Challengers erklärt: So ist das Ende des Zendaya-Films mit der versautesten Szene verbunden

Challengers erklärt: So ist das Ende des Zendaya-Films mit der versautesten Szene verbunden

29.04.2024 - 17:35 UhrVor 16 Tagen aktualisiert
Challengers - RivalenWarner Bros.
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In Luca Guadagninos Challengers buhlen Josh O'Connor und Mike Faist um Zendaya ‒ auf und abseits des Tennisplatzes. So hängt das Ende mit dem Rest des Films zusammen.

Vor wenigen Tagen ist Luca Guadagninos Challengers - Rivalen in die deutschen Kinos eingezogen und entspinnt darin eine erbitterte Rivalität zwischen zwei Männern auf und abseits des Tennisplatzes, die nicht nur um den Sieg, sondern auch um das Herz von Zendaya kämpfen. Das Match zwischen Mike Faist und Josh O'Connor dient dabei als Rahmenhandlung für den Film, dessen Vorgeschichte uns mithilfe diverser Rückblenden erzählt wird, die die einzelnen Puzzleteile zusammensetzen.

Doch strotzt der Film nur so vor metaphorischer Tragkraft, in der sich Sport mit zwischenmenschlichen Beziehungen mischt. Am Ende steht schließlich eine packende finale Szene, die uns mit Ungewissheit aus dem Film entlässt. Doch wie hängen die einzelnen Elemente zusammen? Wer gewinnt das Match und welche der Figuren hat welche Intention? Wir wollen das Ganze einmal genauer aufdröseln und euch eine mögliche Lesart mit an die Hand geben.

Tennis steht in Challengers für Sex und Beziehungen: Die versauteste Szene verrät den Ton des Films

Als Art und Patrick etwa 13 Jahre vor ihrem finalen Match bei einer Party zur US Open Junior auf Tashi Duncan treffen, beginnen beide um die Aufmerksamkeit der jungen und talentierten Tennisspielerin zu buhlen. Sie warten gemeinsam bis zum Ende der Feierlichkeiten, um noch einmal tiefgehender mit ihr sprechen zu können. Bei ihrer Unterhaltung am Strand kommt auch Tashis Match mit ihrer Gegnerin vom Vortag, Anna Müller, zur Sprache. Dabei erklärt Tashi den beiden Jungs, dass Tennis für sie eine tiefe Verbundenheit zu ihrem Gegenüber darstellt, wenn sich beide vollkommen im Spiel verlieren. Für 15 Sekunden sei sie auf dem Tennisplatz mit ihrer Gegnerin in einer Beziehung oder sogar verliebt gewesen ‒ ganz egal, wie sich die beiden abseits des Platzes verstehen.

Mike Faist und Josh O'Connor in Challengers

Tashi wird daraufhin von Art und Patrick auf ihr Hotelzimmer eingeladen, wo die beiden jungen Männer ihr von einer gemeinsamen Masturbationserfahrung erzählen. Hier wird ein Grundstein für homoerotischen Subtext gelegt, den auch Tashi in der Freundschaft der beiden erkennt und welcher sich weiterhin durch den Film ziehen wird. Sie erkennt das Potential des Spiels, das sich zwischen ihnen auf und abseits des Tennisplatzes entfachen lässt. Als sich die Drei zu küssen beginnen und Tashi sich langsam zurücklehnt um die beiden zu beobachten, wird deutlich, dass sie die Fäden in der Hand hält.

So verfolgt Tashi bis zum Ende ihre ganz eigenen Intentionen. Der Film zeigt sie zwischen den beiden Männern hin- und hergerissen, doch scheint das Spiel auch hier stets im Mittelpunkt zu stehen. Sie spornt Patrick zur Höchstleistung an, als die beiden während Tashis Studienzeit für wenige Monate zusammen sind, aber auch Art, für den sie Jahre später nach ihrer Verletzung als Trainerin fungiert. Als dieser ihr kurz vor seinem finalen Match mit Patrick eröffnet, in den Ruhestand gehen zu wollen, droht sie ihn zu verlassen. Für Tashi ist Arts Tenniserfolg jedoch überlebenswichtig, denn nur so kann sie mit ihrer Verletzung weiterhin selbst eine Daseinsberechtigung in der Tenniswelt wahren. Ihre Beziehung zu Art ist nur solange tragbar, wie dieser für sie auf dem Tennisplatz steht.

Dabei ist Tashi jedoch natürlich nicht die Einzige, die ihre eigenen Interessen verfolgt. Sowohl Art als auch Patrick kämpfen immer wieder mit unfairen Mitteln, um die Aufmerksamkeit von Tashi zu erlangen. Letztendlich muss sie die Wahl treffen zwischen jemandem, um den sie sich konstant sorgen muss und jemandem, dem sie nicht restlos vertrauen kann. Wer kann ihr da verübeln, dass sie lieber so verbissen an ihrer Karriere festhält?

Wer gewinnt das Match? Der Sieger ist in Challengers zweitrangig

Das finale Match zwischen Art und Patrick teilt den Film in verschiedene Sätze und Abschnitte, in denen jeweils Art und Patrick für einen gewissen Zeitraum vorne liegen oder den anderen einholen. Die entsprechenden Rückblenden während der Sätze zeigen dabei, wer auch bei Tashi aktuell die Nase vorne hat. Während Patrick den ersten Satz für sich entscheidet, kann ihn Art beim zweiten Satz einholen. Schließlich liefern sich die beiden ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das in einer unglaublichen Sequenz aus wilden Kamerafahrten und subjektiven Einstellungen gipfelt.

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Wer das Match gewinnt, wird vom Film weitgehend offengelassen. Denn während Art zum spartanischen Sprung ausholt und den Tennisball mit voller Kraft über das Netz schmettert, wird ihm der Punkt entrissen, da er dabei das Netz berührt. Das Spiel ist an diesem Punkt also eigentlich noch nicht zu Ende. Viel wichtiger als der eindeutige Sieg ist allerdings, dass Art und Patrick hier wieder auf zwischenmenschlicher Ebene eine Verbindung finden, die durch ihre Umarmung unterstrichen wird. Mit Tashis Verrat, den Patrick Art durch ihr geheimes Zeichen mitteilen kann, landen die beiden Männer schließlich wieder auf Augenhöhe.

Somit haben Patrick, Art und Tashi am Ende die Chance, ihre Beziehungen nach diesem finalen Match noch einmal neu zu definieren. Wie genau das aussieht, ist dem Kinopublikum selbst überlassen.

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