Die Träumer
Aufbruch ’68: Drei filmverrückte Teenager erleben eine Menage à trois. Erotikdrama von Bernardo Bertolucci („1900“).
Originaltitel
The Dreamers
Regie
Dauer
115 Min.
Kinostart
22.01.2004
Genre
FSK
16
Produktionsland
Cast & Crew
Matthew
Theo
Isabelle
Robin Renucci
Vater
Mutter
Odile
Redaktionskritik
"Der letzte Tango in Paris" war 1972 sein bitterer Kommentar zur sexuellen Befreiung. Jetzt zeigt Bernardo Bertolucci drei junge Leute im Mai '68 im Rausch der Sinne.
Ach ja, Mai ’68. Damals, als politisch noch von einer besseren Welt geträumt wurde und sexuell von der Befreiung. Daran muss erinnert werden, sagte sich Bernardo Bertolucci. Und präsentiert einen feuchten Traum. Denn seine jungen Akteure filmt Bertolucci, 63, am liebsten nackt. Ist aber, Gott bewahre, dramaturgisch unerlässlich. Die Helden – ein naiver US-Student und ein snobistisches Pariser Geschwisterpaar – spielen nämlich zwei Stunden lang in einer düsteren Wohnung Strip-Poker, mental wie körperlich.<p>
Und weil die Frage, wer sich zuerst ausziehen und wann mit wem schlafen wird, Bertolucci offenbar am meisten interessiert, muss der halb erigierte Penis von Matthew (Michael Pitt) ins Bild, Isabelles (Eva Green) Schamlippen auch, und Théo (Louis Garrel) darf masturbieren.
Soll trotzdem keiner auf die Idee kommen, hier gäbe es lediglich Altherrenfantasien zu sehen. Deshalb fliegen zum Schluss ein paar Pflastersteine. Wer diesen Mai ’68 aussitzen will, muss viel Geduld haben. Mit sich selbst. Und erst recht mit Signor Bertolucci.<p>
<b>Fazit: Unsympathische Figuren in einem pseudo-tiefsinnigen Drama über jungfräulichen Sex</b>