Der Herr der sieben Meere

Der Inbegriff eines Seeräubers ist für mich ERROL FLYNN, weil ich ihn als Kind genau in diesem Film gesehen habe. In meiner Kindheit liefen diese „alten Schinken“ sonntags im Nachmittagsprogramm, wenn es draußen regnete, saßen wir vor der Glotze und ließen uns von ERROL FLYNN in längst vergangene Zeiten entführen.Dass die Filme in Schwatzweiß waren, hat uns da nicht sonderlich gestört, zumal wir Mitte der 70er noch gar keinen Farbfernseher hatten. ;-)Der Film hat uns damals so begeistert, weil er echt sehr aufwendig produziert wurde, das sah alles wirklich sehr echt aus. Wenn man dann weiß, dass die damals in einem Studio zwei originalgetreue Kriegsschiffe nachgebaut haben, die mit Hilfe von Kränen bewegt werden konnten, dann verwundert das nicht. Auf diese Weise konnten selbst Seeschlachten sehr realistisch dargestellt werden.ERROL FLYNN spielt den Freibeuter „Geoffrey Thorpe“ einfach klasse, zwar aus heutiger Sicht etwas antiquiert, aber das war eben damals so. Ich meine, wenn man sich solche alten Klassiker ansieht, dann weiß man das … und vermutlich mag man das dann auch.ERROL FLYNN war mit Sicherheit einer der ersten Actionhelden der Filmgeschichte, nicht nur hier, sondern auch in Filmen wie "Robin Hood - König der Vagabunden", "Unter Piratenflagge" oder "Kim -Geheimdienst in Indien" spielte er solche Abenteuerhelden.Der Film ist aus dem Jahr 1940, insofern würde ich an der Qualität der DVD nicht rum mäkeln, solche Klassiker dürfen ruhig auch etwas alt aussehen, für mich gehört das zum „nostalgischen Charme“ dieser Filme. Das kann man gerne auch anders sehen, bei mir ist das halt so. Ich bin immer wieder etwas irritiert, wenn manche Leute solche Klassiker in der Qualität heutiger Produktionen erwarten, nur weil es die inzwischen auf DVD oder Blu-ray zu kaufen gibt.Die Handlung spielt im 16. Jahrhundert, genauer gesagt im Jahr 1586, zu einer Zeit, als Spanien, unter König „Philipp II.“ (Montagu Love), die „Neue Welt“ und die Weltmeere beherrschte. Nur die englische Königin „Elizabeth I.“ (Flora Robson) war in der Lage den Spaniern diese Vormachtstellung streitig zu machen. Da sie aber militärisch den Spaniern noch unterlegen ist, setzt sie auf Diplomatie und eine Beschwichtigungspolitik. Um den Spaniern auf den Weltmeeren Schaden zuzufügen, bedient sie sich einer Gruppe von Freibeutern, die deren Schiffe kapern und der Königin mit ihrer Beute die Kasse füllen. Einer davon ist „Geofffey Thorpe“, der eines Tages im Ärmelkanal eine spanische Galleasse kapert, die eine brisante Fracht an Bord hat. Das Schiff gehört dem spanischen Botschafter, der mit seiner Nichte „Dona Maria“ (Brenda Marshall)unterwegs zum Hof von „Königin Elizabeth“ war. Bei der Kaperung des spanischen Schiffs befreit er nicht nur englische Galeerensträflinge, er verliebt sich auch in die hübsche Spanierin. Trotzdem er dafür von der Königin gerügt wird, erlaubt sie ihm nach Panama zu segeln, um einen spanischen Goldtransport zu überfallen, mit dessen Beute er die englische Kriegskasse füllen soll. Doch am englischen Königshof sind Verräter am Werk, die den Spaniern „Thorpe's“ Plan verraten …..Mein Fazit: Man muss wirklich ein Faible für alte Filme haben, um diese Piraten-Schmonzette aus dem Jahr 1940 zu mögen. Wer mit diesen alten Schwarzweiß-Klassikern nichts anzufangen weiß, der sollte einen weiten Bogen um diesen Film machen. Wer das mag, der wird sicherlich eine der besten „Piratenfilme“ aller Zeiten sehen, denn „Herr der sieben Meere“ hat jede Menge anderer Regisseure inspiriert.