Der 72-jährige US-Schauspieler David Carradine ist in seiner Hotelsuite im thailändischen Bangkok tot aufgefunden wurden. Nach Angaben der dortigen US-Botschaft ist er entweder am Mittwochabend oder Donnerstagmorgen gestorben. Er sei zu Dreharbeiten in Bangkok gewesen und habe seit Dienstag in dem Hotel gewohnt.

Die thailändische Polizei ließ zunächst verlautbaren, Carradine sei mit einem Strick um den Hals aufgefunden worden, was von Carradines amerikanischem Agenten aber dementiert wurde. Ob es sich um eine natürliche Todesursache, Unfall oder Selbstmord handelt, ist noch nicht geklärt.
Der im Dezember 1936 im kalifornischen Hollywood geborene Carradine entstammt einer Schauspielerfamilie - sein Vater John Carradine machte sich als Charaktermime und Theaterschaupieler in den dreißiger und vierziger Jahren einen Namen und spielte später oft in Horrorfilmen. Mit seinen Brüdern Keith und Robert stand David Carradine u.a. 1980 in Walter Hills Brüder-Western "The Long Riders" vor der Kamera.
Carradine begann seine Karriere mit Rollen in Westernserien wie "Die Leute von der Shiloh Ranch", "Wagon Train" und "Rauchende Colts", sein Durchbruch kam mit der Rolle des kämpfenden Mönchs Kwai Chang Caine in der US-Serie "Kung Fu", die von 1972 bis 1975 lief. Danach spielte er in Action- und Abenteuerfilmen wie "Frankensteins Todesrennen" (1975), "Cannonball" (1976) und "Wie Blitz und Donner" (1977), aber auch in Ingmar Bergmans "Schlangenei" (1977).

1993 kam es zu einer Neuauflage der "Kung Fu"-Serie "Kung Fu: The Legend Continues", in der Carradine in vier Staffeln seine Rolle als Kwai Chang Caine wiederaufleben ließ. Zum Comeback verhalf ihm Quentin Tarantino, der David Carradine 2003/4 mit seinem zweiteiligen Martial-Arts-Epos "Kill Bill Vol. 1 & 2" ein Denkmal setzte. Zuletzt war Carradine im Actionkracher "Crank 2: High Voltage" zu sehen, am 25. Juni startet in unseren Kinos die US-Klamotte "Big Stan", die Carradine 2007 drehte. Sein Rollenname dort lautete: "The Master - Der Meister".