EM-Silber bringt Anna-Maria Wagner weiteren Rückenwind
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Olympische Spiele rücken näher

EM-Silber bringt Anna-Maria Wagner weiteren Rückenwind

Ravensburg / Lesedauer: 3 min

Die Judoka des KJC Ravensburg verliert bei der Europameisterschaft erst im Finale. Damit bleibt sie klar auf Kurs Richtung Olympia-Ticket. Jetzt geht es aber erst zur WM.
Veröffentlicht:29.04.2024, 14:00

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Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Paris hat Anna-Maria Wagner einen weiteren starken Wettkampf gezeigt. Bei der Judo-Europameisterschaft in Zagreb kämpfte sich die Judoka des KJC Ravensburg bis ins Finale, dort unterlag sie knapp - und auch ein bisschen umstritten - der Französin Audrey Tcheumeo.

Ich habe meiner Meinung nach an meinem Maximum kämpfen können.

Anna-Maria Wagner

Bevor der deutsche Olympiastartplatz in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm final vergeben wird, stehen noch ein Grand Slam und die Weltmeisterschaft bevor.

Mit ihrer Leistung bei der EM in Kroatien ist Anna-Maria Wagner vollauf zufrieden: „Ich habe super starke Kämpfe gemacht. Ich konnte viel zeigen, war aktiv und wollte viel werfen“, sagt die Ravensburgerin. „Ich habe meiner Meinung nach an meinem Maximum kämpfen können.“

Im Poolfinale geht es in die Verlängerung

In der ersten Runde hatte die Weltranglisten-Dritte ein Freilos, gegen die Russin Darya Kantsavaya gewann Wagner bereits nach gut einer Minute. Deutlich enger war es im Poolfinale gegen die Portugiesin Patricia Sampaio. Der Kampf gegen die letztjährige EM-Dritte ging in die Verlängerung, dort holte sich Wagner aber den Sieg.

Im Halbfinale bezwang die 27-Jährige die Dritte der vergangenen Weltmeisterschaft, die Ukrainerin Yelisaveta Lytvynenko. „Natürlich ist man erst mal ein kleines bisschen traurig, wenn man den letzten Kampf verliert und es im ersten Moment nur die Silbermedaille ist“, sagt Wagner in der Rückschau über den Finalkampf gegen die Französin Tcheumeo.

Sie hat gut geworfen, aber die Kampfrichterkommission hat das leider anders gesehen.

Bundestrainer Claudiu Pusa

Nach etwas mehr als drei Minuten setzte Wagner zu einem Wurf an. „Sie hat gut geworfen, aber die Kampfrichterkommission hat das leider anders gesehen“, haderte Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa laut Mitteilung des Deutschen Judo-Bundes. Auch Wagner meint: „Man hätte die eine oder andere Sache anders bewerten können. Aber ich hätte sie auch deutlicher werfen können, dann hätten die Schiedsrichter nichts mehr machen können.“

Mit etwas Abstand zum Finalkampf gegen die Vize-Weltmeisterin sagt die Ravensburgerin jedoch: „Auch dieser Kampf war sehr gut. Ich war aktiv, habe Silber gewonnen und blicke nach vorne.“

Weltmeisterschaft in Abu Dhabi

Auf dem Weg zum Ticket für die Sommerspiele in Paris sieht es für die Olympia-Dritte von Tokio 2021 sehr gut aus. Ihre deutsche Konkurrentin in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm, Alina Böhm, wurde bei der EM in Zagreb Dritte. Die Athletin des JZ Heubach verlor im Poolfinale gegen Tcheumeo, wahrte sich dann aber durch den Sieg in der Trostrunde gegen Juliia Kurtchenko aus der Ukraine die Medaillenchance - und gewann den Kampf um Bronze gegen Lytvynenko. Wagner ist in der Qualifikationsrangliste für die Olympischen Spiele aber recht deutlich vor Böhm - die im vergangenen Jahr Europameisterin geworden war.

Am Mittwoch macht sich Wagner mit dem deutschen Tross schon wieder auf nach Tadschikistan. Dort ist am 3. Mai der letzte Grand Slam vor den Olympischen Spielen. Da will die Ravensburgerin natürlich erneut gut abschneiden. „Mein Hauptfokus liegt aber auf der Weltmeisterschaft“, sagt Wagner. Diese Titelkämpfe sind am 19. Mai in Abu Dhabi und damit ebenfalls noch vor den Sommerspielen in Frankreich. „Das ist noch mal ein ganz entscheidendes Turnier“, sagt Wagner über die WM. „Das wird sehr wichtig für die Olympiaquali sein.“

In ihrer momentanen starken Form darf sich Wagner berechtigte Hoffnungen machen, zum zweiten Mal in Folge bei Olympischen Spielen an den Start gehen zu dürfen. Im Februar hatte die 27-Jährige den Grand Slam in Paris gewonnen, es folgten dritte Plätze bei den Grand Slams in Tashkent und Antalya sowie jetzt eben Silber bei der Europameisterschaft.