Lade die kostenlose Kindle-App herunter und lese deine Kindle-Bücher sofort auf deinem Smartphone, Tablet oder Computer – kein Kindle-Gerät erforderlich. Weitere Informationen
Mit Kindle für Web kannst du sofort in deinem Browser lesen.
Scanne den folgenden Code mit deiner Mobiltelefonkamera und lade die Kindle-App herunter.
Mehr erfahren
Dem Autor folgen
OK
Die Schatten der Globalisierung Gebundene Ausgabe – 6. März 2002
Stiglitz, als Berater der ersten Clinton-Administration und später Chefökonom der Weltbank ein intimer Kenner des »Tatorts Washington« (NZZ) und der internationalen Konzernzentralen, weiß von den strategischen Entscheidungen in den innersten Zirkeln von Politik und Wirtschaft zu berichten, aber auch von den hitzigen Debatten, die diesen vorausgingen. Selbstkritisch beleuchtet er die globalen Folgen ihres gemeinsamen Tuns: Wie ist die Fixierung auf den Defizitabbau heute zu bewerten? Wie wirkt sich die von der US-Regierung exzessiv betriebene Deregulierung des Marktes aus? Wohin hat uns die Maxime, Eigennutz diene automatisch auch der Allgemeinheit, geführt?
Das Gleichgewicht zwischen Staat und Markt ist verloren gegangen, so Stiglitz’ zentrale These. Um diese Balance wiederherzustellen, entwickelt Stiglitz eine überzeugende Alternative zum Diktat des Marktes – denn das, so zeigt er auf provozierende Weise, ist nicht nur wenig sozial, sondern auf lange Sicht sogar unwirtschaftlich.
- Seitenzahl der Print-Ausgabe304 Seiten
- SpracheDeutsch
- HerausgeberSiedler Verlag
- Erscheinungstermin6. März 2002
- ISBN-103886807533
- ISBN-13978-3886807536
Kunden, die diesen Artikel angesehen haben, haben auch angesehen
Von der Marke
Produktbeschreibungen
Amazon.de
Stiglitz saß selbst jahrelang an den Hebeln der Macht oder zumindest in deren Nähe. Von 1993 bis 1997 fungierte er als Wirtschaftsberater von US-Präsident Clinton, bevor er anschließend drei Jahre als Chefvolkswirt bei der Weltbank tätig war. Als deren Vizepräsident erlebte er hautnah, wie der wirtschaftliche Neoliberalismus seinen Siegeszug um den Erdball antrat und wie die Ideologie des freien Marktes dabei die Volkswirtschaften mehrerer Länder ruinierte. Der Autor beschreibt, wie der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank instrumentalisiert wurden, um die Interessen der Hochfinanz und der multinationalen Konzerne zu bedienen. Die restriktiven Auflagen, die IWF und Weltbank den von wirtschaftlicher Rezession bedrohten Staaten auferlegten, führten zur Verarmung eines großen Teils ihrer Bevölkerung. Am Beispiel Russlands und mehrerer ostasiatischer Staaten schildert Stiglitz die Folgen dieser fatalen Finanzpolitik.
Die Schatten der Globalisierung gewährt dem Leser tiefe Einblicke in die Prozesse und Abgründe der Weltwirtschaft. Der Autor klärt darüber auf, wer die Gewinner und Verlierer beim freien Spiel des Marktes sind. Sein Buch ist ein Plädoyer für einen dritten Weg zwischen Sozialismus und entfesseltem Kapitalismus und zugleich ein Appell an die Politik, endlich zu handeln. --Christoph Reudenbach
Pressestimmen
»Stiglitz ist ein Insider, er ist Rebell und Ankläger.« (Stern)
Klappentext
Die Zeit
»Stiglitz ist ein Insider, er ist Rebell und Ankläger.«
Stern
"Das ist ein spannendes Buch, weil es vorführt, dass das Fortbestehen der Gesellschaft auf dem Spiel steht, wenn die Politik nicht Schritt hält mit der wirtschaftlichen Globalisierung. Der Stiglitz-Bestseller "Die Schatten der Globalisierung" aus dem Jahre 2002 erfährt damit eine zukunftsorientierte Fortsetzung."
