Drei Mädchen und drei Jungen

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Fernsehserie
Titel Drei Mädchen und drei Jungen
Originaltitel The Brady Bunch
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Genre Sitcom
Erscheinungsjahre 1969–1974
Länge 25 Minuten
Episoden 117 in 5 Staffeln
Produktions­unternehmen
  • Redwood Productions
  • Paramount Television
Idee Sherwood Schwartz
Produktion Sherwood Schwartz
Musik Frank De Vol: The Brady Bunch
Erstausstrahlung 26. Sep. 1969 auf ABC
Deutschsprachige
Erstausstrahlung
8. Aug. 1971 auf ZDF
Besetzung
Synchronisation

Drei Mädchen und drei Jungen (Originaltitel: The Brady Bunch) ist eine US-amerikanische Familienserie, die von 1969 bis 1974 in fünf Staffeln 117 Episoden zu je 25 Minuten für den US-Fernsehsender ABC produziert wurde. Ab 1971 lief die Fernsehserie im ZDF. Neben dem Ablegern The Brady Bunch Hour (1976–1977) und Eine reizende Familie (The Brady Girls Get Married ) entstanden ab 1981 unter dem Titel Die Bradys vier längere Fernsehfilme sowie mit anderer Besetzung 1995 und 1996 die Kinofilme Die Brady Family und Die Brady Family 2.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Serie zeigte das idealisierte Bild einer mittelständischen US-amerikanischen Patchworkfamilie in den frühen 1970er Jahren:

Mike Brady, ein verwitweter Architekt mit den Söhnen Greg, Peter und Bobby, heiratet Carol Martin (geborene Tyler) mit den Töchtern Marcia, Jan und Cindy. Die Töchter nehmen den Brady-Familiennamen an. Die neue Familie, einschließlich Mikes Haushälterin Alice Nelson, die für alles einen Rat hat, zieht in ein neues Haus in einem Vorort von Los Angeles, das von Mike entworfen wurde.

Die Bradys müssen zunächst lernen, mit den neuen familiären Gegebenheiten zurechtzukommen. Die einzelnen Episoden behandeln zumeist typische Kindheitsprobleme wie schwierige Verabredungen, Rivalitäten und Familienkabbeleien.

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Beta-Technik Gesellschaft für Filmbearbeitung, München. Die Synchronisation zog sich in zwei Phasen ab. Für die erste Synchronphase schrieben Eberhard Storeck und Lothar Michael Schmitt die Dialogbücher. Schmitt führte auch Dialogregie, zusammen mit Roland Scheef. Für die zweite Synchronphase wurden Buch und Regie auf Andrea Wagner übertragen.[1]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Mike Brady Robert Reed Hartmut Reck
Carol Brady Florence Henderson Eva-Maria Lahl
Alice Nelson Ann B. Davis Ingeborg Lapsien
Marcia Brady Maureen McCormick Inez Günther
Jan Brady Eve Plumb Claudia Quilling
Cindy Brady Susan Olsen Irina Wanka
Greg Brady Barry Williams Thomas Margulies
Peter Brady Christopher Knight Udo Wachtveitl
Bobby Brady Mike Lookinland Niko Macoulis (1. Stimme)
Julian Manuel (2. Stimme)

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schöpfer der Serie, Sherwood Schwartz,  wurde 1966 durch Berichte über steigende Scheidungszahlen inspiriert eine Serie über eine Patchwork-Familie zu schreiben. Allerdings fanden die Fernsehproduzenten diese Idee als zu riskant. 1968 kam der bei Publikum beliebte Film Deine, meine, unsere heraus, der den Weg für die Idee ebnete.[2] Schwartz wollte ursprünglich, dass Carol geschieden ist, aber der Sender war dagegen. So ersann man einen Kompromiss, dass die Umstände über das Ende von Carols erster Ehe unerwähnt bleiben sollten.[3]

Der Hund der Familie mit dem Rollennamen Tiger wurde 1971 bei den Dreharbeiten von einem Lieferwagen auf dem Studiogelände überfahren.[4]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 13. Episode der 1. Staffel, Masern (Is There A Doctor In The House?, 1969),[5] wird von Impfgegnern seit 2019 als Beweis für die angebliche Harmlosigkeit von Masern und Argument gegen die Masernimpfung verwendet.[6][7][8] Marcia-Darstellerin Maureen McCormick wehrte sich gegen die Verharmlosung der Masern, weil sie selbst erheblich schwerer daran erkrankte, als in der Episode dargestellt.[9] Auch in Anne Georgets Dokumentarfilm Impfen – Die ganze Geschichte wird ein Ausschnitt der Episode verwendet.[10]

DVD-Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deutschland
  • Staffel 1 erschien am 28. September 2012 bei Studio Hamburg enterprises[11]
  • Staffel 2 erschien am 27. September 2013 bei Studio Hamburg enterprises[12]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • William Johnston: 3 Mädchen und 3 Jungen. Ferien mit der Rasselbande (Originaltitel: The Brady Bunch). Deutsch von Ingrid Flügel. Mit Illustrationen von Werner Heymann. F. Schneider, München und Wien 1971, 102 S., ISBN 3-505-04761-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Drei Mädchen und drei Jungen. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 13. Oktober 2023.
  2. Erin Blakemore, Why the 'Radical' Brady Bunch Almost Never Got Made, history.com vom 26. September 2019.
  3. Alison Willmore, The Divorce Stays in the Picture: Vince Vaughn Rebooting ‘The Brady Bunch’ For CBS, Indy Wire vom 1. August 2012.
  4. What ever happened to 'The Brady Bunch' dog?, MeTV.com vom 26. August 2016.
  5. 13. Masern (Is There A Doctor In The House?), Staffel 1, Folge 13, 26. Dezember 1969, ABC, fernsehserien.de
  6. Gwynne Hogan: Public Health: 'Brady Bunch' Episode Fuels Campaigns Against Vaccines — And Marcia's Miffed, npr.org, 28. April 2019
  7. Gwynne Hogan: Public Health: 'Brady Bunch' Episode Fuels Campaigns Against Vaccines — And Marcia's Miffed, mprnews.org, 28. April 2019 (mit Audio)
  8. Ryan Ritt: The Legendary Anti-Vaccine 13th Episode of ‘The Brady Bunch’ Is Real, Hilarious, fatherly.com, 22. März 2019
  9. Inside Edition: Why ‘The Brady Bunch’ Measles Episode Is Getting Grief auf YouTube, 29. April 2022.
  10. ARTEde: Impfen – Die ganze Geschichte (ab 0:19:44) auf YouTube, 18. Oktober 2022.
  11. Pressemitteilung Studio Hamburg enterprises (Memento vom 1. April 2016 im Internet Archive)
  12. Die Bradys: Drei Mädchen und drei Jungen, rhein-zeitung.de, 3. Dezember 2013