Der Verführer läßt schön grüßen

Redaktionskritik

Michael Caine, der nach eigenem Bekunden jede ihm offerierte Rolle annimmt, um nicht eines Tages unverhofft vor dem finanziellen Ruin zu stehen, spielt in dieser Komödie jenen titelgebenden Alfie, der sich als Casanova der Unterschicht aufspielt. Er wandert von Bett zu Bett und lernt auf diese Weise die unterschiedlichsten Damen der britischen Gesellschaft kennen. N ach einer Reihe von Affären packt den viel beschäftigten Liebhaber jedoch die Reue: Als nutzlos und egoistisch bewertet er sein bisheriges Dasein und trachtet danach, es zu ändern. Als »belanglose Geschichte eines kleinen Don Juan, der nach zahlreichen Abe nteuern der moralische Katzenjammer packt« und die »voll plumper Dialoge und mit einem moralinsauren Schluss versehen« ist, bezeichnete der film-dienst dieses lahme Amüsement, das aus unerklärlichen Gründen erstaunlich viele Oscar-Nominierungen auf sich ve reinigen konnte. Neben Caine als bester Hauptdarsteller standen Vivian Merchant als beste Nebendarstellerin, Bill Naughton für seine Drehbuchadaption sowie Burt Bacharach und Hal David für den Titelsong auf der Vorschlagsliste. Regisseur Ken Hughes kramte 1975 den Stoff von Bill Naughton wieder hervor und inszenierte mit Alan Price in der Rolle des Schürzenjägers eine Fortsetzung unter dem Titel Alfie Darling, und 2004 gab es ein weiteres Alfie -Remake mit Jude Law in der Titelrolle.