Auf dem Sprung: Conor Noß

Von der U9 angefangen hat Conor Noß im FohlenStall alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen. Seit nun mehr zwei Jahren trainiert der 20-Jährige immer mal wieder bei den Profis mit und darf sich dort empfehlen.

Angefangen hat der fußballerische Weg von Conor Noß vor 15 Jahren in einem kleinen Dorfverein. Bei der SG Kaarst begann Noß im Alter von fünf Jahren mit dem Fußballspielen. Eineinhalb Jahre später schloss sich der in Düsseldorf geborene Noß den Sportfreunden Vorst an und nahm mit ihnen 2009 an einem Nachwuchsturnier teil. Dabei wurde Borussia auf den talentierten Jungen aufmerksam. „Ich wurde zum Probetraining nach Gladbach eingeladen. Vor dem ersten Training bei Borussia war ich total nervös. Mir war damals schon klar war, dass nicht jeder diese Chance bekommt, dass es etwas Besonderes ist“, erinnert sich Noß. Und das junge Talent wusste zu überzeugen. So wechselte der damals Achtjährige in den FohlenStall. Von der U9 angefangen durchlief er in den folgenden Jahren alle Nachwuchsmannschaften beim VfL. „Dabei habe ich viele richtig coole Erfahrungen gemacht. Ein Highlight war die Reise mit der U15 zu einem Turnier in Mexiko. Generell waren vor allem die Spiele gegen internationale Top-Klubs wie Manchester United und City oder AC Mailand super“, erzählt Noß.

Von der U19 zu den Profis

Zur Saison 2017/18 rückte der Offensivakteur in die U17 der Fohlen auf und bestritt 23 B-Junioren-Bundesligaspiele, in denen er sechs Treffer erzielte. In seiner Premieren-Saison in der U19 kam Noß auf 22 Einsätze sowie einen Treffer in der A-Junioren-Bundesliga West. Vom Alter her hätte Noß auch in der Spielzeit 2019/20 noch in der A-Jugend auflaufen können. Doch Borussia hatte einen anderen Plan. „Es war an der Zeit, Conor einen neuen Reiz zu setzen“, sagt Borussias Nachwuchsdirektor Roland Virkus. So durfte sich die Offensivkraft seit Beginn der Saison 2019/20 mitunter bereits in der U23 der Fohlen beweisen. Neben zehn U19-Bundesligaspielen, in denen er drei Tore erzielte, kam Noß in dieser Spielzeit auf 15 Spiele in der Regionalliga West.  

Und auch ein wenig Profi-Luft durfte Noß schon schnuppern – wenn zunächst auch nur von der Bank aus. Im Oktober 2019 stand er beim Europa-League-Gruppenspiel bei Istanbul Basaksehir erstmals bei einem Pflichtspiel im Kader der FohlenElf. Es folgten die Bundesliga-Partie gegen den FC Augsburg im BORUSSIA-PARK, das Europa-League-Auswärtsspiel bei der AS Rom sowie das DFB-Pokal-Duell beim BVB, bei denen der Offensivspieler jeweils zum Aufgebot der Fohlen zählte. Zu seinem Pflichtspiel-Debüt für die FohlenElf kam Noß in diesen Partien (noch) nicht. Doch die Berufung in den Kader der Lizenzmannschaft war für ihn ein Riesenschritt auf dem langen Weg zu seinem großen Ziel – der Profikarriere.

Im gleichen Jahr führte sein Weg auch in die U19-Auswahl Irlands. Für diese gab der Stürmer, dessen Mutter gebürtige Irin ist, im Oktober 2019 in einem Freundschaftsspiel sein Debüt und kam in der Folge in allen drei Spielen der Qualifikationsrunde zur Europameisterschaft 2020 zum Einsatz. Und auch in diesem Jahr wurde Noß zur Nationalmannschaft eingeladen. Für die irische U21-Auswahl stand er in allen vier Freundschaftsspielen auf dem Feld.  

Fester Bestandteil in der Sommer-Vorbereitung der FohlenElf

Zu Beginn der vergangenen Spielzeit musste Noß verletzungsbedingt pausieren und kam dann für Borussias U23 am 17. Spieltag der Regionalliga West im Auswärtsspiel bei der U23 von Fortuna Düsseldorf (1:2) erstmals wieder zu einem Kurzeinsatz. Es folgten 20 weitere Regionalliga-Spiele, in denen er einen Treffer erzielte. Für eine Berufung in den Kader der Profis bei einem Pflichtspiel reichte es in der vergangenen Saison aber nicht.

Dafür zählt Noß in der diesjährigen Sommer-Vorbereitung bislang fest zum Kader der FohlenElf. Der 20-Jährige kam in allen drei Testspielen zum Einsatz und erzielte beim SC Paderborn (1:3) und gegen den FC Metz (1:0) den jeweils einzigen Treffer der Borussen. „Conor hat in Paderborn mutig gespielt. Er hat sich ein Herz gefasst und einfach abgezogen“, freute sich Trainer Adi Hütter über das Fernschusstor des 20-Jährigen. „Und auch gegen Metz hat er kurz vor Schluss den Siegtreffer erzielt – das hat mich wiederum gefreut. In den vergangenen beiden Testspielen hat Conor nicht nur aufgrund seiner Treffer Werbung in eigener Sache betrieben“, befand Hütter.

Der nächste Riesenschritt auf seinem Weg wäre nach der Berufung in den Kader das Pflichtspiel-Debüt für die Lizenzmannschaft. „Ich bin stolz, schon so lange bei Borussia zu sein. Und es ist mein Traum, es bei diesem Verein zu den Profis zu schaffen. Dafür versuche ich mich jeden Tag weiterzuentwickeln und die Chancen, die ich bekomme, zu nutzen“, sagt Noß. „Wenn ich es irgendwann schaffen sollte, wäre es die vorzeitige Krönung meines langen Weges bei Borussia – obwohl es eigentlich erst der Anfang wäre.“