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Die Schwester der Königin

Knallharte Rivalität: Natalie Portman und Scarlett Johansson als Boleyn-Schwestern am Hof von Englands König Heinrich VIII. (Eric Bana).
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Originaltitel
The Other Boleyn Girl
Dauer
115 Min.
Kinostart
06.03.2008
Genre
FSK
12
Produktionsland
USA

Cast & Crew

Anne Boleyn
King Henry VIII.
Mary Boleyn
Lady Elizabeth
William Stafford
Tiffany Freisberg
Mary Talbot
George Boleyn
Sir Thomas Boleyn
William Carey
Jane Parker
Oliver Coleman
Henry Percy

Redaktionskritik

Ein opulentes Eifersuchtsdrama aus dem unerschöpflichen Fundus der englischen Geschichte: In „Die Schwester der Königin“ kämpfen zwei Frauen um die Gunst eines mächtigen Monarchen – die eine aus Liebe, die andere aus Ehrgeiz. Eine Ménage à trois von historischer Tragweite
England im 16. Jahrhundert. Die Königin kann ihre eheliche Pflicht nicht erfüllen, der ersehnte Thronfolger bleibt aus. Bei Hofe ist es ein offenes Geheimnis, dass der enttäuschte Regent Heinrich VIII. sich bald eine Mätresse nehmen wird. Der Herzog von Norfolk, Diplomat in Heinrichs Diensten, und sein Bruder Sir Thomas Boleyn sehen ihre Chance gekommen, die Stellung ihrer Familie beträchtlich zu verbessern: Thomas’ selbstbewusste, verführerische Tochter Anne soll Heinrich für sich gewinnen. Die Boleyns laden den König auf ihren Landsitz ein und stellen ihm Anne vor. Doch Heinrichs Blick fällt auf das andere Boleyn-Mädchen, Annes liebreizende Schwester Mary: blond, sanftmütig – und bereits verheiratet. Für einen König kein Hindernis: Heinrich beordert die Schwestern als Hofdamen in den Palast, wo er frei über sie verfügen kann. Ein simples „Heute Nacht“ von Seiner Majestät genügt, und Mary wird ins königliche Schlafgemach geführt. Ergeben fügt sie sich in ihr Schicksal – und verliebt sich in ihren Gebieter. Anne fühlt sich hintergangen und fällt durch einen Fehltritt in Ungnade. Die Familie verbannt sie an den französischen Hof. Als vollendete Lady kehrt sie aus dem Exil zurück und hat nur ein Ziel: sich an ihrer treulosen Schwester zu rächen. Das königliche Bett zu teilen genügt ihr nicht. Anne weiß, dass nur eine Heirat ihren gesellschaftlichen Status dauerhaft sichern wird. Und sie wird sich Heinrich nicht eher hingeben, bis er sie zu seiner rechtmäßigen Königin macht. Der Historienthriller um Sex und Macht erzählt die grausame Vorgeschichte zu „Elizabeth“ mit Cate Blanchett: das Ehedrama ihrer Eltern Heinrich VIII. und seiner zweiten Frau Anne Boleyn, die 1536 auf dem Schafott endete. In ihrem Bestseller „Die Schwester der Königin“ – einer romantischen Verquickung von Fakten und Fiktion – rückt Autorin Philippa Gregory jedoch eine andere, von den Geschichtsschreibern vernachlässigte Figur in den Mittelpunkt: Mary Boleyn. Dass Mary vor Anne eine Affäre mit Heinrich VIII. hatte, ist historisch verbürgt. Allerdings wird ihre Rolle in dieser brisanten Dreiecksbeziehung wohl reichlich verklärt. So verkörpert eine engelsgleiche Scarlett Johansson die eigentliche Heldin des Films, die sich im moralischen Morast ihre Reinheit bewahrt und unerschütterlich ihrem Herzen folgt. Trotzdem hat Natalie Portman als berechnende und doch verletzliche Anne den stärkeren Part: eine ambitionierte, kluge Taktikerin, der ihr Stolz schließlich zum Verhängnis wird. Die politischen Konsequenzen der unglückseligen Verbindung – die Scheidung des Katholiken Heinrich von seiner ersten Frau führte zum Bruch mit dem Vatikan und zur Gründung der englischen Staatskirche werden leider so beiläufig abgehandelt, dass sich ihre Tragweite kaum erschließt (ein sehenswerter Klassiker zu diesem Aspekt der Geschichte: „Ein Mann zu jeder Jahreszeit“ von 1966). „Die Schwester der Königin“ konzentriert sich ganz auf Annes bitteres Schicksal und auf die persönliche Tragödie der Familie Boleyn, die Machtgier und Kalkül ins Verderben stürzen. Brillant: eine verhärmte Kristin Scott Thomas („Der englische Patient“) als scharfsinnige Mutter Boleyn, die sich von Anfang an dagegen sträubt, ihre Kinder zu verschachern wie Vieh, sich aber nicht gegen die Machenschaften der Männer durchsetzen kann. Queen Anne brachte zwar Elizabeth zur Welt, doch auch sie konnte Heinrich keinen Erben schenken. Der König liebäugelte bald mit Gemahlin Nummer drei. Um sich der läs-tigen Gattin halbwegs elegant zu entledigen, ließ er Anne wegen Hochverrats den Prozess machen. Ihr wurde mehrfacher Ehebruch vorgeworfen, sogar Inzest mit ihrem Bruder George – ein skandalöses Detail, das der Film nicht ausspart. Wie es zu dieser schockierenden Anklage gekommen sein könnte, gehört zu den bewegendsten Szenen. Anne Boleyn wurde später von den englischen Protestanten als Märtyrerin verehrt – und gilt noch heute als frühe Feministin: Sie behauptete sich in einer finsteren Zeit, als Männer einfach erklären konnten, sie seien von einer Frau „verhext“ worden. Heinrich erwies seiner zweiten Königin einen letzten Liebesdienst, als er sie mit dem Schwert statt mit dem Beil enthaupten ließ: Diese Methode war schneller und sauberer. Auch Scarlett Johansson könnte bald ihren schönen Kopf verlieren: Sie bleibt der englischen Historie treu und spielt demnächst in „Mary, Queen of Scots“ Maria Stuart, die Elizabeth I. nach dem Thron trachtete. Doch vorher sollte ihr vielleicht jemand sagen, dass es ihrer sinnlichen Ausstrahlung gewiss keinen Abbruch tun würde, wenn sie gelegentlich mal den Mund zumacht.

