Bild nicht verfügbar
Farbe:
-
-
-
- Der Artikel ist in folgender Variante leider nicht verfügbar
- Keine Abbildung vorhanden
- Herunterladen, um dieses Videos wiederzugeben Flash Player
Dogville
Genre | Thriller & Krimi, Spielfilm |
Beitragsverfasser | Kier, Udo, Bettany, Paul, Gazzara, Ben, Sevigny, Chloe, Kidman, Nicole, Andersson, Harriet, Hurt, John, Barr, Jean-Marc, Bacall, Lauren, Caan, James, Skarsgard, Stellan, von Trier, Lars Mehr anzeigen |
Sprache | Deutsch, Deutsch, Englisch |
Laufzeit | 2 Stunden und 50 Minuten |
Untertitel | Home Edition |
Was kaufen Kunden, nachdem sie diesen Artikel gesehen haben?
Produktbeschreibungen
Produktbeschreibung
Amerika in den 30er Jahren zur Zeit der großen Depressionen. Auf der Flucht vor ihren Verfolgern landet Grace in der abgeschiedenen Kleinstadt Dogville in den Rocky Mountains. Der Gemeindesprecher Tom setzt sich für die junge Frau ein. Unter der Bedingung, dass sie sich dem Gemeinschaftsleben anpasst und den Bewohnern bei der Arbeit zur Hand geht, darf sie zunächst für eine Probezeit von zwei Wochen bleiben. Mit Beharrlichkeit und Güte gelingt es Grace, das Vertrauen der braven Bürger zu gewinnen. Als jedoch ein Sheriff einen Steckbrief mit ihrem Konterfei an der Dorfkirche anschlägt, kippt die Stimmung. Für die schöne Fremde beginnt ein Martyrium, an dessen Ende sie - ausgebeutet, gedemütigt und vergewaltigt - als jedermanns Skalvin an der Kette gehalten wird. Aber Grace hütet ein Geheimnis und nimmt schließlich blutige Rache.
Bonusmaterial:
Dt. Kinotrailer; Audiokommentar von Lars von Trier; Cast & Crew Infos; Produktionsnotizen; Programmtipps;
Movieman.de
"Dogville" ist erneut ein Experiment mit dem Medium Film. "Wie theatralisch darf Film sein?", könnte eine Fragestellung sein. Ohne dies erschöpfend zu beantworten, sei festgestellt: Das vorliegende Maß an Theatralik funktioniert. Der Film erreicht durch seinen Fokus auf Wort und Darstellung eine ungeheure Eindringlichkeit, die das stilistisch artifizielle Setting in den Hintergrund drängt. Die Handlung und ihre Fragestellung erinnern stark an Brechtsche Überlegungen und man erlebt die Menschlichkeit an sich am Abgrund. Absolut sehenswert.
Moviemans Kommentar zur DVD: Technisch nicht überwältigend, was aber auch auf von Triers Stilismen (Videigraphie etc.) zurück zu führen ist."Dogville" ist erneut ein Experiment mit dem Medium Film. "Wie theatralisch darf Film sein?", könnte eine Fragestellung sein. Ohne dies erschöpfend zu beantworten, sei festgestellt: Das vorliegende Maß an Theatralik funktioniert. Der Film erreicht durch seinen Fokus auf Wort und Darstellung eine ungeheure Eindringlichkeit, die das stilistisch artifizielle Setting in den Hintergrund drängt. Die Handlung und ihre Fragestellung erinnern stark an Brechtsche Überlegungen und man erlebt die Menschlichkeit an sich am Abgrund.Absolut sehenswert.MO
Bild: Die Optik ist nicht immer komplett stabil und die Schärfe nicht immer wirklich tiefgreifend. Abermals bietet uns von Trier eine auf CinemaScope Ausmaße aufgeblasene Videoproduktion, die nicht mit 35mm-Werten mithalten kann. So kommt es hier und da zu sanften Nachziehern von Gesichtern (00.02.23) und Zooms laufen unter leichtem Schärfeverlust ab (01.54.39). Insgesamt wirkt das Bild etwas zu weich , bleibt qualitativ aber noch in einem Rahmen, der sich knapp innerhalb des "Gut" bewegt.
