![John Wayne - 13-Movie Collection [13 DVDs]](https://images-eu.ssl-images-amazon.com/images/I/81eGmlOpg3S._AC_UL160_SR160,160_.jpg)
Der amerikanische Western DER LETZTE BEFEHL (Original Titel: The Horse Soldier) basiert auf dem Roman THE HORSE SOLDIER von Harold Sinclair, der den Husarenritt von Benjamin Henry Grierson (geb. 18.07.1826 in Pittsburgh, Pennsylvania, gest. 31.08. oder 01.09. 1911 in Omena, Michigan) ein literarisches Denkmal gesetzt hat. Brigadekommandeur „Grierson erhielt im Frühjahr 1963 durch Generalmajor Grant den Auftrag, im Hinterland der konföderierten Mississippi-Armee Kräfte der Konföderierten zu binden und zu vernichten. Der „Grierson Raid“ mit ungefähr 1700 Kavalleristen führte vom 17. April 1863 bis zum 02. Mai 1863 über mehr als 800 Meilen durch Mississippi bis nach Baton Rouge, Louisiana. Dabei zerstörte Grierson Eisenbahnlinien und große Mengen Versorgungsgüter und band erhebliche konföderierte Kräfte. Dadurch wurde die Mississippi-Armee so geschwächt, dass es Generalmajor Grant während des zweiten Vicksburg-Feldzuges gelang, nahezu kampflos den Mississippi zu überqueren.“ (wikipedia.de)
Die beiden Drehbuchautoren John Lee Mahin (Manuel, 1937; Der Seemann und die Nonne, 1957; Land der 1000 Abenteuer, 1960) und Martin Rackin (Der Tiger, 1951; Herrscher über weites Land, 1957 Land der 1000 Abenteuer, 1960) überarbeiteten den erfolgreichen (und auch heute noch erhältlichen) Roman machten sich anschließend auf die Suche nach einem Investor um ihren Film zu realisieren. Walter Mirisch (Manche mögen’s heiß, 1959; Die glorreichen Sieben, 1960; West Side Story, 1961), einer der bedeutendsten Produzenten Hollywoods erklärte sich schließlich bereit die budgetierten 3,5 Mio. USD zu investieren, jedoch nur unter der Bedingung, dass ein kassenträchtiger Star mitspiele. Mahin und Rackin präsentierten daraufhin ihr Skript John Ford, der sich stark für den amerikanischen Bürgerkrieg interessierte und auch schnell an der Inszenierung des Filmes interessiert war. Ursprünglich sollten die beiden Hauptrollen mit Clark Gable und James Stewart besetzt werden, was sich jedoch wieder zerschlug, weshalb Ford nun John Wayne die Rolle des Colonel John Marlowe anbot, während man für die Rolle des Arztes an William Holden herantrat, der gerade mit DIE BRÜCKE AM KWAI (1957) einen weltweiten Erfolg feierte. Mit der Zusage durch den Duke und von Holden war die Finanzierung des Projektes gesichert und John Ford machte sich auf die Suche nach der idealen Besetzung für die weibliche Hauptrolle. Für viele überraschend entschied sich Ford für die Newcomerin Constance Towers, die bis dahin weitgehend nur in einigen TV-Serien Gastrollen übernommen hatte. Towers überzeugte Ford jedoch derart, dass er diese auch für seinen nächsten Film, DER SCHWARZE SERGEANT (1960) wieder engagiert hat. Ein besonderer Coup war die Besetzung der weiblichen Nebenrolle, der Bediensteten von Constance Towers: Hier engagierte man Althea Gibson. Althea Gibson ist viel weniger als Schauspielerin, denn als Tennisspielerin bekannt. „Sie gewann als erste farbige Spielerin bei den French Open, den US Open und in Wimbledon. Der Sieg bei den French Open im Stadion Roland Garros gelang ihr 1956. 1957 und 1958 war sie je zweimal in Wimbledon und bei den US Open in Forest Hills siegreich.“ (wikipedia.de)
