Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen
…soll die Welt retten. Fantasyabenteuer frei nach Alan Moore („Watchmen“).
Originaltitel
The League of Extraordinary Gentlemen
Regie
Dauer
110 Min.
Kinostart
02.10.2003
Genre
FSK
12
Produktionsland
Cast & Crew
Allan Quatermain
Dorian Gray
Mina Harker
Tom Sawyer
Dr. Henry Jekyll/Mr. Edward Hyde
Rodney Skinner
M
Captain Nemo
Nigel
Dante Aligheri
Sanderson Reed
Terry O'Neill
Ishmael
Draper
Redaktionskritik
Der Feind scheint so mächtig, dass ihn nur die besten der Besten von seinen finsteren Plänen abhalten können. Sieben Helden der Weltliteratur kämpfen gemeinsam gegen das Böse.
Welch brillante Idee: Im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts ziehen fünf zeitgenössische Romanhelden gegen ein Verbrechergenie ins Feld. Mina Harker aus Bram Stokers "Dracula", der Unsichtbare von H.G. Wells, Allan Quatermain aus Henry Rider Haggards "König Salomons Diamanten", Robert Louis Stevensons Dr. Jekyll (& Mr. Hyde) sowie Kapitän Nemo aus Jules Vernes "20.000 Meilen unter dem Meer" bilden "Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen".
Dieses Sprechblasenabenteuer des Comic-Gurus Alan Moore hat "Blade"-Regisseur Stephen Norrington als Vorlage für seinen neuen Film auserkoren und gleichzeitig zwei weitere Namen der Literaturgeschichte hinzugefügt: Oscar Wildes Dorian Gray und Mark Twains Tom Sawyer, der hier als Spezialagent pistolenfuchtelnd die USA vertritt. Immerhin steht der Weltfrieden auf dem Spiel:<p>
Anno 1898 versucht das Fantom einen Weltkrieg anzuzetteln. Um zu verhindern, dass der größenwahnsinnige Waffenfabrikant in Venedig ein Treffen hochrangiger Nationenvertreter in die Luft jagt, bittet der britische Geheimdienst den Abenteurer Allan Quatermain (Sean Connery), die Liga anzuführen. Mit Nemos U-Boot Nautilus nehmen die Außergewöhnlichen Kurs auf die Lagunenstadt. Doch vor Ort müssen sie erkennen, dass der Anschlag nur ein Ablenkungsmanöver ist.<p>
"Wir haben die Figuren zu Superhelden-Größe aufgeblasen", schwärmt Produzent Don Murphy und liefert damit selbst die Erklärung, warum der Film nur zweitligareif ist. Dass Mina Harker anders als im Comic zur flatternden Vampirfrau mutiert, Kapitän Nemo besser Kung Fu beherrscht als Jackie Chan und Dorian Gray schadlos durch MG-Feuer stolziert, hat nur bedingten Schauwert. Denn gemessen am derzeitigen Actionstandard liegt das Gezeigte unter Niveau. Und was dem Actionfan zu wenig, ist dem Comicfan zu viel: Die Effekteflut erstickt das süffisant-altmodische Flair der Vorlage, das nur im tollen Setdesign auftaucht. In diesem außergewöhnlichen Fall wäre weniger mehr gewesen.<p>
<b>Fazit: Fantasiereiches Effektegewitter, dem die Ironie und Eleganz der Comicvorlage leider fehlen</b>
Community-Kritiken zu Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen