Ein Goldfisch im Wasser (Foto: Colourbox)

Carassius auratus auratus

Goldfisch

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AUTOR/IN
Barbara Kiesewetter

Mit seiner rotorange-glänzenden Färbung ist der Goldfisch einer der am leichtesten zu erkennenden Fische.

Steckbrief: Goldfisch

Wie sehen Goldfische aus?

Goldfische sind reine Zuchtfische. Das heißt, sie kommen so wie wir sie heute kennen, nicht in der Natur vor, sondern wurden vom Menschen gezüchtet.

Sie stammen von der Silberkarausche ab, einem Fisch, der zur Familie der Karpfen und damit zu den Knochenfischen gehört.

Die Karpfen sind eine der ältesten und in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika am weitesten verbreiteten Gruppe der Süßwasserfische.

Die Vorfahren der Goldfische, die Silberkarauschen, sind dunkelgrünbraun bis schwarzgrau gefärbt und zeigen an den Seiten einen silbrigen Glanz.

Die Goldfische hingegen sind rotorange bis gelblich gefärbt, tragen oft weiße oder schwarze Flecken und glänzen golden.

Es gibt sie in vielen Farbvarianten und mit vielen verschiedenen Mustern. Außerdem gibt es viel Zuchtformen mit ganz seltsamen Körperformen und besonders geformten Flossen.

Diese können zum Beispiel schleierartig sein. Manche haben auch kugelförmig hervorstehende Augen.

Goldfische erreichen ein Länge von etwa 24 Zentimeter. Wenn sie sehr viel Platz haben, können sie auch bis zu 50 Zentimeter groß werden. Sie haben einen hochrückigen Körper und ein unterständiges Maul. Das bedeutet, dass das Maul nicht in der Mitte, sondern in der unteren Hälfte des Kopfes sitzt. Männchen und Weibchen sind kaum zu unterscheiden.

Wo leben Goldfische?

Heute werden Goldfische auf der ganzen Welt gehalten. In Südeuropa leben heute verwilderte Goldfische in Teichen und Flüssen. Ihre ursprüngliche Heimat kennt man nicht genau. Man weiß aber, das sie zuerst in China gezüchtet wurden. Dort gab es wohl schon vor über 2500 Jahren Goldfische. Ihre Vorfahren, die Silberkarauschen, kommen aus Ostasien.

Goldfische sind reine Süßwasserfische. Sie leben in Teichen und anderen ruhigen Gewässern, in denen viele Pflanzen wachsen. Sie werden auch in Aquarien gehalten.

Welche Goldfischarten gibt es?

Neben dem einfachen, ursprünglichen Goldfisch gibt es heute mindestens 120 verschiedene Zuchtformen:

Dazu gehören zum Beispiel der Schleierschwanz und der Fächerschwanz, die beide schleierförmige Flossen haben, der Perlschupper mit aufgewölbten Schuppen, der Löwenkopf, dessen Kopf seltsame Auswüchse trägt oder der Himmelsgucker, der hervortretende, nach oben gerichtete Augen besitzt.

Wie alt werden Goldfische?

Goldfische werden sehr alt: Sie können bis zu 30 Jahre, in seltenen Fällen sogar bis zu 40 Jahre leben.

Verhalten

Wie leben Goldfische?

Goldfische sind gesellige Fische und fühlen sich erst in einem kleinen Schwarm richtig wohl.

Und deshalb brauchen sie auch Platz: Solange die Fische noch klein sind, kann man sie im Aquarium halten.

Am wohlsten fühlen sie sich jedoch in einem Teich im Freien. Dort vermehren sie sich auch reichlich.

Goldfische sind sehr friedlich. Sie schwimmen ruhig durch den Teich. Allerdings graben sie auch gerne mal im Boden. Manchmal passiert es, dass sie dabei Pflanzen ausbuddeln.

Über die Zucht und Entstehung der Goldfische ist viel bekannt: In China galten von alters her rotgoldene Varianten der Silbkarausche, als heilige Tiere.

Diese rot-orangenen Fische entstanden durch zufällige Veränderungen der Erbanlagen.

