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Der Kader der deutschen Nationalmannschaft im Überblick

Weniger als drei Monate sind es noch bis zur EM 2024. Vor den beiden Test-Länderspielen gegen Frankreich und die Niederlande stellen wir euch den aktuellen Kader der DFB-Elf in aller Kürze vor.

Toni Kroos feiert nach seinem zwischenzeitlichen Rücktritt sein Comeback in der DFB-Elf
Toni Kroos feiert nach seinem zwischenzeitlichen Rücktritt sein Comeback in der DFB-Elf Getty Images

Es geht in die heiße Phase: In weniger als drei Monaten rollt der Ball bei der UEFA EURO 2024 in Deutschland. Zum Auftakt in das EM-Jahr trifft die DFB-Elf auf Frankreich (23. März) und die Niederlande (26. März) Grund genug, euch den aktuellen Kader der deutschen Nationalmannschaft genauer vorzustellen.

Die Spiele von Deutschland in der Gruppe A bei der EM 2024

14.06.: Deutschland - Schottland (München, 21 Uhr)
19.06.: Deutschland - Ungarn (Stuttgart, 18 Uhr)
23.06.: Schweiz - Deutschland (Frankfurt, 21 Uhr)

Tor

Marc-André ter Stegen (Barcelona)

In der vergangenen Saison blieb Marc-André ter Stegen in 38 Liga-Einsätzen für Barcelona 26 Mal ohne Gegentreffer. Auch in dieser Spielzeit stellt er erneut seine Extraklasse auf der Linie unter Beweis, wenngleich ihn eine Rückenverletzung zum Jahreswechsel rund drei Monate außer Gefecht gesetzt hatte. Der ehemalige Gladbacher gehört als Vize-Kapitän nicht nur bei den Katalanen zu den Leadern, sondern auch in der Nationalmannschaft.

Paraden im Achtelfinale: Ter Stegen

Bernd Leno (Fulham)

Beim 2:0-Sieg über Liechtenstein im September 2021 absolvierte Bernd Leno sein letztes Länderspiel für die DFB-Elf. Anschließend erlebte er die wahrscheinlich schwierigste Zeit seiner Karriere, als er seinen Stammplatz bei Arsenal verlor. Im Sommer 2022 folgte dann der Wechsel innerhalb der englischen Hauptstadt zu Fulham. Bei den Cottagers entwickelte sich Leno schnell zu einer wichtigen Säule und gehört in dieser Saison zu den konstantesten Akteuren in der Mannschaft von Marco Silva.

Oliver Baumann (Hoffenheim)

Zum insgesamt siebten Mal ist Oliver Baumann für die Nationalmannschaft nominiert, auf sein Länderspieldebüt wartet der Schlussmann jedoch noch. In der Liga läuft es für Baumann und Hoffenheim eher durchwachsen. Nach einem guten Saisonstart zeigte die Formkurve zuletzt ein wenig nach unten. Das liegt primär an der wackligen Defensive der Kraichgauer. Das mag mit Blick auf seine Nominierung ein wenig paradox wirken, doch der Schlussmann gehört nicht nur vereinsintern zu den besten Spielern in dieser Saison, sondern ligaweit. Sollte der 33-Jährige bei der anstehenden Länderspielpause zum Einsatz kommen, würde er Roman Weidenfeller als ältesten Torhüter beim Debüt für die deutsche Nationalmannschaft ablösen.

Alle Infos zur Gruppe A bei der EM 2024

Abwehr

Antonio Rüdiger (Real Madrid)

Real Madrid stellt aktuell die beste Abwehrreihe im spanischen Oberhaus. Großen Anteil daran hat Antonio Rüdiger, der aus dem Defensivverbund der Madrilenen kaum noch wegzudenken ist und seine wahrscheinlich beste Saison bei den Königlichen spielt. Rüdiger ist ein harter Arbeiter, der auf dem Platz, aber auch im Training immer alles gibt und vorweggeht. Eigenschaften, die ihn nicht nur zum Liebling der Fans avancieren lassen, sondern auch innerhalb der Mannschaft genießt er ein hohes Standing.

Jonathan Tah (Leverkusen)

Leverkusen ist auf dem Weg zur erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte. Offensiv beeindrucken die jungen Wilden rund um Florian Wirtz, während die Defensive mit Abwehrchef Jonathan Tah ebenfalls brilliert. Der gebürtige Hamburger ist dabei der defensive Anker, der gleichzeitig eine wichtige Rolle im Aufbauspiel der Elf von Xabi Alonso einnimmt. Tah weist eine der besten Passquoten der gesamten Bundesliga auf. Dazu scheint er das Toreschießen für sich entdeckt zu haben: Mit vier Ligatoren hat er bereits seinen bisherigen Karrierebestwert im deutschen Oberhaus eingestellt. In der Nationalelf stand er bei den vergangenen fünf Länderspielen jeweils über die vollen 90 Minuten auf dem Feld.

