Die Kunst des Verschwindens: Krimidrama „Ein neues Leben“
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Die Kunst des Verschwindens: Krimidrama „Ein neues Leben“

München / Lesedauer: 2 min

Privatdetektiv Hartwig Seeler bekommt einen ungewöhnlichen Auftrag von seiner früheren Kollegin Tascha. Sie will untertauchen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Wem kann Seeler noch trauen?
Veröffentlicht:23.05.2023, 00:18

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Hartwig Seeler (Matthias Koeberlin) hat vor einigen Jahren seine Frau verloren. Sie kam bei einem Autounfall ums Leben, dessen Hintergrund ungeklärt ist. Ein Suizid ließ sich bei den Ermittlungen nicht ausschließen. Seeler quält sich mit der Frage, was damals wirklich passiert ist. Seinen Beruf als Polizist hat er seit dem Unfall aufgegeben, stattdessen ermittelt er privat.

Drei Abenteuer Seelers sind seit 2019 schon von der ARD verfilmt worden. 3sat zeigt an diesem Dienstag (23. Mai) um 20.15 Uhr seinen zweiten Fall. In „Ein neues Leben“ geht es erneut um Menschen, die sich mit schweren Erinnerungen plagen. Einer davon ist der Privatdetektiv selbst.

Seine neue Auftraggeberin ist ausgerechnet eine Ex–Kollegin. Die Polizistin Tascha (Emily Cox) war vor Jahren bei einem gemeinsamen Einsatz mit Seeler als Geisel in die Hände des Schwerverbrechers Gerald Metzner (Maximilian Brauer) geraten, der sie 36 Stunden lang in seiner Gewalt hielt. Nun kommt der Mann aus der Haft und Tascha fürchtet seine Rache — schließlich hatte sie mit ihrer Aussage zu seiner Verhaftung beigetragen. Seeler fühlt sich mitschuldig an der Geiselnahme der Kollegin, weil er ihr nicht hatte helfen können.

Die Ereignisse überschlagen sich

Tascha kommt mit einer ungewöhnlichen Idee zu Seeler: Wenn der in der Lage ist, verschwundene Menschen zu finden, dann müsse er doch auch umgekehrt Menschen beim Verschwinden helfen können. Sie möchte verschwinden, und zwar spurlos und für immer. Ihr Ziel ist die maltesische Insel Gozo. Tascha leidet unter Alpträumen. Zudem glaubt sie, Metzner vor ihrem Haus gesehen zu haben. Seeler glaubt ihr das nicht. Doch dann verschwinden Metzner und Tascha.

Während sich Seeler auf den Weg nach Gozo macht, um Tascha zu suchen, findet die Polizei in München die Leiche Metzners. Der Privatdetektiv — der sich auch privat zu seiner Ex–Kollegin hingezogen fühlt — trifft auf Gozo die schwer traumatisierte Tascha und weiß nicht, was er noch glauben kann. Die Polizistin offenbart ihm ein Geheimnis.

Regie und Drehbuch des zweiten Seeler–Falles liegen wieder in den Händen des Österreichers Johannes Fabrick, der seinen hervorragenden Hauptdarstellern viel Raum gibt für die Gefühle ihrer Figuren, obgleich das Motiv der „verlorenen Seele“ ein wenig überstrapaziert wird. Zum Schluss geht es auch um Vorverurteilung, Schuld und Sühne.