Wirtschaft + Markt
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Es wird kein Kindle Gerät benötigt. Lade eine der kostenlosen Kindle Apps herunter und beginne, Kindle-Bücher auf deinem Smartphone, Tablet und Computer zu lesen.
Produktinformation
- Herausgeber : Siedler Verlag; 9. Edition (6. März 2002)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 304 Seiten
- ISBN-10 : 3886807533
- ISBN-13 : 978-3886807536
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 133,254 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
- Nr. 121 in Globalisierung
- Nr. 2,764 in Börse & Geld (Bücher)
- Nr. 15,156 in Politik & Geschichte (Bücher)
- Kundenrezensionen:
Informationen zum Autor
Entdecke mehr Bücher des Autors, sieh dir ähnliche Autoren an, lies Autorenblogs und mehr
Kundenrezensionen
Kundenbewertungen, einschließlich Produkt-Sternebewertungen, helfen Kunden, mehr über das Produkt zu erfahren und zu entscheiden, ob es das richtige Produkt für sie ist.
Um die Gesamtbewertung der Sterne und die prozentuale Aufschlüsselung nach Sternen zu berechnen, verwenden wir keinen einfachen Durchschnitt. Stattdessen berücksichtigt unser System beispielsweise, wie aktuell eine Bewertung ist und ob der Prüfer den Artikel bei Amazon gekauft hat. Es wurden auch Bewertungen analysiert, um die Vertrauenswürdigkeit zu überprüfen.
Erfahre mehr darüber, wie Kundenbewertungen bei Amazon funktionieren.-
Spitzenrezensionen
Spitzenbewertungen aus Deutschland
Derzeit tritt ein Problem beim Filtern der Rezensionen auf. Bitte versuche es später erneut.
Eine zentrale Rolle kommt dem IWF bzw. seiner fehlerhaften Wirtschaftspolitik zu. Ursprüngliche Aufgabe des Fonds, so Stiglitz, war es globale Stabilität zu gewährleisten und Staaten in der Rezession mit Krediten eine anti-zyklische Wirtschaftspolitik (also ein staatliches Eingreifen im Sinne Keynes) zu ermöglichen. Leider kam es anders. Der IWF nutzte seine beachtliche Macht, um Staaten dazu zu drängen Finanzmärkte zu deregulieren, Handelsschranken abzubauen, staatliche Eingriffe zu unterlassen etc. Kurz gesagt: Er nutzte es zur Durchsetzung eines neoliberalen Standardprogramms.
Anhand zweier Beispiele (Asienkrise 1997 und Transformation von der Plan- zur Marktwirtschaft im ehemaligen Ostblock) weist Stiglitz nach, dass gerade jene Staaten, die sich den Vorgaben des IWF widersetzten, sich wirtschaftlich gut entwickelten und Rezessionen besser verkrafteten. So hat sich die wirtschaftliche Lage Russlands (zu dieser Zeit ein „IWF-Musterschüler“) erheblich verschlechtert, während China, das Marktöffnung und Deregulierung in selbstgewähltem Tempo vollzog (bzw. immer noch vollzieht), eine rapide wirtschaftliche Entwicklung durchläuft.
Für das Versagen des IWF findet Stiglitz eine ganze Reihe von Gründen. Zunächst versucht der IWF alle wirtschaftlichen Probleme, mögen sie sich auch noch so grundlegend unterscheiden, auf dieselbe Weise zu lösen. Seine Lösungsvorschläge werden den Problemen einzelner Staaten nicht angepasst. Stattdessen wird allen Staaten, die von IWF-Krediten abhängig sind, ein dogmatisches Standardrezept verordnet. Aufgrund seiner Ideologie der freien Märkte legt der IWF keinen Wert auf Institutionen, die ein (mehr oder weniger) einwandfreies Funktionieren der Märkte erst ermöglichen. So verlangt man die schnellstmögliche Liberalisierung ohne dass die Grundlagen für eine erfolgreiche Öffnung gegeben wären. Zu den „Erfolgen“ zählt unter anderem der russische „Mafia-Kapitalismus“. Auch soziale Faktoren werden beim IWF nicht berücksichtigt. So musste Indonesien im Zuge der IWF-Politik Subventionen (u.a. für Treibstoff) streichen. Das Ergebnis: Das ohnehin schon harte Leben vieler Indonesier verschlechterte sich weiter. Es kam zu Aufständen. Natürlich würde kein Investor sein Geld in einem Land anlegen, in dem soziale Unruhen herrschen. Indonesien fehlten also wichtige Kredite und die wirtschaftliche Gesundung wurde unnötig verlangsamt bzw. die wirtschaftliche Entwicklung Indonesiens grundlos um Jahre zurückgeworfen.
