Der Untergang · Film 2004 · Trailer · Kritik
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Der Untergang: Packendes, intensives Drama über den Untergang des Nazi-Regimes und die letzten Tage in Hitlers Führerbunker.

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Handlung und Hintergrund

Der Film konzentriert sich auf den Führerbunker in Berlin während der letzten Tage des Zweiten Weltkriegs. Adolf Hitler (Bruno Ganz) wird am Morgen des 20. Aprils 1945 von einem General darüber informiert, dass die Rote Armee der Sowjetunion nur noch zwölf Kilometer vom Zentrum Berlins entfernt ist. Während eines spärlichen Empfangs anlässlich seines Geburtstags, wird Hitler von SS-Chef Heinrich Himmler (Ulrich Noethen) angefleht, Berlin zu verlassen. Der Diktator denkt aber nicht daran, zu fliehen. Er will den Feind in Berlin in die Knie zwingen oder notfalls seinem Untergang entgegen gehen. Himmler verlässt daraufhin den Führerbunker, um hinter Hitlers Rücken mit den Alliierten Bedingungen für eine Kapitulation auszuhandeln. Hitler muss sich derweil eingestehen, dass er den Krieg verloren hat. Ungeachtet dieser Erkenntnis, will er weiterhin jeden vorhandenen Mann opfern, um das Ende des Kampfes hinauszuzögern. Er verfällt sogar in paranoide Hasstiraden gegen seine Untergebenen und wittert an jeder Ecke Verrat. Währenddessen formiert sich in einem anderen Teil der Stadt die Hitlerjugend, um mit ihren letzten spärlichen Resten an Munition und Waffen die feindlichen Soldaten aufzuhalten. Die Hauptstadt zeigt ohnehin Auflösungserscheinungen. Die Zivilbevölkerung versucht sich sowohl vor den sowjetischen Streitkräften als auch vor den eigenen in Sicherheit zu bringen. Denn trotz der unausweichlichen Niederlage, führen viele deutsche Soldaten weiterhin ihre Befehle aus und hängen jeden Deserteur und Kollaborateur.

„Der Untergang“ ist ein deutscher Kriegsfilm von Regisseur Oliver Hirschbriegel. Bernd Eichinger übernahm das Drehbuch und die Regie zu dem Werk, das auf wahren Begebenheiten beruht und sich unter anderem auf die Memoiren von Hitlers Sekretärin Traudl Jung bezieht.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Oliver Hirschbiegel
Produzent
  • Bernd Eichinger
Darsteller
  • Bruno Ganz,
  • Alexandra Maria Lara,
  • Corinna Harfouch,
  • Ulrich Matthes,
  • Juliane Köhler,
  • Heino Ferch,
  • Christian Berkel,
  • Matthias Habich,
  • Thomas Kretschmann,
  • Ulrich Noethen,
  • Michael Mendl,
  • André Hennicke,
  • Birgit Minichmayr,
  • Justus von Dohnányi,
  • Julia Jentsch,
  • Alexander Held,
  • Rolf Kanies,
  • Dieter Mann,
  • Christian Redl,
  • Götz Otto,
  • Thomas Limpinsel,
  • Thomas Thieme,
  • Bettina Redlich,
  • Heinrich Schmieder,
  • Anna Thalbach,
  • Dietrich Hollinderbäumer,
  • Ulrike Krumbiegel,
  • Karl Kranzkowski,
  • Thorsten Krohn,
  • Jürgen Tonkel,
  • Devid Striesow,
  • Fabian Busch,
  • Dirk Borchardt,
  • Michael Brandner,
  • Norbert Heckner,
  • Enno Hesse,
  • Michael Kind,
  • August Schmölzer,
  • Oliver Stritzel,
  • Veit Stübner,
  • Klaus-Jürgen Steinmann,
  • Donevan Gunia,
  • Christian Hoening,
  • Alina Sokar,
  • Amelie Menges,
  • Charlotte Stoiber,
  • Gregory Borlein,
  • Julia Bauer,
  • Laura Borlein,
  • Martin Butzke,
  • Mathias Gnädinger,
  • Bohdan Graczyk,
  • Elisabeth von Koch,
  • Michael Lippold,
  • Stefan Mehren,
  • Tanja Schleiff,
  • Christian Schmidt,
  • Jurij Schrader,
  • Klaus B. Wolf
Drehbuch
  • Bernd Eichinger
Musik
  • Stefan Zacharias
Kamera
  • Rainer Klausmann
Schnitt
  • Hans Funck
Casting
  • An Dorthe Braker

