Am höchsten bewertete positive Rezension
4,0 von 5 SternenEin seltener Boetticher...Meister des B-Westerns
Kundenrezension aus Deutschland 🇩🇪 am 11. Juli 2008
Budd Boetticher, der in den 50s zahlreiche B-Pictures, vor allem Western drehte, wurde irgendwann Ende der 70er zum Kultregiesseur erkoren, erheblichen Anteil an diesem Status hatten vor allem angesehene französische Filmkritiker, allen voran Andre Bazin, geistiger Vater der Nouvelle Vague, der den Film "Der Siebente ist dran" als den intelligentesten aller Western bezeichnet hat. Intelligent, weil nicht intellektuell. Nichts wird hier ausgesprochen, aber alles ist klar.
Boetticher selbst war in den 50er Meister im schnellen Herunterkurbeln seiner Filme: 2-3 Wochen Drehzeit der Western an den üblichen Locations, die Movies waren kurz (ca. 75 Minuten) und vor allem kurzweilig (gefühlte 50 Minuten lang).
Der Stellenwert Boettichers für den Western ist enorm und es ist recht schade, dass der berühmte Ranown-Zylus, also diese 7 Boetticher Western, zu dem "Der Siebente ist dran", "Um Kopf und Kragen", "Fahrkarte ins Jenseits", "Sein Colt war schneller", "Auf eigene Faust", "Messer an der Kehle" und "Einer gibt nicht auf" gehört, nicht gesamthaft in einer Box erscheinen.
Denn nach meinem Empfinden ist die Wertschätzung Boettichers vor allem in seinem Gesamtwerk "Western" begründet und nicht unbedingt nur an einem einzigen Film als Meisterwerk festzumachen, keiner konnte diese minimalistischen, sehr gut photographierten B-Western besser machen.
Deshalb verbindet man mit den Boetticher Western auch die Werkschau, meines Wissens haben vor vielen Jahren erstmalig die dritten Programme den Director gewürdigt.
Randolph Scott, der Hauptdarsteller...ein gealterter Westernheld, zynisch, desillusioniert, verhärtet...ein tragischer, einsamer Held.
Die einfache, linear strukturierte Story mit klaren Konflikt, der Rache für den Mord an seiner Frau und die Entwicklung einer Rivalität s.g. Alphamännchen um die einzige Frau.
Sieben Banditen überfallen eine Wells Fargo Postkutschen-Station und töten die Frau des Ex-Sheriffs Ben Stride (Scott). Er wird zum Jäger. Unterwegs schliesst er sich dem Siedler Greer und dessen Frau zusammen. Zwei weitere Männer, einer davon der junge Lee Marvin in einer sehr ambivalenten Rolle, gesellen sich auf dem Ritt nach Flora Vista dazu, wo der Rest der Mörder sich aufhalten soll. Am Ende steht dann immer der Showdown...
Für einen Film aus den 50er Jahren ist der Transfer auf DVD extrem gut geglückt, herrliche satte Farben...so macht der Film natürlich doppelt soviel Vergnügen.