Das Kloster bleibt im Dorf
TV-Komödie mit ernsten Untertönen: Die Ordensschwestern vom Kloster Fraubillenkreuz brauchen ein Wunder…
Komödie
„Milde Satire, die ihre Sache richtig gut macht!“
Vor vielen Hundert Jahren bewahrte ein Bienenschwarm den heiligen Willibrord vorm Märtyrertod. An der Stelle erhebt sich heute das (fiktive) Kloster Fraubillenkreuz, das von drei frommen Schwestern, einer Novizin (Alina Levshin) und einem Bienenvolk bewohnt und bewirtschaftet wird. Nun gefällt es dem Bischof Rentschler, das Kloster zu verkaufen. Er entsendet die Psychologin Purschek (Ann-Kathrin Kramer), dem Kleeblatt eine Umsiedlung ins sonnenverwöhnte Rom schmackhaft zu machen: „Lernen Sie loszulassen. Wer loslässt, hat die Hände frei!“ Priorin Johanne (Suzanne von Borsody) unterdrückt alle Zweifel und willigt ein. Dorfpfarrer Dobisch (Gustav Peter Wöhler) ist zutiefst bekümmert. Als den frommen Frauen irgendwann dämmert, dass ihr geheiligter Ort als schnöde Immobilie enden wird, regt sich ernster Widerstand. Jetzt aber zeigt sich, was für ein Teufel in Frau Purschek steckt… Willkommen in der Welt der Kirchendiplomatie! Regisseur Walter Weber („Meine Tochter, ihr Freund und ich“) gelingt hier ein schönes Fernsehstück mit liebevoll gezeichneten Charakteren, einer guten Dosis Bosheit und wohl abgewogenem Sentiment. Es ist leicht wie eine Hostie, wird aber doch getragen vom nötigen Ernst angesichts des tatsächlich existierenden Problems. Die Schauspieler sind eine Wonne, speziell Ann-Kathrin Kramer hat sichtlich Spaß an ihrer profanen Rolle.
