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Das Irrenhaus: Roman Gebundene Ausgabe – 19. Juli 2016
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Ein Käfig voller Narren, hinreißend inszeniert von Michael Krüger
Dieser Mann ist ein Glückspilz: Von der Tante einer Tante erbt er in bester Lage Münchens ein großes Mietshaus. Also hängt er seinen Job als Archivar an den Nagel, bricht alle Zelte ab und zieht in eine freie Wohnung seines neuen Hauses ein. Unter falschem Namen, versteht sich, immerhin will er dem Müßiggang frönen und sich nicht unnötig mit seinen Mietern herumschlagen. Da hat er die Rechnung ohne die illustre Nachbarschaft gemacht: vom unbeugsamen Derivatehändler und der notorisch einsamen Studienrätin bis zum Vorgänger in seiner Wohnung, ein Schriftsteller, der überall Spuren hinterlassen hat und immer noch sonderbare Post erhält.
Der Schriftsteller und die Stalkerin
Kurzerhand beschließt der Mann, in die Haut des ominösen Autors zu schlüpfen. Er kopiert dessen Schrift, trägt dessen Gedichte vor, eignet sich das Verhalten eines echten Schriftstellers an und erkundet, wie sich dieses neue Leben anfühlt. Bis eines Tages eine Nichte desselben vor der Tür steht, und kurz darauf eine Frau, die behauptet, er habe ihre Werke plagiiert und gestohlen. Was tun? Aus dem Einsamen wird ein Verfolgter. Als die Schlinge sich immer stärker zuzieht, plant er seine Flucht.
Wunderbar hintersinniger und hinreißend komischer Roman
Nach der "Turiner Komödie" und dem Erzählband "Der Gott hinter dem Fenster" legt Autor und Verlegerlegende Michael Krüger sein neues Prosawerk vor: ein vergnüglicher Roman, in dem er wunderbar hintersinnig und hinreißend komisch einen Käfig voller Narren mitten in München porträtiert. Zugleich erzählt er die Geschichte eines Mannes, der mit dem Glück, das ihm in den Schoß fällt, partout nichts anfangen kann ...
- Seitenzahl der Print-Ausgabe192 Seiten
- SpracheDeutsch
- HerausgeberHaymon Verlag
- Erscheinungstermin19. Juli 2016
- Abmessungen13.1 x 2.2 x 21.1 cm
- ISBN-103709972523
- ISBN-13978-3709972526
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Produktinformation
- Herausgeber : Haymon Verlag; 1. Edition (19. Juli 2016)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 192 Seiten
- ISBN-10 : 3709972523
- ISBN-13 : 978-3709972526
- Abmessungen : 13.1 x 2.2 x 21.1 cm
- Amazon Bestseller-Rang: Nr. 752,877 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
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Informationen zum Autor
Michael Krüger, geboren 1943 in Wittgendorf/Sachsen-Anhalt, lebt in München und ist zurzeit Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Er war viele Jahre Verlagsleiter der Carl Hanser Literaturverlage und Herausgeber der "Akzente" sowie der "Edition Akzente". Er ist Mitglied verschiedener Akademien und Autor mehrerer Gedichtbände, Geschichten, Novellen, Romane und Übersetzungen. Seine Gedichte und Romane erschienen zuletzt bei Suhrkamp, darunter die Romane "Die Cellospielerin" (2000) und "Die Turiner Komödie" (2005) sowie die Gedichtbände "Kurz vor dem Gewitter" (2003), "Unter freiem Himmel" (2007), "Ins Reine" (2010) und "Umstellung der Zeit" (2013). Für sein schriftstellerisches Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Peter-Huchel-Preis (1986), den Mörike-Preis (2006) und den Joseph-Breitbach-Preis (2010). Bei Haymon erschien sein erster Erzählband "Der Gott hinter dem Fenster" (2015) sowie zuletzt sein Roman "Himmelfarb" (HAYMONtb 2016), versehen mit einem aktuellen Nachwort des Autors.
(Foto: Peter Hassiepen)
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"Mein Haus jedenfalls, mein Irrenhaus, mein Erbe, stand auf einem blubbernden Morast, dessen faulige Dämpfe allen meinen Mietern das Gehirn vernebelt hatten." S153
Bald nach seinem Einzug wird er von den Nachbarn belagert, allen voran Frau Doktor Annika Keller, Studienrätin und glühende Wagner Verehrerin, Mira Netzeband, deren Mann die Städtischen Friedhöfe auf allgemeine Grünflächen der Stadt verteilen will oder Herr Schwan, der händeringend versucht, irgendwelche Derivate an den Mann zu bringen. Der Schriftsteller Faust bleibt solange verschollen, bis sich der Ich-Erzähler langsam dessen Identität überstülpt, von einer Stalkerin verfolgt wird, seiner vermeintlichen Nichte Doris Unterschlupf gewährt und sogar einen Literaturpreis entgegennehmen soll.
