Donaustadion

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Donaustadion
Spiel am 12. August 2007 zwischen dem SSV Ulm 1846 und dem SV Waldhof Mannheim
Spiel am 12. August 2007 zwischen dem SSV Ulm 1846 und dem SV Waldhof Mannheim
Daten
Ort Stadionstraße 5
Deutschland 89073 Ulm, Deutschland
Koordinaten 48° 24′ 16,2″ N, 10° 0′ 34,4″ OKoordinaten: 48° 24′ 16,2″ N, 10° 0′ 34,4″ O
Eigentümer Stadt Ulm
Eröffnung 1925
Renovierungen 1952 (Bau der neuen Haupttribüne)
1988 (Generalsanierung)
Erweiterungen 1999 (Bau der Gegengerade)
Oberfläche Naturrasen
Kapazität 17.000 Plätze
Heimspielbetrieb
Veranstaltungen
Lage
Donaustadion (Baden-Württemberg)
Donaustadion (Baden-Württemberg)

Das Donaustadion ist ein Fußballstadion mit Leichtathletikanlage in der baden-württembergischen Stadt Ulm. Die Anlage bietet heute 17.000 Plätze, davon 4236 überdachte Sitzplätze und 10.154 unüberdachte Stehplätze.[1] Die in der Nähe der Donau liegende Anlage ist die Heimspielstätte des Fußballvereins SSV Ulm 1846.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anlage war das erste seiner Art in Süddeutschland. 1925, bei der Einweihungsfeier im Rahmen des Landesturnfests, zählte man rund 40.000 Zuschauer. Dies war möglich, weil es zu dieser Zeit noch keine Gegentribüne gab und die Öffnung des hufeisenförmigen Stadions an eine anliegende Wiese grenzte, die von den Zuschauern mitgenutzt wurde. Während des Krieges wurde die Holztribüne zerstört.

1952 wurde die bis heute bestehende und überdachte Haupttribüne errichtet. Erste Änderungen erfolgten mit der stufenförmigen Erhöhung der Stehplätze. In den 1980er Jahren wurden die Sitzbänke auf der Haupttribüne durch Einzelplätze ersetzt und eine Flutlichtanlage errichtet. 1999 wurde eine neue Gegentribüne mit 3.000 überdachten Sitzplätzen errichtet, davon wurde ein separater Zuschauerblock mit 500 Sitzplätzen zum Nichtraucherblock deklariert. Diese Maßnahme war damals einzigartig und fand später weitere Nachahmer.

Als die Fußballer des SSV Ulm 1846 im Jahr 1999 in die Bundesliga aufstiegen, wurden Zusatztribünen angeschafft, die an drei verschiedenen Stellen hinter den Stehplatzrängen zum Einsatz kamen. Dadurch konnte die Zuschauerkapazität von ursprünglich 19.500 auf 23.000 ausgebaut werden. Der anschließende Abstieg machte weitere Umbaumaßnahmen unnötig, wie etwa einen Neubau der Haupttribüne und die Überdachung der Stehplätze.[2]

Im März 2011 wurden die grünen Sitzschalen auf der Haupttribüne, die nicht mehr den neusten Brandschutzbestimmungen entsprachen, durch schwarze und zur Hervorhebung des Schriftzuges U L M auch weiße Sitzschalen ersetzt.[3]

Nach dem Aufstieg in die SSV Ulm 1846 in die 3. Fußball-Liga 2023/24 fordert der DFB eine Rasenheizung für die Spielstätte. Der Spielbetrieb wird u. a. durch die Fernsehgelder bestritten. Bei Spielausfällen gibt es weniger Geld. Als Ausweichort nutzt der SSV die Centus Arena in Aalen.[4] Aufsteiger dürfen in der ersten Saison in Ausweichstadien spielen – eine Ausnahmeregelung für Aufsteiger in die 3. Liga im ersten Jahr. Ab der nächsten Saison müsste Ulm auf die Hälfte seiner Fernseheinnahmen verzichten. Die Stadt als Eigentümerin des Stadions muss 1,4 Mio. Euro in die Anlage investieren. Für den Einbau müssen 30 km Rohre verlegt, und der Rasen muss komplett entfernt werden. Die Anlage, die die Stadt einbauen wird, wird aber wohl vorerst mit Öl betrieben, was wiederum der DFB kritisiert. Ulms Erster Bürgermeister Martin Bendel hält die Rasenheizung für „die sinnloseste Investition“, da Geld eher dafür bereitgestellt werden sollte, um Kitas, Schulen und Dienstgebäude klimafreundlich und energieeffizient umzurüsten.[5]

Länderspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ansicht vom Ulmer Münster

Neben dem heimischen Fußball diente das Donaustadion mehrfach als Spielstätte für Länderspiele der Nationalmannschaft der Frauen. So wurde hier unter anderem das Finale der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2001 ausgetragen. Ein A-Länderspiel der Männer fand am 7. Juni 2006 im Ulmer Stadion statt: Zur Vorbereitung auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland spielte die australische Mannschaft im Donaustadion gegen die Auswahl Liechtensteins. Das Spiel endete mit 3:1 für die Mannschaft aus Australien.

Frauen

Männer

U-19-Junioren

Leichtathletikwettkämpfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Jahrzehnten hat sich das Donaustadion als Leichtathletikwettkampfstätte bewährt. 1982 stellte Jürgen Hingsen hier seinen ersten Weltrekord mit 8714 Punkten auf.[6][7] Zahlreiche Leichtathletik-Meisterschaften, wie die deutschen Mehrkampfmeisterschaften oder die deutschen Meisterschaften, welche 2003, 2006, 2009, 2013 und 2014 ausgetragen wurden, sollen weiter favorisiert und 2017 zum wiederholten Mal die deutschen Jugendmeisterschaften als auch 2018 wiederum die deutschen Meisterschaften stattfinden, wozu das Stadion saniert werden soll.[8][9]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Donaustadion verfügte in der Saison 1999/2000 als erstes Stadion eines Bundesligavereins über einen separaten Nichtraucherblock mit 500 Plätzen. Diesen Block gibt es auch heute noch, und mittlerweile hat dieses Beispiel auch in anderen Stadien der Bundesliga Schule gemacht.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Donaustadion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Donaustadion. In: kicker.de. Abgerufen am 22. Februar 2024.
  2. Das Ulmer Donaustadion (Memento vom 24. Dezember 2016 im Internet Archive)
  3. Neue Sitze in den Vereinsfarben (Memento vom 21. März 2016 im Internet Archive)
  4. Gemeinsam nach Aalen. In: ssvulm1846-fussball.de. SSV Ulm 1846, abgerufen am 22. Februar 2024.
  5. Kristin Becker: Streit um Rasenheizung in Ulm – "Die sinnloseste Investition". In: tagesschau.de. ARD, 15. Februar 2024, abgerufen am 22. Februar 2024.
  6. Gottes Hand über dem Ulmer Donaustadion (Memento vom 3. Juni 2009 im Internet Archive)
  7. Starke neue Generation (Memento vom 5. April 2016 im Internet Archive)
  8. Ulmer Donaustadion wird saniert (Memento vom 6. April 2016 im Internet Archive)
  9. Ulmer Leichtathleten haben große Titelkämpfe im Visier (Memento vom 6. April 2016 im Internet Archive)