Ton: Die deutsche 2.0-Surround-Fassung ist griffiger als die 5.0-Mischungen. So hört man etwa den Regen bei 01:58.10 in den 5.0-Fassungen kaum, während er in 2.0 für Stimmung sorgt. Ansonsten setzt der Film nich auf große Effekte und bleibt akustisch eher zurückhaltend, Die Stimmen sind sauber angelegt und weisen ein gesundes Volumen und gute Obertöne auf.
Extras: Regiekommentar, Trailer, Cast & Crew-Infos: Das sind sinnvolle Extras, die hier in guter Qulität vorliegen. Im Kommentar geht von Trier bildspezifisch auf alle Aspekte seines Filmes ein und zeigt auch durchaus Unsicherheiten bezüglicher mancher filmdramaturgischen Entscheidung. --movieman.de
Produktinformation
- Seitenverhältnis : 16:9 - 2.35:1, 16:9 - 1.77:1
- Alterseinstufung : Freigegeben ab 12 Jahren
- Produktabmessungen : 13,6 x 1,7 x 19,3 cm; 80 Gramm
- Herstellerreferenz : 2171
- Regisseur : von Trier, Lars
- Laufzeit : 2 Stunden und 50 Minuten
- Erscheinungstermin : 1. Juli 2004
- Darsteller : Kidman, Nicole, Andersson, Harriet, Bacall, Lauren, Gazzara, Ben, Hurt, John
- Untertitel: : Deutsch
- Sprache, : Deutsch (Dolby Digital 5.0), Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 5.0)
- Studio : Concorde Video
- ASIN : B0002AAFIA
- Anzahl Disks : 1
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 54,622 in DVD & Blu-ray (Siehe Top 100 in DVD & Blu-ray)
- Nr. 10,024 in Krimi (DVD & Blu-ray)
- Nr. 10,985 in Thriller (DVD & Blu-ray)
- Nr. 11,960 in Drama (DVD & Blu-ray)
- Kundenrezensionen:
Kundenrezensionen
Kundenbewertungen, einschließlich Produkt-Sternebewertungen, helfen Kunden, mehr über das Produkt zu erfahren und zu entscheiden, ob es das richtige Produkt für sie ist.
Um die Gesamtbewertung der Sterne und die prozentuale Aufschlüsselung nach Sternen zu berechnen, verwenden wir keinen einfachen Durchschnitt. Stattdessen berücksichtigt unser System beispielsweise, wie aktuell eine Bewertung ist und ob der Prüfer den Artikel bei Amazon gekauft hat. Es wurden auch Bewertungen analysiert, um die Vertrauenswürdigkeit zu überprüfen.
Erfahren Sie mehr darüber, wie Kundenbewertungen bei Amazon funktionieren.-
Spitzenrezensionen
Spitzenbewertungen aus Deutschland
Derzeit tritt ein Problem beim Filtern der Rezensionen auf. Bitte versuche es später erneut.
Dogville ist abgehängt, liegt ziemlich vergessen am Ende einer Straße, danach führt nur noch ein Fußweg weiter über die Berge. Die Einwohner sind eine überschaubare Zahl von anscheinend rechtschaffenen Bürgern, die ihrer Arbeit nachgehen, bis auf einen hypochondrischen Arzt im Ruhestand und dessen Sohn Tom. einem Müßiggänger, der sich für einen Philosophen hält, auf Versammlungen im der alten ausrangierten Kirche das Wort führt und Abstimmungen leitet, moralische Maßstäbe setzen will.
