Der Hausfreund

Redaktionskritik

Versuch’s mal mit Gemütlichkeit! Gemäß dieser Devise bestreitet Kevin (Sinbad) sein Kleinganovenleben und kommt natürlich auf keinen grünen Zweig. Ohnehin ist das Kriminellen-Milieu nicht das rechte Pflaster für den stoffeligen Gauner, der eigentlich keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Nach allerlei erfolglosen Coups hat er einen beträchtlichen Schuldenberg bei einem Kredithai angehäuft. Auf der Flucht vor den Geldeintreibern landet Kevin auf dem Flughafen und in den Armen des reichen Anwalts Gary (Phil Hartman aus der „Saturday Night Live“-Truppe). Der hält ihn nämlich für einen College-Freund, den er seit 25 Jahren nicht mehr gesehen hat. Glück im Unglück? Von wegen: Zwar nistet Kevin sich nun inkognito in Garys Luxusvilla ein. Doch verlangt ihm seine neue Rolle auch ab, einen Zahnarzt, Weinkenner und überhaupt hochkultivierten Zeitgenossen zu mimen. Kein leichtes Unterfangen für jemanden, der Dosenbier und Pizza bisher für die größten Errungenschaften der Zivilisation hielt… Nach dem Prinzip amerikanischer Stand-Up-Comedys wird hier ein Gag nach dem anderen gerissen, womit der fast zweistündige Film völlig überstrapaziert ist. Selbst Sitcom-Veteran Sinbad, ein Pfundskerl in Sachen Komik, kann die Stimmung nicht mehr heben.