Dortmund - Atlético de Madrid 4:2 (Gesamt: 5:4): BVB nach wildem Ritt im Halbfinale

Was für ein Abend in Dortmund. Nach einer starken ersten Halbzeit lag der BVB mit 2:0 vorne, musste aber nach der Pause den Ausgleich hinnehmen. Es folgte eine großartige Reaktion und am Ende gab es bei Schwarzgelb überschwänglichen Jubel.

Spiel in Kürze

Lohn für harte Arbeit: Dortmund jubelt nach dem SchlusspfiffAFP via Getty Images

Die Partie begann temporeich und mit Großchancen auf beiden Seiten. Zunächst kam Dortmund auf der linken Seite durch und Karim Adeyemi legte quer auf Marcel Sabitzer, der frei vor Jan Oblak zum Abschluss kam. In letzter Sekunde grätschte César Azpilicueta dazwischen und verhinderte das 1:0.

Fast im direkten Gegenangriff wurde Álvaro Morata auf die Reise geschickt und marschierte alleine auf Gregor Kobel zu. Der spanische Nationalspieler probierte es mit einem Lupfer, der jedoch knapp am Tor vorbei ging.

Julian Brandt mit dem 1:0Getty Images

Nach 34 Minuten, in denen Dortmund spielbestimmend war, jedoch auch ab und zu gefährliche Konter zuließ, wurde Julian Brandt mustergültig von Mats Hummels bedient, vernaschte Axel Witsel und schloss zum 1:0 ab.

Fünf Minuten später versetzte Dortmund das Stadion erneut in lautstarke Verzückung. Sabitzer erkannte rechtzeitig den guten Lauf von Maatsen, der aus spitzem Winkel knallhart in die lange Ecke traf. Zur Pause hatte Dortmund alles im Griff und lag verdient mit 2:0 vorne.

Kobel hatte beim Eigentor von Hummels keine ChanceGetty Images

Doch nach dem Seitenwechsel drehte sich das Bild sehr schnell. Atlético-Trainer Diego Simeone wechselte drei Mal und veränderte damit die Statik im Spiel. Plötzlich waren die Spanier aggressiver und gefährlicher, was nach einer Ecke belohnt wurde. Mario Hermoso köpfte dabei Richtung Tor und die Rettungsaktion von Mats Hummels missglückte so sehr, dass Gregor Kobel keine Abwehrchance hatte - Eigentor!

Auch danach hatte Atlético mehr vom Spiel. In der 64. Minute bekam Dortmund eine gefährliche Situation im eigenen Strafraum mehrfach nicht geklärt und so konnte Correa seine dritte Chance innerhalb von Sekunden zum 2:2 verwerten.

Füllkrug mit einem Traumkopfball zum 3:2Getty Images

Eine Flanke des starken Sabitzer und ein herausragender Kopfball von Niclas Füllkrug brachten die Wende. In der 71. Minute führte diese Kombination zum 3:2 und somit war der BVB wieder auf Kurs Verlängerung.

Diese brauchte man jedoch nicht, weil Sabitzer keine 180 Sekunden später mit einem satten Linksschuss auf 4:2 erhöhte.

Der 4:2-Endstand von Marcel SabitzerUEFA via Getty Images

Atético konnte darauf keine Antwort mehr finden und so jubelte Dortmund nach Schlusspfiff minutenlang mit den Fans über den Halbfinaleinzug. In der Runde der letzten Vier kommt es für den BVB zu einem Wiedersehen mit Paris, gegen das man schon in der Gruppenphase gespielt hatte.