Und mit der jungen Frau ist das Städtchen vor eine Entscheidung gestellt. Soll man ihr Unterschlupf gewähren, oder sie weiter über den Bergpfad fliehen lassen.? Hatte doch ein finstererGeselle mit guten Beziehungen, der kurz nach Grace aufgetaucht war, Tom eine Visitenkarte und das Versprechen auf eine Belohnung gegeben. Tom appelliert an christliche Nächstenliebe und Großmut, Grace soll zwei Wochen auf Probe bleiben, damit man sich den rechtern Eindruck von ihr machen könne.
Grace geht von Haus zu Haus und bietet ihre Hilfe an, die aber niemand braucht. Erst nach und nach lernt man schätzen, dass sie Dinge tun kann, die nicht gebraucht werden, die aber Freude und das Leben angenehmer und leichter machen, Nur im Familienvater Chuck (Stellan Skarsgard) scheint sie einen Gegner zu haben, aber in der Versammlung nach 14 Tagen wird sie überraschend einstimmig nicht fortgeschickt, mit kleinen Geschenken bedacht und wird ab jetzt täglich eine Stunde in jedem Haushalt in Dogville arbeiten, helfen, unterhalten, Kinder hüten und andere nützliche Dinge erledigen, wofür sie nicht nur Unterkunft, sondern auch eine Bezahlung erhält. Tom und Grace ziehen zusammen, ein Liebespaar werden sie noch nicht, denn Tom sieht in Grace auch eine Figur, die er in seinem geplanten philosophisch-moralischen Werk verarbeiten will.
Der Sheriff kommt angefahren und bringt ein Plakat an. nach dem Grace als vermisst gilt, kurze Zeit später wird es ausgetauscht gegen eines, nach dem sie wegen Bankraubes gesucht wird, und damit wird Grace's Leben in Dogville ein Martyrium. Doppelte Arbeit, weniger Lohn, sie ist Freiwild, welches auch von einem Sohn von Chuck schikaniert und erpresst werden kann, mit Engelsgeduld erträgt die junge Frau alles, wird schließlich sogar von (bis auf Tom) allen Männer des Ortes missbraucht, und die von Tom mit einem LKW-Fahrer versprochene Flucht schmählich verraten.
Verraten hat Tom auch dem Mann mit der Visitenkarte Grace's Aufenthaltsort, dieser kommt mit seiner schwarzen Limousine und einer Reihe schwer bewaffneter Gestalten, und von Dogville, das Grace so schlecht behandelt hat, bleibt außer dem Hund Moses nichts, aber auch gar nichts übrig. Ist die Welt ein besserer Ort ohne Dogville?
Nicht zum ersten mal beschäftigt sich Lars von Trier mit christlich-kirchlischen Motiven, so von mir zuvor beidruckend, erschütternd und zu Tränen rührend in "Breaking The Waves" mit Emily Watson und Stellan Skarsgard, mit einem unerwarteten Ende wie ein Paukenschlag.
Mit "Dogville" hat Lars von Trier eine Parabel im Sinne eines Brecht'schen Stückes geschaffen, in der gezeigt wird, wie Menschen in einer abgehängten Gegend, die einander helfen, weil sie nur so klarkommen können, sich insbesondere in Gestalt von Tom zu Gutmenschen aufschwingen und mehr aus Selbstliebe als aus anderen Motiven ( sein großes Werk!) gütig verhalten, aber bei der Chance, selber Macht ausüben zu können, unbarmherzig ihr Gesicht zeigen. Sie sind keine angeketteten Hunde (Dogville!?), sie halten sich selbst eine Hund im wahrsten Sinne des Wortes, Grace ist an einen schweren Gegenstand angekettet, den sie zum Fortbewegen mühsam hinter sich herschleifen muss, jeder darf sie treten und missbrauchen.
Hochmut ist ei weiteres wichtiges Thema des Stücks. Tom ist kein Altruist, sondern ruhmsüchtiger Mensch, für den Dank Grace seine Stadt und seine Bewohner ein Forschungsfeld sind, er will seinen Mitmenschen einen Spiegel vorhalten und mit dem "Experiment" Hilfe und Integration von Grace berühmt werden, sie ist für ihn ein Mittel zum Zweck, das er bereit ist zu beseitigen, als Gefahr droht.
