Die verlorene Ehre der Katharina Blum | Entstehung und Quellen
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Entstehung und Quellen

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„Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ und die damit verbundene Abrechnung mit der Boulevardpresse bildeten scheinbar Bölls Reaktion auf einen Streit mit der Springer-Presse. Böll hatte 1972 den Artikel „Soviel Liebe auf einmal. Will Ulrike Meinhof Gnade oder freies Geleit?“ verfasst, der im Spiegel abgedruckt wurde. Darin nannte er die Berichterstattung der Springer-Presse über die RAF „Faschismus, Verhetzung, Lüge, Dreck“. Daher wurde er von dem Springer-Verlag bald in der Öffentlichkeit als Sympathisant der Terrorgruppe dargestellt. Dies führte zu einer Pressehetze gegen ihn, die lange Zeit andauerte. Nachdem er „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ veröffentlicht hatte, führte die gesellschaftliche Meinung sogar dazu, dass ein Politiker der CDU das Buch als „eine Rechtfertigung der Gewalt“ bezeichnete.

In einem Brief an den Herausgeber des „Spiegel“ bemerkte Böll im August 1974, dass sehr wohl ein gewisser Teil Rache in seinem Werk zu finden sei. Dabei möchte er sich aber nicht für die Kränkungen ihm gegenüber rächen, sondern für die Hetze gegen seine Familie, besonders gegen seinen Sohn Raimund und dessen Frau Lila. Denn aus familiärer Sicht hatte das Thema eine ganz besondere Brisanz für Böll: Sein Sohn Raimund und dessen Frau Lila wurden im Januar 1974 von Margit Schiller, einem Mitg...

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