Starporträt Clint Eastwood
Der mehrfache Oscar-Gewinner spricht ohne Skript und mit einem leeren Stuhl auf der Bühne, als ob Barack Obama darauf sitzen würde.
Steckbrief
- Vorname Clinton Jr.
- Name Eastwood
- geboren 31.05.1930, Los Angeles, Kalifornien, USA
- Sternzeichen Zwillinge
- Jahre 93
- Grösse 193 cm
- Partner Christina Sandera (aktuell) Erica Tomlinson (2012 - 2014) Dina Eastwood (verh. 1996 - 2014) Frances Fisher (1990 - 1995) Jane Cameron (1989) Megan Rose (1983 - 1987) Rebecca Perle (1983 - 1986) Jamie Rose (1983) Sondra Locke (1975 - 1989) Jo Ann Harris (1970) Susan Saint James (1969) Bridget Byrne (1969) Jean Seberg (1969) Inger Stevens (1967 - 1968) Jill Banner (1964 - 1965) Roxanne Tunis (1960 - 1975) Anita Lhoest (1959) Rosina Glen (1958) Maggie Johnson (verh. 1953 - 1978) Dani Janssen Keely Smith
- Kinder Morgan (*1996) Francesca (*1993) Scott (*1986) Kathryn (*1988) Alison (*1972) Kyle (*1968) Kimber Lynn (*1964)
Das weiß nicht jeder
Ist da etwa jemand eitel? Clint Eastwood soll ziemlich schlecht hören können. Allerdings weigert er sich bislang standhaft, in der Öffentlichkeit ein Hörgerät zu tragen. Ist vielleicht auch ganz praktisch - so kann man lästigen Journalistenfragen bestimmt gut entgehen.
Seine Karriere hat Clint Eastwood auch seinen markanten Zügen zu verdanken. Als er 1959 beim amerikanischen Sender CBS auftauchte, wollte er eigentlich nur einen Freund besuchen. Dort wurde er für die Serie "Tausend Meilen Staub/Cowboys" entdeckt, weil er eben aussah wie ein echter Cowboy.
Clint mag es gern anders: Normalerweise rufen Regisseure "Action", wenn eine Szene gedreht wird und "Cut" wenn die Aufnahme beendet werden soll. Clint ruft einfach "okay". In einem Interview gab er einmal sogar preis, er würde anstatt des finalen Okays lieber "That's enough of that shit" sagen.
Clints Kehlkopf hätte beinahe alles vermasselt. Wegen seiner angeblich zu großen Größe wurde er zu Beginn seiner Karriere nämlich von der Filmfirma "Universal International" gefeuert. Übrigens war in der gleichen Firma auch der noch recht junge Burt Reynolds angestellt, der am gleichen Tag seinen Job verlor. Er hatte während eines Streits den Regisseur des Films, an dem Burt als Stuntman mitwirkte, in einen Wassertank geschubst. Auslöser des Streits war eine Diskussion über den richtigen Stunt-Fall.
In der Anfangszeit seiner Schauspielkarriere hat sich Clint Eastwood dreimal denselben Poncho übergeworfen, nämlich in den drei "Mann-ohne-Namen"-Western. Und es geht noch sparsamer: Angeblich wurde das gute Stück zwischendurch nicht einmal gewaschen.
So sehr Clint Eastwood auch aussieht wie ein waschechter Revolverheld aus dem Wilden Westen, eigentlich ist er es nicht. In seinen Adern fließt Blut von niederländischen, schottischen, irischen und britischen Vorfahren.
Obwohl Clints Karriere als Westernheld begann, kann man ihm mit einem ordentlichen Steak auf dem Lagerfeuer keinen Gefallen tun. Er ist nämlich Vegetarier.
Und noch ein Punkt, bei dem sich Clint Eastwoods Sparsamkeit zeigt. Die Schuhe, die er in dem Film "Erbarmungslos" von 1992 trägt, sind auch schon leinwanderprobt. Er trug sie bereits in der Serie "Tausend Meilen Staub/Cowboys".
Clint Eastwood kann auch Filmmusik – unter anderem in den Filmen "Million Dollar Baby" und "J.Edgar" war er als Komponist tätig.