Ist der Film auch eine Reflexion über Arroganz? In einer Diskussion zwischen Grace und dem Mann, der sie am Ende befreit, wirft er ihr vor, die größte Arrroganz gezeigt zu haben. Sie habe sich über die Menschen von Dogville gestellt, da sie sich ihnen nicht die Chance gegeben habe, sich zu läutern, sie habe die Dulderrolle eingenommen und damit den Dogville-Bewohnern die Chance, bessere Menschen zu werden, verwehrt, mit ihrer Duldung habe sie letztlich ja nur gezeigt, dass sie sich über ihnen stehend fühle und sie nicht für wert halte, auf den richtigen Weg zu führen, eine Sichtweise, die man ad infinitum diskutuieren kann.
Letzlich aber siegt der, der die Regeln macht (Making The Rules), und das ist der, der die Macht hat, und das zeigt der Film am Ende mit einem drastischen Finale, wodurch die Welt zwar nicht zu einem besseren Ort wird, aber Dogville zu einer ausgelöschten Geschichte.
Ungewöhnlich, aber nur kurz gewöhnungsbedürftig ist die Inszenierung. Ob gefilmtes Theater oder Synthese von Film und Theater, der Film spielt auf einer gut handballfeldgroßen Bühne, die eine nur auf das Unverzichtbare reduzierte Ausstattung aufweist. Häuser bestehen nicht aus Wänden, sondern weißen Streifen des Grundrisses, Mobiliar gibt es nur, soweit nötig, für die Kirche reichen Holzbänke und das frei schwebende Glockenturmspitzdach mir der per Seil zu betätigenden Glocke, eine Mine, in der sich Grache zu Beginn versteckt, ist nur eine Ansammlung von Säulen, ein mehrere Kubikmetergroßer (Styropor)-Brocken die Rocky Mountains.
Was manche Rezensenten stört, ist meines Erachtens ein geniales Mittel. das den Film überhaupt erst funktionieren lässt. Abgesehen davon dass Dogville überall sein könnte und der Ort uninteressant ist(obwohl der mittlere Westen der USA gut passt und bewußt gewählt wurde), lenkt nichts von den Menschen in einem fast geschlossenen Universum, ab, welches durch die Bühne begrenzt, auf der Bühne aber für uns ein übersichtlicher kleiner Kosmos ist, in dem nichts im Verborgenen stattfindet. Im Gegensatz zu einem Theaterstück bietet diese Inszenierung die Möglichkeit, nahe bei den agierenden, gerade redenden oder im Mittelpunkt stehenden Personen zu sein, gleichzeitig aber auch andere handelnde Personen in ihrem Alltag zu sehen. Im Gegensatz zu einer reinen Theaterinszenierung kommen wir als Zuschauer bei Bedarf und Notwendigkeit nahe an die Akteure heran, ohne mit dem Opernglas ihre Mimik erkunden zu müssen oder die Ohren zu spitzen, und eine korrekte Stadt mit Häusern mit Wänden hätte den Film weniger schlimm teurer als vielmehr unnötig länger gemacht. Warum solle die junge Frau und Tom die Versamlung durch eine reelle Tür betreten und die Kamera ihnen folgen óder eine zweite die "Innenaufnahme" drehen? Von Triers Kamera reicht, wenn pantomimisch die Tür geöffnet wird und ohne überflüssige Kamerafahrt die Versammlung auf den Bänken unter den schwebenden Glockenturmdach von näher oder entfernter gezeigt werden kann, ohne auf tote Winkel, störende Enge oder unwichtige Details Rücksicht nehmen zu müssen, uns interessieren die Menschen und ihre Gesichter, ihre Gespräche, alles nicht Gezeigte ist belanglos für die Geschichte.
