Vergleich: Der Roman „Die Welle“ und der Film „Die Welle“
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Vergleich: Der Roman „Die Welle“ und der Film „Die Welle“ von Dennis Gansel (2008)

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Vergleicht man den Roman von Rhue und den Film des deutschen Regisseurs Dennis Gansel miteinander, lassen sich gravierende Unterschiede feststellen.

Während sich die Geschehnisse im Buch an einer amerikanischen High School abspielen, hat Gansel die Handlung auf ein deutsches Gymnasium übertragen. Der Ausgangspunkt für die Handlung, nämlich der Geschichtsunterricht von Mr. Ross, wird im Film zu einer Autokratie-Projektwoche unter Leitung von Lehrer Rainer Wenger. Der Emotionen auslösende Film über den Holocaust entfällt. Wenger kommt die Idee zu seinem Experiment, als er feststellt, wie die Schüler auf seine Ausführungen zu autokratischen Systemen reagieren.

Ein weiterer Unterschied besteht darin: Wengers Experiment ist freiwillig, die Schüler können sich dazu entscheiden, den Projektkurs zu wechseln. Die Bestimmung der „Leitfigur“ für die Bewegung erfolgt demokratisch, ebenso wie die Wahl des Namens „Die Welle“. Mittels Handzeichen stimmen die Schüler ab, die Mehrzahl entscheidet sich für Wenger als Anführer. Ein Schüler namens Kevin, für den es im Buch keine Entsprechung gibt, sträubt sich sofort dagegen und verlässt den Unterricht auf eigenen Wunsch.

Die Situation innerhalb des Kurses weist einige Parallelen zum Roman auf: Amy Smith findet ihre Entsprechung in der eher schüchternen Lisa. Tim Stoltefuss, der Außenseiter der Klasse, soll Robert Billings verkörpern und wird entsprechend von seinen Mitschülern gehänselt. Karo, ein sehr kluges, hübsches und beliebtes Mädchen, spielt Laurie Saunders. Ihr Freund Marco ist jedoch kein Footballer, sondern ein Wasserballspieler. Das Footballteam, das im Roman eine wichtige Rolle spielt, ersetzt Gansel durch eine erfolglose Wasserballmannschaft ohne Teamgeist.

Anders als im Buch hat Karo (bzw. Laurie) einen jüngeren Bruder namens Leon, der durch schlechte Manieren auffällt. Ihre antiautoritär eingestellten Eltern präsentieren sich alles andere als konservativ und ermutigen sie, offen für ihre Meinung einzustehen und sich stets durchzusetzen. Karos Freund versteht sich sehr gut mit ihrer Familie, während Karo Abstand von allem gewinnen und nach dem Abitur nach Barcelona gehen will.

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