Pidax Film-Klassiker: Der Rest ist Schweigen

Der Rest ist SchweigenDa hier an dieser Stelle Amazon mal wieder leider die Rezensionen zu verschiedenen Veröffentlichungen unter einem Titel einstellt, von mir gleich zu Beginn der Hinweis, dass sich meine auf die von dem Label der Filmjuwelen im März 2017 an den Start gebrachte DVD bezieht.Der in einer Hamburger Freie Film Produktion entstandene und im Juli 1959 in den deutschen Kinos angelaufene Film beeindruckt schon auf den ersten Blick mit seinem großen Namen. So schrieb Helmut Käutner (1908-1980) nicht nur das Drehbuch und führte Regie, sondern war mit Harald Braun und Wolfgang Staudte als Produzent an dem Film beteiligt und hat sogar noch einen kurzen Gastauftritt vor der Kamera in ihm.Und obwohl in dem 1959 sogar für die Berlinale nominierten, allerdings leer ausgegangen Film Darsteller wie Hardy Krüger, Ingrid Andree, Peter van Eyck, Adelheid Seeck, Heinz Drache, Siegfried Schürenberg oder auch Rudolf Forster und Reinhold Nietschmann zu erleben sind, erfüllte der Film bei mir nicht die in ihn gesteckten hohen Erwartungen. Weckte er bei mir in den ersten Filmminuten noch die Hoffnung auf eine kritische Auseinandersetzung und Aufarbeitung der Auswirkungen der Nazizeit innerhalb einer Familie, wirkte er schließlich doch nur halbherzig und teils sogar aufgesetzt und unglaubwürdig inszeniert, ohne wirklich Position zu beziehen oder eine wirklich klare Aussage zu treffen.Wir schreiben das Jahr 1959. Zwanzig Jahre sind vergangen, seit John H. Claudius Deutschland als Kind in Richtung Staaten verlassen hat. Inzwischen ist er zum Mann geworden und sein Vater, der Inhaber von Claudius-Stahlhütte, in den Tagen des Zweiten Weltkriegs verstorben. Da John von seinem Vater zum Alleinerben der Stahlhütte eingesetzt wurde, wird eine Entscheidung im Bezug auf diese erwartet. Zu seiner Mutter, die nach dem Tod des Vaters dessen Bruder Paul geheiratet hat, bestand in all den Jahren seiner Abwesenheit kaum Kontakt.Gegenüber ihrem neuen Mann und seinem Onkel Paul hegt John einen Verdacht. Er glaubt, dass der an dem Tod seines Vaters die Schuld trägt und ihn verursacht hat. Aber wird er diesen Verdacht auch so beweisen können und den Onkel seiner gerechten Strafe zuführen? Oder ist gar er selbst einem Wahn erlegen und alles ist ganz anders gewesen, als er glaubt? Als Johns Freunde aus Amerika eintreffen, mit deren Hilfe er ein Ballett aufführt, in dem er den Onkel und die Mutter mit seinen Vorwürfen konfrontiert, eskaliert die Situation restlos.Werden die unter dem Druck den Mord eingestehen? Oder ist es John, der schlussendlich als Verlierer dasteht? Und welche Rolle spielt dabei das durch Dr. von Pohl ausgestellte Gutachten über Johns Gesundheit?Antworten darauf bietet der hier auf einer DVD vom Typ 9 verlegte Film. Die DVD liegt in einem Amaray Case mit Wendecover ohne FSK-Logo, das zu seiner Aufbewahrung in einen Pappschuber in Hochglanzoptik, mit von seiner Front einfach zu entfernenden FSK-Hinweis kommt.Dem von der DVD über ca. 99 Minuten zur Ansicht kommenden Bild ist sein betagtes Alter teils schon etwas anzusehen. So machen sich in dem im 4:3 Format zu erlebenden und bis auf die Schrift im Vorspann sonst schwarz-weißen Bild teils kleinere Schwächen, die wohl dem Alter der Produktion zuzuschreiben, aber insgesamt akzeptabel sind, bemerkbar.Die eine oder andere nicht ganz getroffene Bildschärfe in einigen Szenen oder auch mal der nicht völlig überzeugende Kontrast oder Schwarzwert sind, gemessen an den seit der Uraufführung des Films inzwischen mehr als fünfzig vergangenen Jahren (Stand 2017), dann absolut hinnehmbar.Das DVD-Menü ist übersichtlich und gut bedienbar gestaltet. Direkt nach Einlegen in den Player lässt sich aus dem Hauptmenü heraus über "Film Starten" mit der Wiedergabe beginnen. Über einen weiteren Menüpunkt gelangt man zu einer in zwölf Fenstern gezeigten Auswahl an "Kapitel". Neben dem "Kinotrailer" zum Film werden von der DVD noch Trailer zu weiteren bereits auf DVD verlegten Titeln als Extras angeboten.Zudem liegt der Veröffentlichung noch ein achtundzwanzigseitiges, bebildertes, informatives Booklet bei. In dem erfährt man in fünf Kapiteln Interessantes über die Produktion und Fakten des Films. Die Vorstellung eines Teils der "Besetzung" und Hinweise auf "Weitere Highlights" schließen das von Dominik Starck sehr informativ gestaltete Booklet.Tonbewertung:Von der DVD kommt zum Film ein deutscher Dolby digital 2.0 Mono-Ton zu Gehör, der trotz kleinerer Schwächen eine dem Produktionsalter insgesamt angemessene, meist gute Verständlichkeit aller Darsteller bietet. Untertitel werden leider nicht mit von der DVD angeboten.Gesamteindruck:Trotz des namhaften Casts und der für die Produktion verantwortlichen Crew schaffte es der Film nicht, mich so ganz von sich zu überzeugen. Das ist aber natürlich eine rein subjektive und persönliche Meinung. Die Möglichkeit, sich sein eigenes Urteil zu bilden, bietet die hier vom Label der Filmjuwelen an den Start gebrachte DVD-Veröffentlichung nun einem jeden selbst.