Das wandelnde Schloss
Animemärchen aus der Hayao-Miyazaki-Reihe, nach dem britischen Kinderbuch „Sophie im Schloss des Zauberers“
Originaltitel
Hauru no ugoku shiro
Regie
Dauer
119 Min.
Kinostart
25.08.2005
Genre
Produktionsland
Cast & Crew
Hauro
Sophie
Markl
Calcifer
Barbara Ratthey
Hexe
Maddalena Kerrh
Suliman
Lettie
Marian Köhler
Hanna
Thomas Rauscher
König
Marion Hartmann
Bettsy
Redaktionskritik
In Hayao Miyazakis neuem Meisterwerk kämpft eine verhexte Hutmacherin um die Liebe eines narzisstischen Zauberers
„Seine Filme sind für mich eine Quelle permanenter Inspiration!“ Wer sich hier als begeisterter Fan des japanischen Anime-Großmeisters Hayao Miyazaki outet, ist kein Geringerer als Trickfilm-Visionär und Pixar-Gründer John Lasseter. Anders als der Kopf hinter Computeranimations-Wundern wie „Toy Story“ oder „Die Unglaublichen“ schwört Miyazaki indes bis heute auf handgefertigten Zeichentrick. Und versteht es dank überbordender Fantasie und Detailverliebtheit, auch zweidimensionalen Bilderräuschen wie seinem Oscar-gekrönten Meisterwerk „Chihiros Reise ins Zauberland“ faszinierende Plastizität zu verleihen. „Das wandelnde Schloss“ ist ein weiterer Beweis dieser Animationsvirtuosität. Frei nach dem Fantasy-Märchen „Sophie im Schloss des Zauberers“ der englischen Kinderbuchautorin Diana Wynne Jones (Carlsen Verlag) erzählt Miyazaki die Geschichte der Hutmacherin Sophie. Bei einem Stadtspaziergang begegnet die unscheinbare junge Frau dem so galanten wie attraktiven Zauberer Hauro und verliert nicht nur ihr Herz, sondern auch ihre Jugend, als sie von der eifersüchtigen Hexe aus dem Niemandsland verflucht wird. Über Nacht 70 Jahre gealtert, flieht Sophie aus ihrem Städtchen und stößt in den Bergen auf Hauros sagenumwobenes Schloss, das auf riesigen Spinnenbeinen umherwandelt. Unerkannt heuert sie als Putzfrau an und versucht, den selbstverliebten Zauberer für sich zu gewinnen. Erst als Hauro in den Krieg zweier Großreiche verwickelt wird, merkt er, was ihm Sophie bedeutet. So spielerisch, wie der Zeichner Miyazaki in farbenfrohen Bildern ein europäisches Kleinstadt-Idyll des 19. Jahrhunderts mit zauberhafter Fantasy und von Jules Verne geprägter Science-Fiction mischt, verknüpft er als Regisseur eine kindge-
rechte Love-Story mit anklagender Kriegsdramatik und didaktischen Botschaften über egoistisches Fehlverhalten und die Macht der Liebe. Ein wahrlich märchenhaftes Erlebnis.
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