PlayStation® Spieler des Spiels: Julian Brandt (Dortmund)

Julian BrandtUEFA via Getty Images

"Schönes Tor, unermüdliche Laufwege und ein großes Arbeitspensum. War sehr auffällig im Aufbauspiel und fand Räume zwischen den Ketten."
Technische Beobachter der UEFA

Reaktionen

Marco Reus und Gregor KobelGetty Images

Edin Terzić, Trainer Dortmund
Ich bin sehr glücklich und sehr stolz auf die Jungs. Wir hatten heute ein bisschen Probleme zu Beginn der zweiten Halbzeit, aber im Rest des Spiels waren wir das deutlich bessere Team und haben den Sieg verdient. Wir waren extrem gut im Gegenpressing und haben alles gezeigt, was man braucht, um ins Halbfinale einzuziehen. Wir haben es wieder geschafft, vier Tore gegen Atlético zu erzielen. Das schaffen auch nicht viele Mannschaften.

Diego Simeone, Trainer Atlético de Madrid 
Die Mannschaft hat bis zum Ende versucht, das Spiel zu gewinnen. Es lief heute ganz anders, als wir uns das vorgestellt haben. Dortmund hat nach dem 2:2 eine gute Reaktion gezeigt und ist heute der Sieger, weil sie im Strafraum abgezockter waren.

Niclas Füllkrug nach dem 3:2AFP via Getty Images

Niclas Füllkrug, Stürmer Dortmund
Es war magisch heute. Ich versuche immer, nicht so euphorisiert in Interviews zu sein, aber heute hat das ganze Stadion gebrannt. Wir hatten in der zweiten Halbzeit Probleme mit der Umstellung von Atlético, aber jeder Spieler hat heute die komplette Bereitschaft gezeigt. Das war der Schlüssel. Wir waren mental stark genug, um das heute durchzustehen. Ich stehe jetzt mit Dortmund im Champions-League-Halbfinale, da ist es doch scheißegal, ob ich neun Spiele in Folge nicht getroffen habe.

Marcel Sabitzer, Mittelfeldspieler Dortmund
Es war ein Wechselbad der Gefühle heute. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und es war ärgerlich, dass wir sie zurückkommen lassen haben. Aber die Stimmung im Stadion war unglaublich. Davon träumst du als kleiner Junge und da läuft man extra Meter, um der Mannschaft zu helfen.

Julian BrandtAFP via Getty Images

Julian Brandt, Mittelfeldspieler Dortmund
Ich bin jetzt das fünfte Jahr hier und die Fans haben nie enttäuscht. Aber solche Abende sind speziell. Es ist eine Genugtuung, in solche Gesichter zu blicken. Das war ein geiles Spiel. Wir haben schon zwei Mal gegen Paris in der Gruppenphase spielen dürfen. Wir nehmen uns vor, jetzt langsam mal einen Sieg gegen sie zu holen.

Aki Watzke, Geschäftsführer Dortmund
Das war außergewöhnlich, eine Achterbahnfahrt. Ein riesiges Kompliment an die Mannschaft, so muss man erst einmal zurückkommen. Das ist ein stolzer Tag für alle Borussen.
Quelle: Prime Video

AFP via Getty Images

Wichtige Statistiken

• Julian Brandt markierte sein erstes Tor in einem Spiel der K.-o.-Runde
• Borussia ist in der Champions League jetzt seit zehn Heimspielen ungeschlagen (6S 4U)
• Die Spanier haben acht der letzten neun Partien gegen Bundesliga-Klubs außerhalb von Spanien verloren (1S)

Beste Fantasy-Punktesammler

Marcel Sabitzer: 14 Punkte
Julian Brandt: 11 Punkte
Ian Maatsen: 8 Punkte

Aufstellungen

Dortmund: Kobel - Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Maatsen - Sabitzer, Emre Can - Adeyemi (66. Bynoe-Gittens), Brandt (90. Reus), Sancho (86. Salih Özcan) - Füllkrug

Atlético: Oblak - Molina (46. Barrios), Witsel, Giménez, Hermoso, Azpilicueta (46. Riquelme) - Marcos Llorente, Koke, De Paul (84. Saúl Ñíguez) - Morata (46. Correa), Griezmann