Obwohl Stiglitz über weite Strecken nicht bereit ist, dem IWF böse Absichten zu unterstellen, wie unter radikaleren Kritikern (u.a. Noam Chomsky, Jean Ziegler) üblich, kann auch er diesen Ansatz nicht gänzlich ignorieren. Er merkt an, dass der IWF sich nicht an den Interessen der Entwicklungsländer und ihrer Bevölkerung orientiere, sondern an Partikularinteressen innerhalb der mächtigen Industriestaaten. Stiglitz glaubt, dass sich diese Tendenz mit der Zeit verstärkt hat und kommt zu dem Schluss, dass die Wirtschaftspolitik des IWF nur unter der Annahme sinnvoll erscheint, dass der IWF versucht die Interessen der Kreditgeber aus den Industriestaaten zu schützen und dafür die Interessen der armen Mehrheit vernachlässigt. Nach Stiglitz ist dies eine Folge der undemokratischen Natur des IWF. Die Armen haben schlichtweg keine Möglichkeit auf die Entscheidungen des IWF Einfluss zu nehmen, während die Zentralbankpräsidenten der reichen Staaten Entscheidungen maßgeblich beeinflussen können. Die Entscheidungen des IWF werden hinter verschlossenen Türen gefällt. Anschließend werden die Beschlüsse, die keine Industriestaat annehmen würde, da sie um ihre Schädlichkeit wissen, unbeteiligten und machtlosen Entwicklungsländern aufgezwungen. So werden diese zu einer Wirtschaftspolitik genötigt, die kein Industriestaat betreiben würde. Diese verlassen sich in Krisenzeiten schon lange auf Keynes Erkenntnisse und schützen ihre Märkte durch staatliche Intervention, während den Entwicklungsländern vom IWF das Gegenteil verordnet wird.
Wer zu verstehen sucht, warum die Globalisierung bisher in vielerlei Hinsicht katastrophale Folgen hatte, sollte sich Stiglitz Werk aufmerksam durchlesen.
Der IWF hatte bei seiner Gründung 1944 die begrenzte Aufgabe, die Stabilität der Weltwirtschaft zu erhalten und im Krisenfall stützend einzugreifen. Steglitz beschreibt jedoch detailliert, dass der IWF spätestens seit den 80er Jahren einseitig den Entwicklungs- und Schwellenländern ein neoliberalistisches Korsett auferlegt, indem er die Kreditgewährung an die Forderung nach Haushaltsdisziplin, Privatisierung und Öffnung des Finanz- und Kapitalmarktes knüpft.
Diese Forderungen können zwar grundsätzlich bei entwickelten Volkswirtschaften sinnvoll sein, wirken sich dann aber verhängnisvoll aus, wenn sie als „Schocktherapie" schematisch ohne Berücksichtigung der wirtschaftlichen Situation des einzelnen (Entwicklungs-)Landes als direkte politische Einflussnahme eingesetzt werden.
Die unterschiedliche Entwicklung von Ländern, die sich den IWF-Programmen sperren (z.B. China, Malaysia und Indien), und Russland und Thailand auf der anderen Seite zeigen, dass vor der Liberalisierung erst eine institutionelle Infrastuktur, zum Beispiel ein funktionierendes Insolvenzrecht bzw. Banken-/Börsenaufsichtsrecht aufgebaut sein muss. Der Autor kritisiert zudem , dass der IWF einseitig die Interessen der (westlichen) Anteilseigner - insbesondere der USA -vertritt und die gewährten Milliardenkredite letztlich nicht dem Schuldnerland, sondern den investierenden (z.T. spekulativen) Gläubigern zugute kommen. Im Hinblick auf die protektionistische Haltung der Industrieländer z.B. auf dem Agrarsektor erscheint die Forderung nach Öffnung der Handelsgrenzen letztlich verlogen.
Harry Czarnietzki
Es ist zu hoffen, dass sich die Vorgehensweise des IWF zwischenzeitlich gewandelt hat.