Kritikerrezensionen

    1. Rein formal kann man diesem Film nichts vorwerfen: Die Kostüme und Schauplätze wirken authentisch, die Kamera von Rainer Klausmann fängt die Kriegsgeschehnisse erbarmungslos ein, und bei jeder Explosion zuckt man ein wenig zusammen. Dramaturgisch trennt „Der Untergang“ konsequent zwischen Außen und Innen, zwischen der Tragödie, die Hitler verursacht hat, und seinem persönlichen Untergang.
      Die Schauspieler sind hervorragend – allen voran Bruno Ganz und Corinna Harfouch, die eine völlig verblendete Magda Goebbels spielt. Sie fordert ihre Kinder auf, dem Führer „Kein schöner Land“ vorzusingen, während Berlin zerbombt wird. Und sie wird ihre Kinder später töten, damit sie nicht in einem Deutschland aufwachsen müssen, in dem der Nationalsozialismus keinen Platz mehr hat.

      Aber Adolf Hitler als Protagonist in einem deutschen Spielfilm? Nicht als abstrakter Urheber eines persönlichen Dramas hinter den Mauern eines Konzentrationslagers oder an irgendeiner Front. Nicht als hetzerische Stimme aus einem Volksempfänger. Nicht als das personifizierte Böse. Sondern Adolf Hitler als Mensch, mit Fehlern und Schwächen, wie sie Menschen nun einmal haben, nicht fähig zu Mitleid zwar, aber mitunter mitleiderregend. Das wird sicherlich kontrovers diskutiert werden.

      Wenn man Bernd Eichinger und Oliver Hirschbiegel etwas vorwerfen kann, dann sicher nicht, wie sie sich diesem heiklen Thema angenähert haben – sondern, dass sie es überhaupt gemacht haben. „Der Untergang“ fiktionalisiert Geschichte: Allzu leicht mag man sich aufgrund des Films ein Urteil über das nationalsozialistische Regime erlauben. Man mag dazu neigen, nicht dem Wahnsinnigen seinen Wahnsinn vorzuwerfen, sondern denen, die ihn darin bestätigen. Und leider wird es Leute geben, die in der Darstellung Hitlers durch Bruno Ganz eine neue Möglichkeit zur Identifikation mit diesem Mann finden werden.

      Fazit: Der erste deutsche Hitler-Spielfilm, etwas langatmig, aber hervorragend besetzt – reingehen, um mitreden zu können.
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    2. Der Untergang: Packendes, intensives Drama über den Untergang des Nazi-Regimes und die letzten Tage in Hitlers Führerbunker.

      „Kein schöner Land in dieser Zeit“ singen die Goebbels-Kinder im Führerbunker und bringen das Grauen einer unvorstellbaren Inszenierung des Todes auf den schauerlichen Punkt. Nicht nur in dieser Sequenz wird deutlich, dass der gruseligste Horrorfilm des Jahres aus Deutschland kommt. Das von Autor-Produzent Bernd Eichinger, Regisseur Oliver Hirschbiegel und einem Who’s Who exzellenter deutscher Charakterdarsteller gestemmte Projekt über die letzten Tage eines Terrorregimes bewältigt die schwierige Gratwanderung, mit der sich jede dramatisierte Annäherung an das Unbegreifliche konfrontiert sieht, und bietet sich gerade der jungen Generation als packende Einführung in eine Diktatur an, die die Welt über zwölf Jahre in Atem hielt und dabei über 50 Millionen Menschen für immer den Atem nahm.