Die "Sparsamkeit" ist hier nicht fehl am Platz, sondern einfach genial, wie so vieles Geniale oft einfach ist. Nicole Kidman als Grace, gut ein Dutzend erwachsene Einwohner und einige Kinder, neben oder eher mit Nicole Kidmann großartige Darsteller wie Stellan Skarsgard, Harriet Anderson, Lauren Bacall, Paul Bettany, Blaire Brown, James Caan, Udo Kier, Ben Gazzara, Chloe Sevigny - mehr braucht es nicht, um ohne überflüssiges Drumherum menschliches Verhalten, Schwäche, Gemeinheit, Grausamkeit, Eigennutz und Rache zu zeigen.
Dogma 95 und und auf die Spitze getriebener Minimalismus- für mich unnütze Begriffe. Das fantastische Krimikammerspiel "Mord mit kleinen Fehlern" mit Laurence Olivier und Michael Caine gehört für mich mit zu den großartigsten Kinowerken, und hier gehört die fantastiscnhe Kulisse des prächtigen Hauses mit der imposanten Treppe, unterschiedlichste Räumen und oft in passenden Momenten von Olivier in Gang gebrachten Spielautomaten untrennbar zur Handlung und Atmosphäre, in "Dogville" würde mehr als das was von Trier auf die Bühne stellen ließ nichts verbessern, sondern nur von den großartigen Darstellern und der zunehmend verstörenden Geschichte ablenken, Lars von Trier hat hier alles genial richtig gemacht.
"Braking The Waves" oder "Dancer In The Dark", Minimalismus ist nicht Programm, aber hier in "Dogville" ein Mittel, welches uns genial nichts anderes übrig lässt, als uns ganz auf die handelnden Pesonen zu fokussieren und gleichzeitig ermöglicht, den kleinen Kosmos "Dogville" insgesamt im Auge zu behalten.
epd Film: "Lars von Trier setzt in "Dogville" seinen Weg der Reduktion der filmischen Mittel unbeirrbar fort." FALSCH! ! ! Er zeigt, was notwendig ist, und das mit einem großartigen Darstellerensemble und hervorragender "Wackelkamera"-Arbeit, alles andere wie realistischere Kulissen würden den Film nicht bessermachen, sondern eher stören.
Wer sich durch die negativen Kritiken bezüglich der kargen Bühne nicht schrecken lässt, der wird wie ich nach nur wenigenn Minuten voll in der Handlung gefangen sein und nichts vermissen, "Breaking The Waves" ist genial, "Dogville" völlig anders, aber nicht minder.
Doc Halliday
Ein in diesem Zusammenhang besonders beeindruckendes Filmzitat ist folgendes:
'"So wie Dogville sich frei zugänglich auf der zerbrechlichen Felsplatte am Bergkamm ungeschützt den launischen Stürmen darbot, so bot sich auch Grace dar. Und so hing sie an einem dünnen Stiel, wie der Apfel im Garten Eden. Ein Apfel, so prall, dass der Saft gerade heraus lief."
Dogville ist der erste Teil der Amerikatrilogie von Lars von Trier. In einem einsamen, romantischen Bergdorf inmitten der Rocky Mountains, bewohnt von ehrlichen, hart arbeitenden Menschen, entwickelt sich ein faszinierendes und gleichzeitig beängstigendes Drama, welches unweigerlich auf eine Apokalypse zusteuert.
Ausgangspunkt der Geschichte ist die verwaiste Kapelle, in der seit langem kein Geistlicher mehr Dienst tut, die aber als Versammlungsort der Einwohner ab und an genutzt wird. Ein Müßiggänger aus reicherem Haus, der sich selber Philosoph nennt, versucht dort seine Vorstellungen einer weltlichen Ethik an den Bewohnern auszuprobieren, indem er ihnen, wie er es nennt, "einen Spiegel vorhält".