Robin Koch (Frankfurt)

Fast drei Jahre ist es her, dass Robin Koch zum letzten Mal für die DFB-Elf aufgelaufen ist – damals noch als Spieler von Leeds United. Mittlerweile spielt Koch wieder in der Bundesliga für Frankfurt, die ihn zum Ende dieser Saison fest von Leeds verpflichten, und hat sich durch starke Leistungen bei den Hessen in den Mittelpunkt von Nationaltrainer Julian Nagelsmann gespielt. Durch seine Polyvalenz – er kann sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld spielen – erweitert er die Optionen in der Nationalmannschaft.

Waldemar Anton (Stuttgart)

Waldemar Anton ist einer von drei VfB-Spielern, die zum ersten Mal bei der Nationalmannschaft dabei sind
Waldemar Anton ist einer von drei VfB-Spielern, die zum ersten Mal bei der Nationalmannschaft dabei sindGetty Images

Vor nicht einmal einem Jahr stand Waldemar Anton mit Stuttgart in der Relegation, aktuell spricht vieles dafür, dass die Schwaben in der kommenden Saison in der UEFA Champions League mit dabei sind. Der Lohn für diese bislang furiose Saison sind gleich fünf VfB-Spieler im Kader der Nationalmannschaft. Den Anfang macht der Stuttgarter Kapitän und DFB-Debütant Anton. Der Innenverteidiger bekleidet bei der Truppe von Sebastian Hoeneß eine besondere Rolle. Zum einen ist er die erste Station im Spielaufbau, zum anderen macht er aber auch immer wieder die Wege mit nach vorne. Der 27-Jährige besticht durch ein starkes Passspiel, gute Zweikampfführung und Kopfballstärke. Ebenso wie Koch kann auch Anton auf mehreren Positionen im Defensivtrakt eingesetzt werden.

David Raum (Leipzig)

Die eigenen Neujahrsvorsätze scheint David Raum in die Tat umgesetzt zu haben. Der Linksverteidiger ist im zweiten Jahr bei den Sachsen so richtig angekommen, das verrät auch ein Blick auf die Statistiken. Der ehemalige Hoffenheimer ist auf dem Weg, seine Bestmarke an Vorlagen in einer Bundesliga-Saison knacken. Raum schlägt im deutschen Oberhaus mit Abstand die meisten Flanken aus dem Spiel heraus und scheint vor allem auch körperlich noch einmal zugelegt zu haben. Gepaart mit einer hohen Einsatzbereitschaft und einem ebenso hohen Laufpensum ist er ein wichtiger Teamplayer.

Maximilian Mittelstädt (Stuttgart)

"Er ist statistisch gesehen der mit Abstand beste Linksverteidiger in der Bundesliga", sagte Nagelsmann zur Nominierung von Debütant Maximilian Mittelstädt. Der 27-Jährige gehört ebenso wie Anton zu den Senkrechtstartern in dieser Saison. Ein Aufstieg, den er sich innerhalb eines Jahres wahrscheinlich nicht hätte erträumen können. In der vergangenen Saison stieg er mit Hertha in die 2. Bundesliga ab, wechselte im Sommer jedoch zum VfB und etablierte sich dort nach anfänglichen Startschwierigkeiten als absoluter Leistungsträger. Mittelstädt legt seine Rolle als Linksverteidiger sehr offensiv aus, ohne dabei aber die Defensivarbeit zu vernachlässigen.

EM 2024 in Deutschland: Der Spielplan

Benjamin Henrichs (Leipzig)

Der Rechtsverteidiger absolvierte bereits 2016 sein erstes Länderspiel für die A-Nationalmannschaft, seitdem folgten aber lediglich zwölf weitere Einsätze. Zuletzt war Benjamin Henrichs allerdings ein fester Bestandteil im DFB-Kader. Vor allem seine Variabilität - wie zuletzt gegen Real Madrid im Achtelfinal-Rückspiel der Königsklasse, als er als Sechser auflief - und seine Geschwindigkeit sind dabei hervorzuheben. Darüber hinaus hat er sich in puncto Zweikampfführung noch einmal gesteigert.

