese waren laut den Quoten ein absoluter Hit. Verspüren Sie nicht einen gewissen Druck mit Blick auf die neuen Filme?

Nein, weil ich das ohnehin kaum beeinflussen kann. Ich würde genauso gut vor zehn wie auch vor 100.000 Leuten spielen. Trotzdem bin ich super gespannt, wie die nächsten Quoten sein werden – ob man an den Erfolg anknüpfen kann.

Raiser hatte vor Produktionsstart gesagt, dass er sich eine Art Hans Sigl von „Der Bergdoktor“ wünscht…

Ich muss gestehen, dass ich den „Bergdoktor“ nur im Vorbeischrammen mal gesehen habe. Studiert habe ich die Serie nicht. Umso überraschter war ich damals, als mir zu Beginn Hans Sigl über mein Instagram-Account geschrieben und mich beglückwünscht hat. Wir waren nicht einmal befreundet. Das hat mich riesig gefreut, ich fühlte mich sehr geehrt. Vor allem, weil man das unter Kollegen leider eher selten tut. Ich finde, dass man das in unserer Branche öfter tun sollte – weniger mit dem Ellenbogen, sondern dem oder der anderen auch mal gönnen, was er oder sie hat.

Haben Sie allgemein Vorbilder in Sachen TV-Ärzte?

Vorbilder gibt es eher keine. Aber ich habe alles rund um das Thema geguckt – Scrubs, Dr. House, Greys Anatomy. Ich selbst hatte schon immer eine Art medizinischen Faible. Wenn irgendjemand eine Verletzung hat, bin ich der Erste, der hilft und versorgen möchte.

Hätten Sie sich also auch vorstellen können, beruflich den medizinischen Weg einzuschlagen?

Bestimmt! Leider bin ich in meiner Jugend durch den Wind gewesen (lacht). Wenn man Arzt werden will, muss man sich dafür früh entscheiden. Die Entscheidung hätte ich vermutlich viel zu spät getroffen. Aber erst neulich hatte ich eine Situation gehabt: Eine Frau lag auf dem Boden – ohnmächtig. Ich musste einfach zu ihr und helfen. Sie war unterzuckert. Sowas weiß ich dann einfach, wenn ich sie mir anschaue. Es ist ein echtes Steckenpferd, und als Dr. Neiss kann ich das umso mehr ausleben.

Die Schauspieler und eine Schauspielerin machen ein Selfie.
Dr. Neiss muss sich noch hin und wieder mit der Offenherzigkeit der Landleute anfreunden. © Rudolf Wernicke/ZDF

Das medizinische Interesse ist also bei Ihnen und Dr. Neiss ähnlich. Wie viel Patrick Kalupa steckt ansonsten in Ihrer Rolle?

Rein menschlich unterscheiden wir uns immens! Ich selbst bin reflektiert, manchmal vielleicht zu schnell. Da frage ich mich in Diskussionen schon einmal mehr, ob ich dieses oder jenes anders hätte sagen können. Das ist bei Dr. Neiss gar nicht der Fall. Er sagt einfach das, was er sagen möchte. In medizinischer Hinsicht sind wir uns dann schon wieder ähnlich. Dr. Neiss macht seine Sprüche und hat seine Eigenarten. Aber wenn es ans Eingemachte geht, dann ist er zu 120 Prozent Mediziner.

Auf was dürfen sich die Fans in der zweiten Staffel von „Dr. Nice“ freuen?

In Folge drei wird es eine größere OP geben, in der etwas wiederhergestellt wird. Das ist das große Steckenpferd von Dr. Neiss. Zudem wird sich auch verliebt – wer in wen sage ich natürlich nicht. Was ich aber schon verraten darf: In der letzten Folge der Staffel wird es ein Ende geben, womit wirklich keiner rechnen wird. Da bin ich mir absolut sicher.

Der Schauspieler Patrick Kalupa und Schauspielerin Brigitte Zeh sitzen am Strand zusammen.
Auch das Thema Liebe spielt für Dr. Neiss und Hotel-Inhaberin Janne eine Rolle. © Rudolf Wernicke/ZDF

Können Sie uns denn verraten, wie es mit der verletzten Hand von Dr. Neiss, die ihn ja erst ins norddeutsche Idyll gebracht hat, weitergehen?

Die Hand wird nach wie vor ein großes Problem sein. Vielleicht kriegt Dr. Nice sogar noch eine weitere Verletzung, die alles noch komplizierter macht.

Wenn Sie sich eine Traumrolle schnitzen könnten, wie sähe sie aus?

Generell ist das super schwer zu beantworten, weil da auch immer die Lebensumstände, in denen ich mich befinde, wichtig sind. Aber aktuell fällt mir die Antwort leicht: Zum jetzigen Zeitpunkt hätte ich mir keine bessere Figur schnitzen können als die des Dr. Moritz Neiss. Aus dem Umfeld meiner Schauspielkolleginnen und -kollegen höre ich oft: „Eine solche Figur habe ich vorher noch nicht gesehen – die ist wirklich spannend!“ Und die Serie Dr. Nice bedient ein großes Spektrum: Von herzlich bis kackfrech über medizinisch wertvoll ist alles dabei. Für mich genau richtig, und das als Dr. Neiss höchstpersönlich! (lacht)

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