Sicher geht man nicht zu weit, in dieser Darstellung eine Anlehnung an die Situation der Kirche heute zu sehen, in welcher Menschen zwar aus Tradition (oder weil sie nichts verpassen wollen) anwesend sind, deren Programm aber mit christlicher Verkündigung nicht mehr viel zu tun hat, und die nur allzu häufig zum ethischen Experimentierfeld selbsternannter Prediger geworden ist.
Der Film führt diese Problematik auf zwei Weisen aus - erzählerisch und musikalisch.
So durchzieht den Film als künstlerisches Thema Vivaldis "nisi dominus", auf welches der Zuschauer in besonderem Masse verwiesen ist, da durch die Reduktion optischer Reize die Musik einen ganz besonderen Stellenwert erhält. "Nisi dominus" als Thema verleiht dem Film nicht nur eine dramatische Note, sondern gibt schon gleich von Anfang an einen Hinweis zur Auflösung des Themas im Göttlichen.
Die Geschichte selbst ist schnell erzählt:
Dogville ist, wie es heisst, von lauter braven Leuten bewohnt. Man geht seiner geregelten Arbeit nach, hilft sich in der Nachbarschaft aus und ist ansonsten lieber unter sich. Zwar hat jeder so seine Eigenheiten, aber im Gemeinwesen stört sich niemand wirklich am anderen - einzig Tom, der schon erwähnte "Philosoph" empfindet diese "Kleinbürgerlichkeit" als zu eng und und ist bestrebt, das schläfrige Dorf zu erwecken - natürlich nicht durch eigenes Opfer, sondern um anschließend die Lorbeeren der Anerkennung zu geniessen.
Unerwartet, wie ein Geschenk, betritt zum rechten Zeitpunkt um Tom als Experiment zu dienen, eine flüchtige Frau (Grace) die Bühne.
Im Folgenden werden Auswirkungen der christlichen Ur- und Hauptsünde, des Hochmutes, durchexerziert:
- Im Dorf genügt sich erst jeder selbst, jedoch will sich keiner nachsagen lassen, er würde der Flüchtigen nicht helfen wollen. Als diese Hilfe jedoch später in den Ruf der Ungesetzlichkeit driftet, da Grace von der Polizei gesucht wird, werden mehr und mehr unter dem Vorwand der Hilfe Ansprüche auf Ausgleich des Risikos laut, und Grace wird mehr und mehr bis aufs Unerträgliche ausgebeutet - immer im Bewusstsein der Leute, ihr letztlich doch helfen zu wollen.
- Tom, Graces Protégé, zeigt seine hochmütigen Ambitionen wohl am deutlichsten. Sein Motiv zur Hilfe ist es, später berühmt zu werden und seinen Mitbewohnern einen Spiegel vorhalten zu können um sie moralisch zu läutern. Sehr interessant ist hier auch, dass er sich durchaus selbst mit moralischen Ansprüchen quält um sein Ziel zu erreichen. Doch hilft ihm keine Enthaltsamkeit, wenn er dadurch vor allem seine Arroganz stärkt, mit der er sowohl Grace als auch die Dorfbewohner für seine Kariere einspannt. Als ihm dies aufgeht, geht er folgerichtig auch nicht in sich, sondern versucht seinen Makel zu vertuschen, indem er sich Grace zu entledigen sucht.
- Schließlich stellt sich auch Grace, die vorerst wie ein Engel auftritt und christusgleich alle Schmach der Dorfbewohner incl. Tom unschuldig über sich ergehen lässt, als nur allzu menschlich heraus. Dem Hochmut eines reichen, im organisierten Verbrechen eine führende Rolle spielenden Vaterhauses entweichend, hat sie in Dogville versucht, sich allem und jedem unterzuordnen - und gerade dadurch, indem sie sich kleiner machte als alle anderen, entlarvt sie sich als die Hochmütigste von allen, wie ihr Vater ihr in einem dramatischen Schlusswort verdeutlicht: wer sich als Mensch über alle Fehler anderer hinwegsetzt, alles und jeden entschuldigt, nimmt den anderen ihre moralische Verantwortung - er degradiert sie geradezu und nimmt ihnen das, was sie zum Menschen macht. Indem Grace alles über sich erduldete und für alles und jeden eine Entschuldigung fand, stellte sie sich als die einzig Schuldfähige gleichsam über alle anderen: eine Rolle, die den Bogen zum genannten "nisi dominus" von Vivaldi eindrucksvoll schliesst.
