Die Abservierer - Film ∣ Kritik ∣ Trailer – Filmdienst

Die Abservierer

Action | USA 1993 | 108 Minuten

Regie: John Badham

Zwei bei ihren Vorgesetzten in Ungnade gefallene Cops aus Seattle bekommen eine weibliche Vorgesetzte zugeteilt und beschützen als "Familie" eine von der Mafia bedrohte Kronzeugin. Perfekt inszenierte Actionkomödie mit parodistischen Ansätzen und voller Spielwitz agierenden Darstellern. (Videotitel: "Stakeout II - Die Abservierer") - Ab 16.
Zur Filmkritik

Filmdaten

Originaltitel
ANOTHER STAKEOUT
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
1993
Produktionsfirma
Touchstone
Regie
John Badham
Buch
Jim Kouf
Kamera
Roy H. Wagner
Musik
Arthur B. Rubinstein
Schnitt
Frank Morriss
Darsteller
Richard Dreyfuss (Chris Lecce) · Emilio Estevez (Bill Reimers) · Rosie O'Donnell (Gina) · Dennis Farina (Brian O'Hara) · Marcia Strassman (Pam O'Hara)
Länge
108 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 16.
Genre
Action | Komödie
Externe Links
IMDb | TMDB | JustWatch

Diskussion
Nach sieben Jahren schickt Hollywood sein kassenträchtiges Cop-Paar Richard Dreyfuss und Emilio Esteves ("Die Nacht hat viele Augen", 1986; fd 26 628) wieder in ein Kino-Abenteuer. Und damit man sich gleich "wie zu Hause" fühlt, fallt Chris bei der anfänglichen Verbrecherjagd, wie schon im ersten Teil, in einen Container, nur daß er mit Müll, statt mit Fischen gefüllt ist. Aber es ist sowieso nicht sein Tag: Kaum hat er den Mörder verhaftet, wird der von einem Freund des Ermordeten erschossen - mit Chris' Revolver. Sein Chef "bestraft" ihn und seinen Partner Bill mit einem "stakeout", einer Personenüberwachung. Und zu allem Überfluß bekommen sie auch noch "die rechte Hand" des Staatsanwaltes, Gina Garrison, mit ihrem "Killerhund" Archie als Vorgesetzte zugeteilt. Getarnt als "Familie" sollen sie die knapp einem Mafia-Anschlag entkommene Kronzeugin Lu Delano schützen, die sie im Haus ihrer Freunde Dennis und Marcia O'Hara vermuten. Das Zusammentreffen mit den neuen Nachbarn und die Observierungs-"Künste" der "Cop-Family" ergeben natürlich einige Komplikationen, die schließlich im Auftauchen des gedungenen Killers gipfeln. Selbstverständlich gelingt es, ihn unschädlich zu machen und den Staatsanwalt als von der Mafia bestochen zu entlarven. Zum Happy End versöhnt sich Chris auch noch mit Maria, dem "Beobachtungsobjekt" aus dem ersten Teil, in die er sich damals verliebt hatte, und mit der er seitdem eine streitbare Beziehung führt.

Die Befürchtungen, die der ganz auf Klamauk getrimmte und auf jugendliches Publikum zielende Trailer weckt, erfüllt der Film nicht. Im Gegenteil: die "Fortsetzung" schlägt sogar knapp das "Original". John Badham erweist sich auch hier als der vielleicht perfekteste Routinier des US-Action-Komödien-Kinos. Mit einem traumwandlerischen Gespür für Timing sowohl in den komischen als auch in den spannenden Szenen mischt er die beiden Genres zu einem amüsanten Unterhaltungscocktail, in dem jedes Detail stimmt, jede Pointe sitzt, Besonders köstlich jene Szene, in der Chris und Gina die Nachbarn zum Essen einladen, ihre Ehe-Biografie aber ständig durcheinanderbringen und schließlich Mühe haben, ihre genervten Gäste zum Bleiben zu überreden, damit Bill inzwischen deren Wohnung durchsuchen kann. Als auch noch Maria anruft, ist das Chaos perfekt. Vor allem die durch "Eine Klasse für sich" (fd 29 924) und "Schlaflos in Seattle" (fd 30 395) bekanntgewordene füllige Rosie O'Donnell prägt mit ihrem umwerfenden Temperament viele Szenen und ergänzt sich wunderbar mit dem jungenhaften Charme von Richard Dreyfuss, der sich immer mehr zum "besten Paul Newman, den es je gab" entwickelt. Emilio Esteves wirkt da oft wie ein Lehrling zwischen zwei Vollblutkomikern, die sich aber bemühen, ihn nicht allzusehr im Regen stehen zu lassen. Und da ihnen Buch und Regie auch Raum für selbstironische Einlagen geben, entwickelt sich ein vergnügliches Spiel, das die Lust auf weitere "Familien"-Abenteuer nährt.
Kommentar verfassen

Kommentieren