Die Chinesen begannen bald, diese Fische gezielt zu züchten. So entstanden die Goldfische. Anders als die Silberkarauschen, die als Speisefische dienten, wurden Goldfische nicht gegessen.

Am Anfang durften aber nur Adlige diese kostbaren Fische halten. Später, etwa seit dem 13. Jahrhundert, gab es fast in jedem Haus in China einen Teich oder ein Becken mit Goldfischen.

Seit dem 17. Und 18. Jahrhundert wurden Goldfische von China nach Europa eingeführt. Auch dort wurden sie zunächst nur von vornehmen Familien gehalten.

Heute leben Millionen dieser Fische in Aquarien und Teichen.

Freunde und Feinde von Goldfischen

Wenn sie in Zierfisch-Teichen gehalten werden, haben Goldfische keine Feinde. Leben sie verwildert in der Natur, werden sie jedoch häufig wegen ihrer auffälligen Färbung die Beute von Raubfischen oder Greifvögeln.

Wie pflanzen sich Goldfische fort?

Laichzeit ist bei den Goldfischen von April bis Mai. Vor der Paarung jagen die Goldfisch-Männchen die Weibchen kreuz und quer durch den Teich und stoßen gegen ihren Körper, um sie zur Eiablage anzuregen. Sind die Weibchen erschöpft und sinken zu Boden, werden sie von den Männchen mit der Schnauze zur Wasseroberfläche gehoben.

Schließlich legen die Weibchen 500 bis 3000 Eier ab, die vom Männchen sofort befruchtet werden. Nach nur fünf bis sieben Tagen schlüpfen die fast durchsichtigen Larven. Diese sind sehr klebrig und bleiben deshalb an Wasserpflanzen hängen.

Nach einiger Zeit entwickeln sie sich zu Jungfischen, die sich von den Mikro-Organismen im Wasser ernähren. Junge Goldfische sind zunächst dunkelgrau und färben sich erst nach zehn bis zwölf Monaten um. Sie werden zuerst schwarz, dann wird ihr Bauch goldgelb und schließlich werden sie rot-orange. Als letztes entwickeln sich die weißen Flecken.

Pflege

Was fressen Goldfische?

Goldfische sind Allesfresser. Neben Pflanzen fressen sie normales Fischfutter. Sie mögen Wasserpflanzen Mückenlarven, Wasserflöhe, Würmer aber auch Haferflocken, Mais oder etwas Eidotter.

Haltung von Goldfischen

Die einfachen Goldfische sind recht anspruchslos und einfach zu halten. Anders ist dies bei den Zuchtformen: Diese sind teilweise sehr empfindlich und sollten nur von Menschen gehalten werden, die Erfahrung mit Fischen haben.

Goldfische brauchen Platz. Ihr Becken muss mindestens 100 Zentimeter lang sein. Größere Becken oder Teiche sind noch besser.

Für einen 10 Zentimeter langen Fisch rechnet man mit mindestens drei Liter Wasser pro Zentimeter Fisch, also braucht ein solcher Fisch 30 Liter Wasser.

Da man mindestens drei Tiere gemeinsam halten sollte, braucht man für sie schon ein Becken, das 90 Liter Wasser fasst.

Kleine kugelförmige Becken sind nicht geeignet: Sie sind für die Tiere eine Quälerei. Deshalb werden Goldfische heute auch nur noch selten in Aquarien gehalten, sondern in Teichen im Freien.

Weder Becken noch Teich müssen beheizt werden. Ist der Teich mindestens einen Meter tief, können die Goldfische bei uns sogar im Winter draußen bleiben. Ein so tiefer Teich friert nämlich nie bis zum Boden durch.

Sowohl das Aquarium als auch der Teich sollten eine Bodenschicht aus Kies besitzen und mit vielen kräftigen Wasserpflanzen bepflanzt sein.

Als Dekoration verwendet man große Steine, Wurzelstücke oder Kokosnuss-Schalen.

Wie pflegt man Goldfische?

Weil Goldfische einen gewaltigen Appetit haben, brauchen sie reichlich Futter.

Trotzdem darf man ihnen nur so viel Futter geben, wie sie auf einmal fressen können.

Sonst verschmutzen Futterreste das Aquarium und das Wasser wird trüb.

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