Dana Schweiger im GALA-Interview: "Ich habe viel geweint" | GALA.de
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Dana Schweiger im Interview "Ich habe viel geweint"

Dana Schweiger
Dana Schweiger
© Picture Alliance
Dana Schweiger ist Model, Unternehmerin und Mutter von vier Kindern. Doch für ihren heutigen Erfolg musste sie hart arbeiten

Gemeinsam mit der Kinderhilfsorganisation Children for a better World e.V. (CHILDREN) fördert TK Maxx in ganz Deutschland gesunde, kindgerechte Mahlzeitein 34 CHILDREN Mittagstischen, allesamt im Umkreis seiner Stores. Model Dana Schweiger ist eine der prominenten Unterstützerinnen des Projekts und spricht im GALA-Interview über ihre eigene Kindheit und die schwere Zeit nach der Trennung ihres Ex-Mannes Til Schweiger

In welchen Verhältnissen sind Sie aufgewachsen? 
Dana Schweiger
: Meine Kindheit war eine ganz normale amerikanische Kindheit. (lacht)  Meine Eltern hatten beide gute Jobs. Wir waren nicht reich, wir waren nicht arm. Aber dadurch, dass sie beide gearbeitet haben, hatte meine Mutter nicht die Zeit jeden Morgen aufzustehen und mir ein tolles Mittagessen mit in die Schule zu geben. Sie hat mir gesagt: Wenn du etwas willst, kümmere dich selbst darum. 

Was hat das für Sie bedeutet? 
Schweiger:
Sie hat uns nicht in die Schule gefahren, wir sind gelaufen. Ich glaube auch, dass es mehrmals passiert ist, dass ich nicht früh genug aufgestanden bin, um mein Mittagessen vorzubereiten. Dann bin ich auch mal ohne in die Schule gegangen – ohne Geld, um mir irgendetwas zu kaufen.

Das stelle ich mir hart vor. 
Schweiger: Ja, es ist unangenehm in der Pause zu sitzen, in der alle Kinder etwas zu essen haben und du hast keines dabei. Dazu kommt: Es ist furchtbar, in der Schule Hunger zu haben. Kinder müssen satt sein, damit sie sich konzentrieren können. Sie brauchen auch die Energie, um den Tag zu schaffen. Ein Schultag ist lang. 

Sie haben früh Verantwortung für sich selbst übernommen. 
Schweiger: 
Mir wurde von Anfang an beigebracht, dass Arbeit normal ist. Ferien hatten wir nie. Wir waren ein Mal im Urlaub, als ich 18 war. Da sind wir nach Hawaii geflogen. Als ich nach Deutschland gekommen bin, konnte ich das nicht begreifen, dass man hier so viele Ferien hat. Das war mir echt fremd. Wir haben immer gearbeitet.

Inwiefern hat Sie das geprägt?
Schweiger:
 Ich habe gelernt, dass wenn man etwas haben will, man hart dafür arbeiten muss.

Später haben Sie ihr eigenes Label gegründet, waren nach der Trennung von Til Schweiger alleinerziehende Mutter von vier Kindern. Wie haben Sie diese Herausforderung gemeistert?
Schweiger:
Ich habe viel geweint. Man ist teilweise überfordert mit der Arbeit und vier Kindern. Für eine Mutter ist es immer wichtig, dass alle Kinder glücklich sind. Mit vier Kindern kriegt man das nicht hin. Da ist immer eines, das nicht zufrieden ist. Unsere Kinder waren noch sehr klein, als wir uns getrennt haben. Emma war zwei, Lilly fünf, Luna sieben und Valentin acht. Und dann stehst du alleine in einem fremden Land. Die Sprache war mir fremd, ich hatte keine Freunde, keine Familie. Es ist sehr einsam gewesen. Und dann habe ich noch versucht Geld zu verdienen und alle meine Kinder glücklich zu machen. Wow!

Was hat sie angetrieben? 
Schweiger:
Ich habe mir gesagt: Augen zu und durch! 

Sie selbst wissen um den Wert einer gesunden Mahlzeit in ihrer Schulzeit. Genau darum kümmert sich das Mittagstisch-Projekt von TK Maxx und CHILDREN. Welche Bedeutung hat für Sie gemeinsames Essen?
Schweiger:
Der Tisch ist heilig. Das ist ein Ort, an dem man sich austauschen kann. Da können Kinder sagen, wie es ihnen geht. Sagen, wenn sie Hilfe brauchen. Der Tisch ist ein ganz wichtiger Ort für die Familie. Das eine der wenigen Möglichkeiten, an denen sie sich aussprechen können. 

Haben Sie das Zuhause auch so erlebt? 
Schweiger
: Ja, mit meiner Mutter. Sie war wirklich lieb und hat mir immer zugehört. Sie war mir sehr wichtig und hat mich nie verurteilt. Ich konnte ihr alles sagen. Sie hat mir dann ihre Meinung gesagt, aber mich nie verurteilt.

Haben Sie das auch für ihre Mutterrolle verinnerlicht? 
Schweiger:
Ich versuche es. Meine Kinder beschweren sich aber oft über mich. (lacht) Aber ich finde es eben auch wichtig, den Kindern ihre Grenzen aufzuzeigen. Manchmal nehmen sie die Kritik an, manchmal nicht.

Ihre Kinder müssen sich vermutlich keine großen Sorgen machen. Viele würden sagen, Familie Schweiger ist privilegiert. 
Schweiger:
Wenn ich privilegiert so verstehe, dass man etwas geschenkt bekommt, sind wir es sicher nicht. Es ist etwas ganz anderes, wenn man hart dafür arbeitet. Wir haben es uns verdient, es ist nichts vom Himmel gefallen. Es ist heutzutage schon ein Privileg, Essen auf dem Tisch zu haben und die Möglichkeit zu haben zu studieren, gute Ärzte im Land zu haben und ohne Gewalt aufzuwachsen. Das haben wir unseren Kindern ermöglicht. Wenn ich es so verstehe, dann sind sie privilegiert. 

Jetzt sind sie selbst Mutter von fast vier erwachsenen Kindern. Wo schöpfen Sie Kraft für sich? 
Schweiger
: Ich bringe meine Tochter Emma jeden Morgen in die Schule und gehe danach eine Runde in den Bergen wandern. Wenn ich vom Berg runterlaufe, schaue ich direkt auf das Meer. Das ist für mich so entspannend. Manchmal sitze ich dort und treffe eine Freundin am Strand und genieße die Ruhe und das Meeresrauschen. Ich liebe Wasser und ich liebe die Berge.

Gemeinsam realisieren TK Maxx und CHILDREN eine große Spendenaktion zum Weltkindertag am 20. September, bei der Kunden auf zwei Wegen Gutes tun können: Vom 3. bis zum 22. September kann jeder Kunde seiner Rechnung an der Kasse 1 Euro hinzufügen, der an die Kinderhilfsorganisation geht. Darüber hinaus bietet TK Maxx Lunch-Bags für Schulkinder in seinen Stores an: Von jedem verkauften Produkt gehen drei Euro ebenfalls an CHILDREN.

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