Jens Spahn verkauft Luxusvilla für mehrere Millionen
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Fäkalien-Post und Schaulustige: Jens Spahn verkauft Luxusvilla für mehrere Millionen

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Jens Spahn und sein Ehemann veräußern ihre Villa im Berliner Stadtteil Dahlem. Der Verkaufspreis ist stattlich - trotzdem machte das Paar mit der Immobilie Verlust.

Berlin - Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und sein Ehemann Daniel Funke haben sich von ihrer gemeinsamen Villa im Berliner Stadtteil Dahlem getrennt. „Ja, wir haben das Haus verkauft“, sagte der 42 Jahre alte Spahn laut einem Bericht von t-online.

Der Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag gab zum, dass er beim Erwerb der Luxus-Immobilie Fehler gemacht habe: „Der Kauf damals, das war der falsche Zeitpunkt, mitten in der Pandemie.“ Aus dem erhofften Rückzugsort sei ein Unruheherd geworden, „auch durch eigene Fehler im Umgang damit“.

Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn und sein Ehemann Daniel Funke haben ihre Luxusvilla verkauft.
Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn und sein Ehemann Daniel Funke haben ihre Luxusvilla verkauft. © Frederic Kern /Imago

Spahn klagt über anonyme Briefe und Schaulustige vor der Villa

Bis heute stünden Demonstranten und Schaulustige vor dem Haus, schildert Spahn: „Regelmäßig kommt anonyme Post, erst kürzlich wieder ein Paket mit Fäkalien“, so der Ex-Gesundheitsminister. „Unser Glück hängt nicht an einem Haus. Deshalb haben wir uns für einen klaren Schnitt entschieden.“

Der Hauskauf war für Spahn und seinen Ehemann Daniel Funke von Anfang an kein Segen: Über den Erwerb der damals über vier Millionen teuren Immobilien war während der Corona-Pandemie öffentlich diskutiert worden: Es gab viel Kritik und Spekulationen darüber, wie sich der CDU-Politiker und sein Mann das herrschaftliche Anwesen im Luxus-Stadtteil Dahlem leisten können.

Villenkauf brachte Spahn von Anfang an Ärger

Der Spiegel recherchierte damals im privaten Umfeld von Spahns Ehemann und stellte die These auf, dass der Villenkauf nur durch eine große Erbschaft von Daniel Funkes Vater möglich gewesen sei. Auch, warum Spahn und Funke offenbar Millionen-Kredite für den Villenkauf erhielten, wurde von mehreren Medien kritisch hinterfragt. Der damalige Gesundheitsminister ging daraufhin juristisch gegen Journalisten und das Grundbuchamt vor, weil seiner Meinung nach der Datenschutz verletzt worden war - was ihm wiederum den Vorwurf eingebracht hatte, die Pressefreiheit zu missachten.

Spahn macht mit Verkauf der Villa keinen Gewinn

Obwohl Spahn und Funke laut t-online-Recherchen jetzt stattliche 5,3 Millionen für die Villa bekommen, hätten sie mit dem Verkauf keinen Gewinn gemacht: Das Paar habe für Erwerb, Renovierung, Notar, Grundbucheintrag und Steuern insgesamt 5,5 Millionen Euro ausgegeben. Das gehe aus Belegen hervor. Demnach haben Spahn und Funke sogar 200.000 Euro Verlust gemacht. Den Auszug aus der Villa planen Spahn und sein Ehemann für Mitte des Jahres.

Auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte sich 2022 ein teures Anwesen in Berlin geleistet, was ihm ebenfalls einige Kritik einbrachte: Es gab offene Fragen zur Kreditfinanzierung. (smu/dpa)

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