Fazit

Edler Historienthriller, der sich vom gefälligen Kostümfilm zum beklemmenden Kammerspiel steigert

Film-Bewertung

Der Untergang von Troja (US 1956)

Redaktion
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Kostümschinken von der Stange
Als Unterricht für englische Geschichte funktioniert der Film wirklich nicht. Die Geschichte aus dem Blickwinkel der Schwester Anne Boleyns zu erzählen, ist auch nicht sonderlich interessant. Der eigentlich so blutrünstige König wird zum zahmen Schmusekater, was für Eric Bana wenig hilfreich ist. Die Inszenierung ist behäbig und leider auch wenig spannend. Die Kostüme und Bauten sind prachtvoll und historisch stimmig. Von den Darstellern kann nur Scarlett Johansson vollkommen überzeugen, die allerdings auch die dankbarste Rolle hat. Insgesamt hinterlässt die Geschichte aber keinen bleibenden Eindruck. Schöne Bilder in kaum ansprechender Verpackung. Gerade so 50 %...
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Gelungenes Historiendrama
Optisch und schauspielerisch ein Genuss. Sehenswerter Film.
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Die Boleyn-Sisters
Ein etwas kruder Kostümschinken mit prominenter, weiblicher Besetzung (Portman, Johansson). Im Mittelpunkt steht das Bemühen des hochnotgeilen Königs Heinrichs VIII. einen männlichen Thronfolger mit den Boleyn Sisters zu zeugen. Die Dialoge sind nicht unbedingt zeitgemäß für das frühe 16. Jahrhundert. Sie enthalten emanzipatorische Argumente aus den 60er Jahren unserer Zeit. Lediglich für das Verhalten von Männlein und Weiblein im Bett wird das passende Verb ’beiwohnen’ verwendet. Die schwarzhaarige! böse Schwester Anne überrascht mit Weitblick in der europäischen Diplomatie und lenkt den König behänd und zielbewusst. Für diese historische Figur gibt es bessere filmische Vorlagen. Der hier (Eric Bana) wirkt eindimensional und bleibt etwas vage. Kein echter Absolutist! Wer den kritischen Abstand nicht schafft, kann von dem emotionalen Geschwurbel zwischen diversen Geburten und Verrat, zwischen Intrigen und höfischen Anfeindungen beeindruckt werden.
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