So ist es auch konsequent zu Ende geführt, wenn sie am Schluss des Filmes wieder Mensch wird, und um "die Welt ein bisschen besser zu machen" das Dorf gleich einem Genozid vernichten lässt.
Nun will ich noch ein paar Worte als Fazit anfügen, vor allem wohl auch um die 5 Punkte zu begründen.
Zwei Aspekte haben mich wohl am meisten beeindruckt:
- Zum einen läuft der Film in meisterhafter Weise (dramaturgisch, erzählerisch und künstlerisch) auf das durch die christliche Erbsündenlehre dargestellte Problem hinaus, dass wir letztlich die Welt nicht erlösen können. Was wir auch machen, es ist letztlich falsch. So ist es Hybris und nimmt den Menschen letztlich alle Freiheit, wenn wir an Christi Stelle alles Leid auf uns nehmen wollen. Versuchen wir aber vor allem unsere menschliche Gerechtigkeit walten zu lassen, endet das in letzter Konsequenz in einem Blutbad.
- Das Blutbad wiederum knüpft in erschreckender Weise an einen zweiten mich tief beeindruckenden Aspekt an, nämlich die Reaktionen auf den Film. Nicht wenige aufgeklärte Bürger, die sich mit Entschiedenheit und aller Kraft von geschichtlichen Phänomenen wie dem Holocaust distanzieren, waren auf einmal durchaus bereit, aus vollem Herzen Sympathie mit Graces schlussendlicher Entscheidung auszudrücken...
Wohl auch darum ist mir ein Film selten derart nachgegangen und hat mich kaum so aufgewühlt. Für mich ist Dogville auf jeden Fall eine Ausnahmeerscheinung, von der ich kaum glauben kann, dass sie aus der Hand eines einzigen Menschen stammt. Wenn ich jemals Zweifel an den Möglichkeiten moderner Filmkunst hatte, so sind diese durch Dogville endgültig beseitigt.
Spitzenrezensionen aus anderen Ländern
Dir. Lars Von Trier / 178 minutes / 15)
I expect three things whenever I sit down to watch a Lars Von Trier film. I expect extremity, I anticipate something a bit (okay, a lot) different and I don't reckon upon coming away with a smile on my face. I'm happy to say that Dogville delivered on all three counts.
Running for almost three hours and divided up into nine chapters (plus a prologue) the 1930s set film is `the sad tale of the township of Dogville', an isolated fifteen-person community located in the Rocky Mountains populated by seemingly good-natured folk who want for nothing and appear to make the most of what little life has handed to them. Their simple existence is shattered by the arrival of Grace (Nicole Kidman), a fragile (and if the DVD blurb is to be believed) beautiful fugitive pursued by gangsters and in need of a place to seek refuge. Championed by Tom Edison Jr. (a wide-eyed Paul Bettany), the townspeople unanimously agree to shelter Grace, who, by way of payment, agrees to work for them. She quickly establishes herself as a valued member of their close-knit society, but with the search for her intensifying, her acceptance is short-lived and the residents of Dogville soon reveal their true colours.
I am almost invariably drawn to characters who are seen as outsiders, so therefore I was onside with Grace from the off. In a bit of an anomaly, Kidman gives an astonishing leading performance and the rejection, exploitation and manipulation she endures is horrific and crushing. I am wary of divulging specific plot details, but one character's betrayal in particular left me distraught. This is a film that will seriously challenge your faith in the goodness of humanity (I'm just glad I watched with a plentiful supply of chocolate to cushion the pain) as its powerful portrayal of human nature is vicious, visceral and violent. The fact that evil manifests itself in such an ordinary, mundane setting (we have gooseberry bushes and squirrels darting between children's legs for Heaven's sake) serves to make the film all the more disturbing. John Hurt's characteristic smooth-as-silk narration, which reassuringly pervades throughout, lulls the viewer into a state of false security. The use of an omniscient storyteller creates the impression that the film is a kind of perverse fairy-tale, a slice of whispered folklore passed down through the generations, the legend of Dogville with its grotesque monsters and its damsel in distress.
