Der seltsame Fall des Benjamin Button: Das ist die wahre Geschichte hinter dem Film

Der kuriose Film Der seltsame Fall des Benjamin Button entstand unter der Regie von David Fincher (The Social Network und Fight Club). Er basiert auf einer Kurzgeschichte vom US-amerikanischen Autor F. Scott Fitzgerald, der unter anderem auch für "Der große Gatsby" bekannt ist. Sie dient jedoch eher als Inspiration für das Drehbuch und unterscheidet sich sowohl in der Handlung als auch in der Zeit, in der die Geschichte spielt.

Finchers Film beginnt im Jahre 2005 in einem Krankenhaus. Dort treffen wir auf die alte Frau Daisy, die im Sterben liegt. Ihre entfremdete Tochter ist an ihrer Seite und will Abschied nehmen. Um der Mutter angenehme letzte Stunden zu bereiten, kommt sie dem Wunsch nach, ihr aus dem Tagebuch des Benjamin Button vorzulesen, der Daisy sehr nahestand.

Benjamin kommt 1918 als Greis auf die Welt. Er hat die Größe eines Säuglings, doch trägt die Gebrechen eines alten Mannes in sich. Seine Mutter stirbt bei der Geburt und sein Vater verstößt ihn. Gefunden wird er schließlich von der lebensfrohen und fürsorglichen Queenie, die in einem Pflegeheim für Senioren arbeitet. Dies unterscheidet sich stark von der Kurzgeschichte, in der unser Protagonist 1860 auf die Welt kommt und bei seinem Vater aufwächst.

Auch Benjamins Fähigkeiten unterscheiden sich zwischen Vorlage und Adaption. Während er im Film zunächst Sprechen und Lesen lernen muss, besitzt der junge Greis in der Kurzgeschichte schon von der ersten Stunde an die Fähigkeit, zu kommunizieren.

Film-Benjamin lernt schließlich mit der Zeit, auf Krücken zu gehen, anstatt mit einem Rollstuhl durch die Gegend zu fahren. Nach seinem 12. Lebensjahr trifft er das erste Mal auf die damals 7-jährige Daisy, die wir als die alte Dame in der Eingangsszene kennengelernt haben. Obwohl Benjamin so ungewöhnlich altert und vom alten zum jungen Mann heranwächst, steht ihm Daisy nach anfänglichen Schwierigkeiten treu zur Seite.

Die beiden verbinden nun eine gemeinsame Geschichte und später auch eine innige Liebe. Als die beiden jedoch eine Tochter bekommen, hat Benjamin Sorge um die Zukunft. Er wird unweigerlich zum Kind heranwachsen und seiner Frau zur Last fallen. Er sorgt für finanzielle Sicherheit, verlässt aber schließlich seine Familie. Seine Tochter soll ihren Vater lediglich aus seinem Tagebuch kennenlernen.

Anders verhält es sich da in der Buchvorlage: Benjamin findet eine Frau, die sich zu älteren Männern hingezogen fühlt. Da er jedoch immer jünger und seine Frau immer älter wird, haben sie starke Differenzen und leben schließlich getrennt. Benjamin lebt im Alter - während er optisch immer jünger wird - mit seinem Sohn zusammen, der zum jungen Mann heranwächst. Alsbald geht er sogar mit seinem Enkelsohn in den Kindergarten und vergisst dabei immer mehr das gesamte Leben, das er bereits erlebt hat.

An Benjamin Buttons seltsamer Geschichte steckt kein Fünkchen Wahrheit. Die rein fiktive Erzählung ist stattdessen ein mysteriöses und faszinierendes Porträt über einen ungewöhnlichen Mann. Trotzdem er rückwärts altert, unterscheidet ihn sonst nicht viel von anderen Menschen. Optisch mag er gegen Ende der Erzählung ein junger Mann sein, doch hat er den Krieg erlebt, Angst um seinen Lebensabend gehabt und Freude wie Leid erfahren.

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