Name: Douglas Haig, ab 1919 Earl Haig
Geboren: 19. Juni 1861 in Edinburgh; gestorben: 29. Januar 1928 in London.
Vater: John Haig, erfolgreicher Whiskey-Produzent; Mutter: Rachel Haig, geborene Veitch.
Beruf: Kavallerieoffizier. Nach der Militärakademie in Sandhurst trat Haig in die britische Armee ein und wurde Truppenführer in Kolonialkriegen im Sudan und in Südafrika. In Indien machte er Karriere. 1914 war er als Korpskommandant in Frankreich zweiter Mann der British Expeditionary Force hinter Field Marshall John French, ab Ende 1915 sein Nachfolger.
Leistung: 1918 entschied Haig zu Recht, mit einem Großangriff die deutsche Armee, die sich in der gescheiterten Michael-Offensive verausgabt hatte, zum Zusammenbruch zu bringen. Das verkürzte den Ersten Weltkrieg um mindestens ein halbes Jahr.
Fehler: Seine Angriffsoperationen von 1916/17, die Somme- und die Dritte Flandernschlacht, waren als Material- und Abnutzungskämpfe falsch konzipiert und forderten sinnlos Hunderttausende Tote. So glaubte Haig, Artilleriegranaten könnten den Stacheldraht im Niemandsland zwischen den Linien zum Verschwinden bringen. Das Gegenteil war der Fall.
Nerd-Wissen: Haig glaubte als Kavallerist lange, mit kühnen Attacken zu Pferde den Stellungskrieg überwinden zu können. Ein heranpreschender Reiter könne „die Nerven und Zielsicherheit eines MG-Schützen entscheidend“ beeinträchtigen, außerdem könne eine Kugel kein Pferd stoppen. Niemand weiß, wie viele Opfer diese Theorie forderte.
Geheimnisse: Hat der Oberbefehlshaber tatsächlich sein eigenes Tagebuch nachträglich verfälscht, um sich gegenüber Militärhistorikern besser darzustellen? Das behauptet der britisch-australische Publizist Denis Winter. Andere Experten sehen nur geringfügige Glättungen zwischen den drei erhaltenen Tagebuchversionen.
Urteil: Douglas Haig war als General ein Produkt seiner Zeit. Zudem war er eitel und persönlich eher langweilig.
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