I would have rated the film highly regardless, but the icing on the already delicious cake comes in the form of how Von Trier chooses to present his narrative visually. The action takes place almost on a soundstage, a blackboard on which the actors can perform. The story-space is heavily implied and realised largely through crude chalked outlines, perhaps a metaphor for the primitive and rudimentary nature of both the town and its inhabitants. For example, the gooseberry bush is a basic-level helpfully labelled black-and-white abstract squiggle. It is originally quite an odd concept to adjust to, but once you get used to seeing and hearing character's knock on invisible doors, the minimalistic Brechtian-inspired theatre staging feels completely unique. With the boat already pushed out so far (the fact that Tom is constantly engaged in self-reflection parallels the desired effect that Brecht strove to provoke in his audiences), part of me wishes Von Trier had gone all the way and completely embraced his key influence and had character's break down the fourth wall and directly engage with us (as the audience).
In short, this is a long, demanding film about the arrogance of forgiveness. But it's well worth it. Nine-and-a-half kernels of popcorn out of ten.
特典は、Trier,Kidman&Cannes'featurette, UK Theatrical Trailer.
映像形式は、PAL形式。R-15指定映画。
この映画は、何と表現すれば良いのか?舞台のような映画、演劇のような映画
と、観る人によって色々な感想があると思いました。凄く実験的な映画のような
気がします。個人的に、ニコール・キッドマンのファンなので観てみましたが
ラストは好みがはっきりわかれそうですね。 読んでいただき、ありがとうございます。
I am not quite certain how to respond to this fact, so I won't. What I will say is this: This film is a reminder why we as a human race are so in need of stories. Their transforming power, their capacity to relay truth and meaning to the intricate fiber of our souls; perhaps this is why Jesus Christ was so insistent on telling parables to his listeners.
It was this film, rather than the Passion of the Christ, which communicated such an astounding and violent reaction in me as to draw tears and physical quakes throughout my body. How many films have done that? For me, this is the first.
For this is, I believe, a Christ story. The sweet, persistent, loving forgiveness of "Grace" amidst the self-righteous yet brutally sinful humans she is subjected to is a fairly direct parallel to the story of the Gospels.
Yet there is one essential difference: the wrath this town so unquestioningly deserves, it reaps - making the forgiveness of Christ that much harder to accept. We so rightly deserve justice, wrath, and vengeance. It convicts us as humans of a sin so deep within us we hardly recognize it anymore. Is "sin" even a term taken seriously today? I don't often hear it mentioned in our political struggles or in our news of war in far-off places.
There will be disagreement on this, but it deserves some diligent thought: if humankind could acknowledge this rotting sin which resides in every person, driving them to unimaginable cruelty, violence, and greed we would be a lot farther along in solving our major problems, rather than thinking up new social programs and financial solutions to bandage a gushing wound.
I'm not a minister or a fundamentalist Christian - I am a human being who responded in a very deep way to this work of art. Von Trier has managed to convey a lesson about the deepest human questions we face here on earth. These are the questions we must answer before we die. Really, what else is there for us to do here?
If you are bold enough to continue facing these questions, set aside three hours of time for yourself and you will come out an enlightened human being.
Von Trier deserves every ounce of praise thrown his way. His Dogville is a moral masterpiece for the ages.
Let's just hope by the end of his trilogy, he will have learned these moral lessons himself. I'll be the first in line for Part II.
Details zur Produktsicherheit
Siehe Compliance-Details für dieses Produkt(Verantwortliche Person für die EU).