Schloss Neuhardenberg - Neue Ausstellung zeigt märkische Landschaften von Berliner Impressionisten

Sa 23.03.24 | 08:23 Uhr
  5
Neue Ausstellung "Der Himmel über Brandenburg" auf Schloss Neuhardenberg
Audio: Antenne Brandenburg | 21.03.2021 | Elke Bader | Bild: Elke Bader/rbb

Enge Straßen, schlechte Luft und viele Menschen - schon im 19. Jahrhundert wollten viele Berliner der Enge der Stadt entfliehen. Die Sehnsucht nach Natur wurde von den Künstlern der Zeit eingefangen. Jetzt sind die Werke in Neuhardenberg zu sehen.

Das Schloss Neuhardenberg (Märkisch-Oderland) startet in die neue Saison. Die beliebte Kulturstätte zwischen Schinkelkirche und dem Lennè Park erwartet in diesem Jahr wieder bekannte Schauspieler wie Dagmar Manzel oder Ulrich Mathes zu Lesungen, Musiker wie der Geiger Daniel Hope und Cellist Jan Vogeler laden zu Konzerten ein. Den Auftakt macht aber ab Samstag die Ausstellung "Der Himmel über Brandenburg". Sie präsentiert Landschaften des Berliner Impressionismus.

Der Himmel formt die Landschaft

Der Titel spielt auf Wim Wenders Film "Der Himmel über Berlin" von 1987 an, erläutert der Kurator der Ausstellung Simon Häuser. "Es geht darum, was der Himmel für eine Region, für eine Landschaft ausmacht. Der Himmel ist auf der einen Seite etwas, was ständig wandelt. Auf der anderen Seite ist er ein Element, was einer bestimmten Landschaft einen bestimmten Charakter gibt."

Der Himmel über Brandenburg gebe nun den märkischen Landschaften einen ganz eigenen Charakter, so Häuser. Motive der ausgestellten Bilder sind klassische Hügellandschaften überzogen mit Bäumen, Seen mit und ohne Segelboote oder Blumenwiesen.

Gemalt haben sie vor allem Berliner Impressionisten wie Karl Hagemeister, Julie Wolfthorn oder Walter Leistikow. Leistikows Bilder hat Kurator Häuser direkt am Anfang der Ausstellung platziert. "Man sagt, er sei der Entdecker der märkischen Landschaft", schwärmt Häuser: "Walter Leistikow versucht seine eigene Stimmung dort mit einfließen zu lassen und er vereinfacht die Landschaft. Es ist immer der Halbkreis des Sees, die abfallende Horizontlinie oder Vergitterungen durch Bäume im Vordergrund."

Wie die typischen Landschaftsbilder Leistikows stammen auch viele weiteren Gemälde der neuen Sonderausstellung aus dem 19. Jahrhundert. Darin zu sehen ist auch die Sehnsucht nach ländlicher Idylle. Denn das Bevölkerungswachstum in Berlin sei zur Jahrhundertwende quasi explodiert, so Häuser. "Es gab eine absolute Wohnungskrise, die Industrialisierung hat die Luft verpestet und es gab einen starken Drang, rauszugehen in die Natur. Und das haben die Malerinnen und Maler dieser Zeit dann auch gemacht", konkretisierte der Kurator.

Natur mit nach Hause nehmen

Offensichtlich haben die Maler damit schon vor 150 Jahren den Nerv der Zeit getroffen. Auch heute noch hinterlassen die Bilder Eindruck, findet Bettina Hirsch. Sie hat Schloss Neuhardenberg am Donnerstag besucht und durfte bereits vorab einen ersten Blick in die Ausstellung werfen. "Es ist erstaunlich. Ich wohne in Kreuzberg, im Zentrum, und es ist ein Sehnsuchtsort, nach draußen in die Natur zu fahren. Ich kann das total nachempfinden, wenn man das genießt, vielleicht sogar malt und die Eindrücke mit nach Hause nimmt."

Natur gibt es auch rund um das Schloss in Neuhardenberg selbst. So können Besucherinnen und Besucher vom Landschaftspark aus direkt in die Ausstellungshalle mit den Landschaftsbildern spazieren, empfiehlt Uwe Rosenberg vom Schloss. Der Wunsch der Ausstellungsmacher ist es, dass jeder unter all den Landschaftsbildern seinen Sehnsuchtsort wiederentdeckt. Möglich ist das von Samstag an bis zum 2. Juni.

Sendung: 21.03.2024, 14:10 Uhr

Mit Material von Elke Bader

5 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 4.

    Hm, wäre es für den betr. Schlossherren", der uns diese Ausstellung sehr ans Herz legt, auch noch so viel Zeit gewesen, auf die Erreichbarkeit seines "Hauses" in vertretbaren Zeiteinheiten hinzuweisen, auch, wenn kein Pkw-Besitzer ist?

  2. 3.

    Aber leider steht nicht dabei was das an Eintritt kostet? Wieviel? danke

  3. 2.

    Sorry….ganz am Ende steht’s. Von heute bis zum 2.6.24…..

  4. 1.

    Ich hätte mir gewünscht, gleich die Ausstellungsdaten zu erfahren, Öffnungszeit und bis zu welchem Datum diese Ausstellung öffnet.

Nächster Artikel