      Natürlich muss „Der Untergang“ Widerstand und Zweifel bei manchem Zuschauer überwinden, der sich fragt, warum kreative Energie, Ressourcen und ein großartiges Ensemble in ein Projekt gesteckt werden, das man aus hochklassigen Dokumentationen, aus dem Kinofilm „Hitler - Die letzten zehn Tage“ (mit Alec Guinness) und dem TV-Drama „Der Bunker“ (mit Anthony Hopkins) schon zu kennen glaubt. Tatsächlich aber ist es der erste große Spielfilm zum Thema, der von deutschen Sensibilitäten bestimmt wird und in dem die Verkörperung Hitlers einmal keinen englischen Adelstitel trägt. Dieser Aspekt war für Bernd Eichinger der dominante Impuls, aus Joachim Fests „Der Untergang“ sowie Traudl Junges und Melissa Müllers „Bis zur letzten Stunde“ ein Drehbuch zu komprimieren, das Historisches und Persönliches verbindet und im gefängnisgleichen Schauplatz eines Bunkers die unerschütterlichen Denkweisen und Machtmechanismen eines Regimes freilegt. Hier erkennt man den Untergangsgehorsam, die verblendeten Ideologien, die Ausgrenzung des Emotionalen, die größenwahnsinnige Sehnsucht und die „Massenverrücktheit“ (wie Eichinger sie nennt), die in Koalition mit dem Terror diese Diktatur erst ermöglichte.

      „Der Untergang“ ist auch strukturell ein gewagtes Unternehmen: er konzentriert sich auf einen beengten Schauplatz und auf Figuren, die man in die Hölle wünscht. Es gibt keinen Helden, aber viele reale Horrorfiguren. Es gibt Charaktere wie den von Christian Berkel dargestellten Arzt Prof. Schenck, die Blicke auf das Leid des Volkes ermöglichen, das in diesem Film nur Nebendarsteller ist. Es gibt Charaktere, die eine intime Perspektive auf das Geschehen, aber auch Einblicke auf ein Gemütsmodell ermöglichen. Wie eben Traudl Junge (Alexandra Maria Lara), die mit großer Naivität Hitlers Sekretärin wurde, die hinter die Fassade schauen kann, mit der Fassung ringt, aber loyal bleibt und für die Verehrungsbegeisterung vieler Deutschen steht. Und es gibt einen (Ver-) Führer, der zu Beginn seine charmante, schnell aber seine despotische, menschenverachtende Seite zeigt, der vom Verrat des Volkes faselt und die undankbaren Deutschen mit sich untergehen sehen will. Sympathisch ist nichts an ihm, auch wenn englische Blätter das vorauseilend bereits kolportieren. Wer seinen Hund streichelt oder sich bei der Köchin für die tollen Ravioli bedankt, weist sich nicht zwangsläufig als Mensch aus, der Mitleid verdient.

      Auch bei Bruno Ganz braucht man eine Eingewöhnungsphase, um das Theatralische dieser Figur, das Chaplin so unheimlich herausarbeitete, auszublenden und sich auf das Diabolische und Erbärmliche zu konzentrieren. Die Person Hitler ist unfassbar, aber Ganz schafft eine angenehm nüchterne Annäherung, ohne den Menschen hinter dem Monster aufzuspüren, (bei Hopkins und Guinness viel stärker und unangenehmer ausgeprägt). Diese Strategie verfolgt auch der Film insgesamt, der Hitler und seine Gefolgsleute als das entlarvt, was sie ausschließlich waren, der die Traumzeit von Neonazis beendet, wenn sie denn je aufwachen wollten.

      Bevor sich der Film in den letzten zehn Minuten öffnet und die Sonne erstmals auf zwei Gesichter fällt, die für Hoffnung stehen, beherrschen klaustrophobische Bildausschnitte, Handkamera und realistische Lichtsetzung die Inszenierung, durchbrechen Polaroids vom Straßenkampf in Berlin, vom lynchenden Mob und mordender SS die Ereignisse im Bunker, in dem sich einige Nazis systematisch auf ihren Selbstmord vorbereiten und der Rest nur wartet, bis endlich die russische Armee zugreift. Es sind gespenstische Szenen, in denen gefeiert, gedroht und immer noch Tod befohlen wird, der dann draußen vollstreckt wird. Die Vernichtungsmaschine läuft weiter, obwohl sie längst vom Netz genommen ist … und macht in der entsetzlichsten Szene des Films auch vor den Goebbelskindern nicht Halt. Sie sind es, für die man neben den anonymen Opfern im Straßengraben Mitgefühl empfindet. Der große Verdienst des Films liegt auch darin, dass er keinen Zweifel lässt, dass es außer ihnen im Bunker auch niemand verdient hat. kob.
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