Die Staatsaffäre - Film - Interview Philippe Caroit
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Kannten Sie Veronica Ferres schon vor 'Die Staatsaffäre'? Wie war die gemeinsame Arbeit?

Philippe Caroit: "Ich bin für ein erstes Treffen mit Veronica vor Drehstart nach München gekommen. Von der allerersten Minute an war sie unheimlich nett und hilfsbereit. Veronica spricht besser französisch, als ich deutsch und hat schon einige französische Filme bzw. Filme in französischer Sprache gedreht. Sie weiß, wie schwer das ist und ich bin ihr sehr dankbar. Das Zusammenspiel hat sehr gut funktioniert, es fühlte sich sehr vertraut an."

 

Warum haben Sie sich für die Rolle entschieden?

Philippe Caroit: ''Zunächst einmal wegen des Drehbuchs. Es war zugleich lustig und originell. Darüber hinaus habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu unserem Produzenten Alexander Keil. Er ist sozusagen der 'Vater' dieses Films, weil er die Idee zu dieser originellen Geschichte hatte. Es war eine Herausforderung, diese Rolle zu spielen, etwas ganz Neues. So etwas kommt nach 30 Jahren als Schauspieler und mehr als 100 Filmen nicht bei jedem Film vor. Dazu war es eine wirklich großartige Gelegenheit, wieder in Deutschland zu arbeiten. Wer weiß, vielleicht folgen ja noch weitere Filme …"

Wie haben Sie sich als Staatsoberhaupt gefühlt?

Philippe Caroit: "Es muss sehr aufregend sein, die Macht zu haben, die man als Staatsoberhaupt hat. Aber es ist so schwer! Die Verantwortung ist riesig und die Aggressivität der Gegner groß. Und wie bei jedem 'großen Star' kann man das Privatleben vergessen … Ich bleibe lieber Schauspieler!"

Sind Sie dem (oder einem) französischen Staatspräsidenten jemals begegnet?

Philippe Caroit: "Ich habe Präsident Sarkozy bei einem Charity-Dinner getroffen, bei dem eines meiner Bilder verkauft wurde. Er war sehr freundlich."

Nach Ihrer ersten und einzigen Begegnung vor 25 Jahren flammt die Leidenschaft zwischen Anna und Guy sofort wieder auf. Glauben Sie, dass zwei Menschen für einander bestimmt sein können?

Philippe Caroit: "Ja, ich glaube, dass zwei Menschen durch eine Macht, die sie nicht erklären können, verbunden sein können. Es ist nicht nur eine Art von Verlangen, sexueller, ästhetischer oder  intellektueller Harmonie. Vielleicht ist es auch mit Karma oder Freud zu erklären, aber wie auch immer die Erklärung sein mag, man wird spüren, wenn es passiert."

Die Liebesgeschichte zwischen zwei Staatsoberhäuptern ist im Film durchaus auch ein Problem. Dürfen in einer solchen Position die Gefühle über der Verantwortung stehen?

Philippe Caroit: "Ich glaube, die Macht der Liebe ist so stark, dass zwei Staatsoberhäupter so eine Liebesgeschichte leben könnten und mit all den Problemen, die eine solche Situation mit sich bringen würde, zurecht kommen würden. Es gab sogar Könige, die ihre Krone für die Liebe hergegeben haben."

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde vom 'Forbes'-Magazine wiederholt zur mächtigsten Frau der Welt gekürt. Welchen Status hat sie bei Ihnen in Frankreich?

Philippe Caroit: "Ich denke, ihr Deutschen könnt euch wirklich glücklich schätzen, Angela Merkel zu haben. Ich mag sie sehr gerne! Sie ist ruhig, stark und ich finde sie gutaussehend. Die meisten Franzosen respektieren und bewundern sie, sie tut auch unserem Land sehr gut. Und wie man weiß, hatte Frankreich noch nie ein weibliches Staatsoberhaupt!"