Heute beginnt in Hessen die Straßenverkehrszählung 2025
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Kameras und KI statt Klemmbrett: Heute beginnt in Hessen die Straßenverkehrszählung 2025

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Gehört zu den meistbefahrenen Bundesstraßen der Region: die B 7 / B 83, hier zwischen Vellmar und Kassel. Die Verkehrszählung vor vier Jahren hat ergeben, dass dort im Schnitt mehr als 20 000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs sind.
Gehört zu den meistbefahrenen Bundesstraßen der Region: die B 7 / B 83, hier zwischen Vellmar und Kassel. Die Verkehrszählung vor vier Jahren hat ergeben, dass dort im Schnitt mehr als 20 000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs sind. © Sebastian Schaffner

Ab heute lässt das Bundesverkehrsministerium in Hessen das Fahrzeugaufkommen auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen mithilfe von Kameras erfassen. Die Zählaktion dauert bis September nächsten Jahres.

Kreis Kassel – Bei der Auswertung der „Straßenverkehrszählung 2025“ setzt das Ministerium in drei Bundesländern erstmals auf künstliche Intelligenz, darunter in Hessen. Zählstellen gibt es auch in Stadt und Kreis Kassel.

Wo sich diese befinden, verrät Hessen Mobil, die Straßen- und Verkehrsmanagementbehörde des Landes, allerdings nicht. „Um Diebstahl und Vandalismus zu vermeiden, möchten wir die Standorte der Kameras nicht publik machen“, teilt Hellwig Kamm von Hessen Mobil auf HNA-Nachfrage mit.

Landesweit gibt es rund 3000 Messpunkte. Konkrete Angaben zur Anzahl der Kameras macht die Behörde ebenfalls nicht. Kamm: „Wir gehen von einer Zahl im unteren dreistelligen Bereich aus.“

Straßenverkehrszählung 2025: 3000 Messpunkte in Hessen

Wann und wo genau gezählt wird, sei regional unterschiedlich. Da Hessen Mobil befürchtet, dass genaue Informationen zu Zähltagen und Zähldauer das Ergebnis beeinflussen könnten, veröffentlicht sie diese auch nicht. Kamm teilt allerdings mit: „An jeder Zählstelle wird sowohl an Werktagen, am Wochenende und in den Ferien gezählt, und das mindestens zweimal.“ Dass es am heutigen Dienstag in Hessen losgeht, steht in den 81-seitigen Richtlinien für die Verkehrszählung des Bundesverkehrsministeriums.

Die ermittelten Verkehrsdaten dienen nach Auskunft von Hessen Mobil unter anderem als Datengrundlage für künftige bundes- und landesweite Straßenplanungen, den Straßenbau und das Verkehrsmanagement. Darüber hinaus würden sie auch von Forschungsinstitutionen, Verbänden oder Bürgerinitiativen für Lärm- und Emissionsberechnungen und für Mobilitätsstudien genutzt.

So oder so ähnlich sehen die Kameras aus, die bei der Verkehrszählung zum Einsatz kommen.
So oder so ähnlich sehen die Kameras aus, die bei der Verkehrszählung zum Einsatz kommen. © IMAGO/Michael Gstettenbauer

Im Unterschied zu früheren Zählungen verzichten die Behörden bei der aktuellen Verkehrszählung darauf, Zählpersonal einzusetzen. Stattdessen werden von externen Dienstleistern Kameras aufgestellt, die entsprechend gekennzeichnet und beschriftet sind. „Die Videobilder dienen ausschließlich der Zählung und Klassifizierung der Fahrzeuge“, betont Hessen-Mobil-Sprecher Hellwig Kamm. Erfasst würden die Verkehrsdaten etwa von querenden Brücken. Für den Aufbau und Abbau seien deshalb Menschen auf den Brücken im Einsatz, die keine „Steinewerfer“ seien, sondern im Auftrag des Landes agierten.

Zunehmender Verkehr am Kreuz Kassel

Gezählt wird laut Hessen Mobil jeweils auf einer Straßenhälfte. In den dann später veröffentlichten Verkehrsmengen würden pro Zählstelle allerdings beide Seiten zusammengerechnet.

Verkehrszählungen sind in der Regel alle fünf Jahre geplant. Weil die jüngste eigentlich 2020 stattfinden sollte und sich die Corona-Pandemie auf das Verkehrsgeschehen auswirkte, wurde sie auf 2021 verschoben.

Aus den Ergebnissen von damals geht unter anderem hervor, dass der Fahrzeugverkehr auf der A 49 am Kreuz Kassel zwischen 2015 und 2021 am meisten zugenommen hatte. Die Steigerungsrate lag bei knapp 60 Prozent. Das war der Spitzenwert in ganz Hessen.

Den größten Rückgang verzeichnete landesweit die Zählstelle auf der A49 zwischen Neuental und Borken im Schwalm-Eder-Kreis: minus 80 Prozent. (Sebastian Schaffner)

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