Scott Eyman und Paul Duncan (Hg.) ordnen den Film DER LETZTE BEFEHL in ihrem Buch JOHN FORD. PIONIER DER BILDER der letzten Phase in Fords Karriere zu und schreiben: „Hatte Ford seit jeher nie sonderlich viel Filmmaterial verbraucht, so brauchte er nun noch weniger und kam mit wenigen Einstellungen aus. Um sich besser auf seine Themen konzentrieren zu können, reduzierte Ford nochmals die Zahl der Figuren und die für die Ausstattung benötigten Requisiten. Er verlor das Interesse am Schnitt und war nunmehr vornehmlich daran interessiert, jeder einzelnen Einstellung die optimale Ausdruckskraft zu verleihen.“ (ebenda, Taschen Verlag Köln 2004, Seite 163). J.A. Place arbeitet dies in seinem Werk DIE WESTERN VON JOHN FORD prägnant heraus: „In der klarsten Ausprägung eines konstanten Ford-Themas wird der Süden in THE HORSE SOLDIERS durch Hannah Hunter, eine Frau, und der Norden durch John Marlowe, einen Mann, repräsentiert. Die Menschen, Traditionen und Empfindsamkeiten des Süden sind weiblich, die des Nordens sind männlich. Dies ist insofern interessant, als Fords Sympathien während des ganzen Films auf der Seite der Südstaaten liegen, während sein Held ein Nordstaatler ist. (...) Für Ford besaß der Süden im Bürgerkrieg immer den größeren Glanz, sowohl aufgrund seiner Niederlage als auch seines Verhaltens angesichts und nach dieser Niederlage. Daß der Süden den Tod eher wählte als die Entehrung, ist die Grundlage für Fords Liebe. (...) In einer der erregendsten Einstellungen des Films zeigen auch die Südstaaten–Frauen von Newton Station ihren Mut und ihre Hingabe an die Sache. Zu mißtönender Musik werfen sie Dreck auf die Unionskavallerie, als sie durch ihre Straße zieht. (...) Der Kampf um Newton Station (ein totaler Sieg für die Unionstruppen) wird zu einem Massaker, das Marlowe zu vermeiden versucht hatte. Er gibt den Befehl erst im letzten Augenblick zu schießen, und er bringt es nicht über sich, zuzusehen, wie die Rebellentruppen im Kreuzfeuer auf der Straße zu Boden gehen. “ (ebenda, Wilhelm Goldmann Verlag München 1984, Seite 191/192/193).
DER LETZTE BEFEHL ist viel weniger ein Kavallerie-Western als viel mehr ein Film über den amerikanischen Bürgerkrieg, der ob seiner Erzählstruktur und seiner Bilder, aber auch seiner Charaktere auch heute noch ein faszinierendes Werk ist. Aufgrund seines Themas war der Film trotz Starpower kein großer Erfolg. Peter Osteried, Autor des großen John Wayne Buches hat dazu einige Zahlen recherchiert: „THE HORSE SOLDIERS, der knapp vier Millionen Dollar kostete, kam mit der Erstauswertung nicht in die Gewinnzone. Von einem Kinoeinspiel von 10,2 Millionen Dollar blieben dem Studio 3,9 Millionen Dollar. Erst mit späteren Auswertungen warf der Film einen Gewinn ab.“ (ebenda, mpw-Verlag Hille 2010, Seite 326)
Die Blu-Ray-Veröffentlichung von MGM/UA im Vertrieb der Fox zeichnet sich durch ein sehr schönes Bild aus, auch wenn dieses natürlich nicht vergleichbar mit aktuellen Produktionen ist. Doch verglichen mit der DVD ist das Bild doch deutlich besser. Das Bild Format ist 1,66:1 (16:9). Als Sprach Optionen bietet die Blu-Ray Englisch (2.0 Mono DTS HD Master Audio), sowie Deutsch, Französisch, Italienisch und Spanisch (alle in 2.0 Mono Dolby Digital). Dazu gibt es noch eine Reihe an Untertitel Optionen wie Deutsch und Englisch für Hörgeschädigte, Französisch, Italienisch und Spanisch. Einziges Extra dieser Blu-Ray ist der Original-Kinotrailer. Selbst ein Wendecover ohne das FSK-Logo sucht man bei dieser Veröffentlichung vergebens.
Doch ist dies die derzeit qualitativ beste Veröffentlichung von Fords einzigem Film über den Bürgerkrieg, der für ihn zur persönlichen Tragödie wurde, als ein befreundeter Stuntman bei einer Szene sein Leben verlor. So wurden die Dreharbeiten zu diesem Film schließlich zu einem Wendepunkt für Fords letzte Werke.
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13. Juni 2008 "Bitte wiederholen" | Standard Version | 1 | 39,99 € | 10,16 € |
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