Hört sich alles spannend an, ist es aber nicht!
Die Protagonisten sind alle opportunistisch, berechnend und absolut gefühllos. Der Ich-Erzähler, Archivar eines Zeitungsverlages a.D., dauerhaft beziehungslos, ist davon überzeugt, von lauter Irren umgeben zu sein, während er in seiner kargen, ungeschmückten und kaum möblierten Wohnung ausharrt. Diese Überzeugung kann man nun Befangenheit entgegensetzen, denn für mich ist sein Blick der sehr subjektive eines unreflektierten Menschenfeindes. Zwar fabuliert der Misanthrop gekonnt über Literatur und Klassische Musik, doch bleibt die Figur in seiner Zeichnung für mich sehr akzentlos.
"Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie man es aushielt, einen Roman nach dem anderen zu lesen, ohne Schaden an der Seele zu nehmen." S141
Der Roman enthüllt mir am Ende zu wenig und lässt damit viel Raum zum Weiterdenken - allein es interessiert mich nicht.
Ein Mann Mitte 40, ein Archivar, bekommt die Chance seinem sinnlosen, leeren Berufsalltag zu entfliehen. Die elektronische Datenverwaltung hat seine berufliche Daseinsberechtigung untergraben. Von der Tante seiner Tante erbt er ein großes Mietshaus in München und kann fortan von den Mieteinahmen leben. Er zieht inkognito in sein Mietshaus ein und genießt die Leere seines neuen Lebens. Er will philosophisch das Nichts, die Bewegungslosigkeit und die Langweile ergründen, alle falsche Vitalität meiden und dem stumpfsinnigen Mitmachen des Alltags entkommen. Er umgibt sich mit Leere, die aber schnell gefüllt wird, denn er selbst schreibt Sinnsprüche auf Zettel und verteilt sie der ganzen Wohnung, die Musik von Sibelius verdrängt die Stille und die Nachbarn dringen ungefragt in seine Wohnung und in sein Leben ein. Ein Bestattungsreformer, ein Derivaten Händler, eine Studienrätin, die Obrigkeit, Familienanagehörige und eine abgewiesene Liebe des Vormieters, bevölkern mit skurrilen Situationen seine Lebensleere. Das Objekt seiner Begierde, die prinzipielle oder existenzielle Langeweile, das reine Am – Leben – Sein, geht ihm und er sich selbst verloren. Er steht am Fenster beobachtet einen „General“ und interpretiert: „ wenn sich die Gelegenheit ergibt ungeschoren davon zu kommen, ist jeder zu jeder Schandtat bereit, so entsteht die Spur der Grausamkeit.“ Die Zeitung, da ist er sich mit dem pakistanischen Kiosks Besitzer einig, ist die Darstellung und Interpretation des Bösen. Er flieht vor den Mitmietern in Museen und Galerien, sucht das Nichtstun, wird immer wieder zu Aktivitäten und zu stumpfsinnigem Mitmachen genötigt. Der Protagonist dringt über die Post in das Leben des Vormieters ein und nimmt dessen Identität an, als sich Familienangehörige bei ihm einquartieren. Er sieht „Familie als Ansammlung sich gegenseitig belauernder Wracks, deren einziges Ziel die Zerstörung der letzten Bande ist“. Er verliert sich im Leben des Schriftstellers. Einem „Protokollanten des Scheiterns der Schönheit“, der neben Naturlyrik „Einblick in höchst verstörte Familien“ gewährt. Seine junge Mitbewohnerin kannte den Schriftsteller nicht persönlich und da sie immer nach unten auf das Display schaut, geht auch ihr die Welt verloren.
Es stellt sich die Frage: „Wie wird man ein aktiver Hausbewohner, wenn man der Menschen müde ist.“ Wie viel Leere, hält der Mensch aus, wie viel gewähren die Mitbewohner, die sich schon lange kennen, und die ihren Anteil Gemeinschaft wollen. Unter dem sezierenden Blick des Autors entsteht aus Eigenart und Unzulänglichkeit der Mieter ein Käfig voller Narren. Eigentlich passen die neuen Bewohner ganz gut in dieses Irrenhaus. Ein Roman über den Versuch, ein neues befreites Leben zu beginnen und sich selbst anzuleiten, die Welt kritisch zu sehen und Unheil zu vermeiden. Wie im Bauerspruch, „es kann der Sanfteste nicht in Frieden leben, wenn der Nachbar ihn nicht lässt.“
Ein philosophisches Buch, ein Buch voller Anspielungen auf Literatur und Kultur, ein soziologischer Blick auf die moderne Gesellschaft, ein liebenswertes Buch, ein lesenswertes Kleinod und eine nachdenkliche Leserin bleibt zurück. Erkenntnis: “Es ist nicht einfach, ein neues leeres Leben, selbst -bewusst zu füllen“. Eine unbedingte Leseempfehlung.