Joshua Kimmich (Bayern)

Seit seinem Wechsel aus dem Mittelfeld auf die Rechtsverteidiger-Position scheint es bei Joshua Kimmich wieder bergauf zu gehen. Der 29-Jährige bringt viele Eigenschaften mit, die auf dieser Position unverzichtbar sind: Spielverständnis, Cleverness, den absoluten Willen und eine ausgezeichnete Technik. Die neue, alte Rolle im Verein soll er auch in der Nationalmannschaft übernehmen, wie Nagelsmann unlängst durchblicken ließ. Mit über 80 Länderspielen hat er nach Thomas Müller und Toni Kroos die meiste Erfahrung im DFB-Kader.

Kimmich cool gegen Italien

Mittelfeld

Robert Andrich (Leverkusen)

In einer Leverkusener Mannschaft, die zum größten Teil aus Filigran-Technikern besteht, ist Robert Andrich der Mann fürs Grobe. Der 29-Jährige besticht durch Zweikampfstärke, der nötigen Portion Härte, aber auch dem Blick für die Mitspieler. An der Seite von einem offensiv denkenden Mittelfeldspieler ist er der defensivere Gegenpart. Sein Länderspieldebüt feierte er zum Abschluss des Kalenderjahres 2023 gegen Österreich.

İlkay Gündoğan (Barcelona)

Nach dem gewonnenen Triple mit Manchester City im vergangenen Jahr ist İlkay Gündoğan im Sommer 2023 nach sieben Jahren bei den Skyblues nach Barcelona gewechselt. Der Kapitän der DFB-Elf hat sich bei den Katalanen schnell als Führungsspieler etabliert und ist dort die Schaltzentrale im Mittelfeld. Mit seiner Ruhe am Ball, seiner Variabilität und Kreativität verfügt er über alle Eigenschaften, um eine Mannschaft noch besser zu machen. Im Nationalteam gehört er nicht nur aufgrund seines Alters zu den erfahrensten Akteuren.

Toni Kroos (Real Madrid)

Fast vier Jahre ist es her, dass Toni Kroos zum letzten Mal für die DFB-Elf auflief. Nach der EURO 2020 hatte er seine Karriere als Nationalspieler eigentlich beendet, doch mit der bevorstehenden Heim-EM hat es dem fünfmaligen Champions-League-Sieger dann doch nochmal in den Fingern gejuckt. Seit rund zehn Jahren ist Kroos ein ganz wichtiger Spieler im System der Königlichen. Wenn man den 34-Jährigen mit wenigen Worten beschreiben müsste, dann wären das wahrscheinlich Ruhe, Eleganz und Konstanz.

Kroos: Highlights im DFB-Team

Pascal Groß (Brighton)

Kaum ein Spieler im Kader der DFB-Elf kann so viele Positionen bekleiden wie Pascal Groß. Der ehemalige Ingolstädter kann im Mittelfeld nahezu überall eingesetzt werden und dazu auch noch als Links- oder Rechtsverteidiger. Unter Trainer Robert De Zerbi, der gerne die Rotationsmaschine anschmeißt, zählt er bei Brighton zu den absoluten Dauerbrennern. Der 32-Jährige feierte erst im vergangenen September sein Länderspieldebüt, war aber seitdem immer mit dabei.

Jamal Musiala (Bayern)

Neben Wirtz ist Jamal Musiala die aktuell wahrscheinlich heißeste Aktie im deutschen Fußball. Musiala ist ein begnadeter Techniker, mit einem ausgeprägten Sinn für das Eins-gegen-Eins und ausgestattet mit einem starken Abschluss. Der gebürtige Stuttgarter fühlt sich auf der Zehner-Position zu Hause, kann aber auch auf die Flügel ausweichen. Nach einem Zwischentief zum Jahresanfang präsentierte er sich zuletzt in absoluter Topform. Mit gerade einmal 21 Jahren hat er bereits über 20 Länderspiele auf dem Buckel und wird wohl auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Nationalmannschaft einnehmen.

Florian Wirtz (Leverkusen)

Von einem Top-Talent, das die Rolle des offensiven Spielmachers bekleidet, zum nächsten. Wirtz ist seit vier Jahren ein fester Bestandteil der Bundesligamannschaft von Leverkusen und hat bereits über 100 Einsätze im deutschen Oberhaus absolviert. Im Gegensatz zu Musiala ist Wirtz eher der Spezialist für die schwierigen Pässe, der seine Mitspieler gekonnt in Szene setzt, wenngleich er auch die Eins-gegen-Eins-Situationen nicht scheut und mit seiner Technik sowie Spielverständnis fast immer Lösungen generieren kann. Im Jahr 2023 kam er bei zehn von elf Spielen der Nationalmannschaft zum Einsatz und dürfte ebenso wie Musiala eines der zukünftigen Gesichter der DFB-Elf werden.