Biografie von Clint Eastwood
So kennt man ihn: Cooler Blick aus zusammengekniffenen Augen, verwegener Stoppelbart, ein angekauter Tabakstängel hängt lässig aus einem seinem Mundwinkel - Clint Eastwood verkörpert filmschauspielerische Coolness wie kaum ein anderer. Da mag man es kaum glauben, wenn aus Insiderkreisen bekannt wird, dass der einstige Westernheld schon immer wahnsinnige Angst vor Nacktszenen hatte. So berichtete Regisseur Wolfgang Petersen, der mit Eastwood einen Film mit Nacktszene drehte, einmal: "Er hat ständig gefragt, wann die Szene gedreht würde. Ich spürte seine Hemmungen." Petersen entschied damals, das Ganze mit Humor zu nehmen. Im fertigen Film sähe man nur, dass Utensilien wie Pistole, Munition und Funkgerät zu Boden fallen. Nach Abdrehen der Szene soll der Schauspieler in lässiger Eastwood-Manier gesagt haben: "Jetzt muss ich den ganzen Scheiß wieder anziehen."
Seine ersten Erfolge
Harte Schale, weicher Kern - das trifft also auf Eastwood ganz sicher zu. Bevor er zum Film kam, schlug er sich unter anderem als maskuliner US-Army-Ausbilder und Bademeister durch. Dann mimte er zunächst im TV, später im Kino, den eiskalten Cowboy und etablierte sich mit Streifen wie "Für eine Handvoll Dollar" und "Zwei glorreiche Halunken" als kerniger Westernheld. Die Schauspielerei ist ihm aber nie genug. Deshalb gründete er Ende der 60er Jahre eine eigene Produktionsfirma und festigte nach und nach seine Stellung in der Filmbranche. Doch seiner Rolle als erbarmungsloses Raubein blieb er - oft auch unter eigener Regie - treu: In "Firefox" spielte er einen Kampfpiloten, jagte in "Der Wolf hetzt die Meute" einen Serienkiller oder mimte einen Sergeant im Kriegsfilm "Heartbreak Ride".
Clint Eastwood und die Politik
Neben seiner Filmarbeit zeigt sich Eastwood vielseitig, engagiert sich politisch und nimmt sogar öffentliche Ämter wahr. Von 1986 bis 1988 ist er Bürgermeister seines kalifornischen Heimatortes Carmel. Dieses Interesse am politischen Weltgeschehen zeigt sich auch mehr und mehr in seinen Filmen. Der Zusammenarbeit mit Steven Spielberg entspringen Verfilmungen des Kriegsgeschehens auf der Pazifikinsel Iwo Jima, die durch US-amerikanische Truppen erobert wurde und letztlich den zweiten Weltkrieg beeinflusste. Kritiker lobten die Zwillingsfilme "Flags of Our Fathers" und "Letters from Iwo Jima" in hohem Maße. Für seinen Film "Der fremde Sohn", der 2008 erschien und Angelina Jolie in der Hauptrolle zeigte, gewann er unter anderem den Preis "Best Direction" bei den 66. Golden Globe Awards.
Clint schlägt eine andere Richtung ein
In "Die Brücken am Fluss" und "Million Dollar Baby" wird Eastwood geradezu emotional und lässt den weichen Kern unter der harten Schale heraus. Ein paar Tränen können einem echten Haudegen eben nicht schaden. Nach einer vierjährigen Auszeit als Schauspieler von 2004 bis 2008 meldete er sich mit dem bis dahin größten Erfolg seiner Karriere, "Gran Torino", wieder zurück. Darin spielte er die Hauptrolle, aber produzierte den Film auch und übernahm die Regie. Das Regieführen macht Clint Eastwood in letzter Zeit wohl besonders viel Spaß: Bei unter anderem "Hereafter" (2010), " J. Edgar" (2011), "American Sniper" (2014), "Sully" (2016) und "15:17 to Paris" (2018) zeigte er sein großes, großes Können.
Clint Eastwoods Leinwand-Comeback
Und als alle schon dachten, Clint Eastwood hätte sich längst von der Schauspielerei verabschiedet, sickerte die Nachricht durch, dass er wieder vor, und nicht nur hinter der Kamera steht. Im Film "The Mule", der 2019 in die Kinos kommt, übernahm Eastwood nicht nur Regie und Produktion, sondern auch die Hauptrolle. Er schlüpft in die Rolle von Leo Sharp, der als ältester Drogenschmuggler in die US-Geschichte eingegangen ist. Mit von der Partie sind ebenso Hollywoodschauspieler der A-Klasse à la Bradley Cooper, Michael Peña, Dianne Wiest und Laurence Fishburne. Wie schön, dass wir unseren Helden nochmal auf der großen Leinwand bewundern dürfen.
Filme mit Clint Eastwood
- 1964: Für eine Handvoll Dollar
- 1966: Zwei glorreiche Halunken
- 1971: Dirty Harry
- 1973: Ein Fremder ohne Namen
- 1975: Der Texaner
- 1992: Erbarmungslos
- 2004: Million Dollar Baby
- 2008: Gran Torino
- 2012: Back in the Game
- 2019: The Mule