Herausragender Abschluss von Wirtz

Chris Führich (Stuttgart)

Ein weiterer Stuttgarter Senkrechtstarter, obwohl Chris Führich im Vergleich zu seinen VfB-Kollegen schon sein Debüt für die Nationalmannschaft gegeben hat – im vergangenen Oktober gegen die USA. Führich besticht durch seine offensiven Läufe, seine Geschwindigkeit und Dribbelstärke. Kurz gesagt, er ist der perfekte Spielertyp für Umschaltsituationen, der gerne auch selbst den Weg vom Flügel in den gegnerischen Strafraum und dort den Abschluss sucht.

Angriff

Kai Havertz (Arsenal)

Traumtor von Havertz

Es hat eine Zeit gedauert, bis Kai Havertz nach seinem Wechsel innerhalb der englischen Hauptstadt von Chelsea zu Arsenal seine Qualitäten unter Beweis gestellt hat. Zuletzt zeigte die Formkurve des Siegtorschützen aus dem Champions-League-Finale 2021 steil nach oben. Havertz fühlt sich am wohlsten auf der Position des offensiven Mittelfeldspielers, kann aber auch als falsche Neun oder – wie in der Nationalmannschaft zuletzt gesehen – als linker Schienenspieler eingesetzt werden. Durch seine Größe ist er für seine Position ungewohnt zweikampfstark und kann die Bälle für nachrückende Mitspieler gut festmachen. Aufgrund seiner Polyvalenz ist der ehemalige Leverkusener in der Nationalmannschaft eine echte Allzweckwaffe. Kaum verwunderlich ist es deshalb, dass er im Alter von 24 schon über 40 Länderspiele absolviert hat.

Thomas Müller (Bayern)

Seit fast 15 Jahren prägt Thomas Müller in der Doppelrolle als Vorlagengeber und Torjäger das Spiel der Bayern. Dabei gibt es wenige Spieler, die einen so unorthodoxen Spielstil wie der Ur-Münchner haben. Bei Müller sucht man die Kabinettstückchen oder waghalsigen Dribblings vergeblich. Er ist ein "Raumdeuter", wie er sich selbst einmal genannt hat. Ein Spieler, der über einen hohen Fußball-IQ gepaart mit einer enormen Handlungsschnelligkeit verfügt. Fähigkeiten, die ihn im fortgeschrittenen Fußballer-Alter von 34 nicht nur für den deutschen Rekordmeister weiterhin ungemein wichtig machen, sondern auch für die DFB-Elf.

Tolle Tore von Thomas Müller für Deutschland

Deniz Undav (Stuttgart)

Von Meppen über Union SG und Brighton nach Stuttgart – und jetzt in die Nationalmannschaft. Das ist der etwas unkonventionelle Weg, den Deniz Undav genommen hat. Nach einem durchwachsenen Jahr auf der Insel bei Brighton wechselte Undav in diesem Sommer auf Leihbasis zum VfB Stuttgart. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten – der Mittelstürmer feierte seinen ersten Startelfeinsatz erst am neunten Spieltag – hat sich der 27-Jährige schnell in den Fokus gespielt. Gemeinsam mit Sturmkollege Serhou Guirassy bildet er eines der gefährlichsten Offensivduos im deutschen Oberhaus. Undav ist dabei eher ein Stürmer, der aus der Tiefe kommt und selbst die Gelegenheiten einleitet. Dazu kommen seine Spielintelligenz und Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor.

Niclas Füllkrug (Dortmund)

Vor eineinhalb Jahren hat Niclas Füllkrug sein Debüt für die Nationalmannschaft gegeben und ist seitdem der erfolgreichste Torschütze im DFB-Dress. Der Mittelstürmer von Dortmund vereint dabei die klassischen Fähigkeiten einer echten Neun, gepaart mit einem guten Auge für die Mitspieler. Aufgrund seiner Physis kann er außerdem hoch angespielt werden und stellt bei Standardsituationen und Flanken immer wieder seine Kopfballstärke unter Beweis.

Maximilian Beier (Hoffenheim)

Nach zwei starken Jahren auf Leihbasis in der zweiten Liga bei Hannover schaffte Maximilian Beier in dieser Spielzeit seinen Durchbruch im deutschen Oberhaus. Der Lohn für seine bislang mehr als überzeugende Saison ist seine erste Nominierung für die Nationalmannschaft. Beier verfügt dabei über ein anderes Profil als Undav oder Füllkrug. Der 21-Jährige besticht durch seine Antrittsschnelligkeit und Explosivität. Ähnlich wie der VfB-Stürmer bevorzugt es der Hoffenheimer aber auch, aus der Tiefe zu kommen.