Eine junge Französin kehrt nach Westafrika zurück, um über ihre dortige Kindheit in einem kolonialen Außenposten in Kamerun nachzudenken. Ihre stärksten Erinnerungen sind die an den Hausdiener der Familie, Protée - ein Mann von großem Anstand und Intelligenz -, und die komplizierte Natur der menschlichen Anziehungskraft inmitten einer rassistischen Gesellschaft.
Ein meisterhaft inszenierter Film von Claire Denis mit einer Kameraführung, die die Schönheit von Mensch und Natur gleichermaßen einfängt.
Eine junge Französin kehrt nach Westafrika zurück, um über ihre dortige Kindheit in einem kolonialen Außenposten in Kamerun nachzudenken. Ihre stärksten Erinnerungen sind die an den Hausdiener der Familie, Protée - ein Mann von großem Anstand und Intelligenz -, und die komplizierte Natur der menschlichen Anziehungskraft inmitten einer rassistischen Gesellschaft.
Ein meisterhaft inszenierter Film von Claire Denis mit einer Kameraführung, die die Schönheit von Mensch und Natur gleichermaßen einfängt.
Stab und Besetzung
Protée | Isaach De Bankolé |
Aimée Dalens | Giulia Boschi |
Marc Dalens | François Cluzet |
Luc | Jean-Claude Adelin |
France als Kind | Cécile Ducasse |
France als Erwachsene | Mireille Perrier |
Regie | Claire Denis |
Drehbuch | Claire Denis |
Jean-Pol Fargeau | |
Kamera | Robert Alazraki |
Musik | Abdullah Ibrahim |
Die junge Frau namens France geht eine Straße entlang in Richtung Douala, Kamerun. Sie wird von einem Afroamerikaner aufgelesen, der nach Afrika gezogen ist und mit seinem Sohn nach Limbe fährt. Während der Fahrt schweift France in Gedanken ab, und wir sehen sie als junges Mädchen in Mindif, Französisch-Kamerun im Jahr 1957, wo ihr Vater Kolonialverwalter war.
In einem abgelegenen Außenposten der Provinzregierung lebt die siebenjährige France mit ihrem Vater Marc, ihrer Mutter Aimée und einigen Kamerunern zusammen, darunter Protée, der Hausdiener, der so viel Würde und Intelligenz verkörpert, dass er sich in einer Gesellschaft, die ihm nichts zugesteht, einen gewissen Status erarbeitet hat. Es gibt keine Aufgabe, die man ihm aufträgt, die er nicht mit Würde und Vitalität ausführt. Dabei ist er weder eingebildet noch bescheiden - er ist effizient. Und wunderschön.
Frances Mutter Aimée und Protée fühlen sich stark zueinander hingezogen, und wenn der Ehemann verreist, nehmen sich die beiden gegenseitig fast schmerzhaft wahr. In dieses häusliche Geschehen, in dem die Sehnsüchte unausgesprochen bleiben und Alltagsrituale im Mittelpunkt steht, mischt sich eine Gruppe weißer Franzosen, die nach einem technischen Defekt ihres Flugzeugs gestrandet ist. Die Gespräche und Ereignisse unter dem Dach der Familie werden nun immer rauer und hässlicher.
"Verbotene Sehnsucht" erzählt davon, wie Rassendiskriminierung zwei Menschen daran hindern kann, einander direkt in die Augen zu sehen, und wie sie sich gegenseitig für den Schmerz bestrafen, den sie durch die Gesellschaft erleiden.
Das Regiedebüt von Claire Denis wurde bei den Filmfestspielen von Cannes 1988 im Wettbewerb um die Goldene Palme uraufgeführt. Außerdem wurde er 1989 für den César als bester Erstlingsfilm nominiert. Die Idee zu dem semi-autobiografischen Film kam Claire Denis während einer Reise in den Senegal, bei der sie sich trotz und wegen ihrer in Afrika verbrachten Kindheit in den Augen der Einheimischen nicht mehr diesem Kontinent zugehörig fühlte. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Regieassistentin für Wim Wenders, Jim Jarmusch, Costa-Gavras und andere zählt Claire Denis heute zu den bedeutendsten europäischen Filmemacherinnen - ihr Spielfilm „Der Fremdenlegionär“ (1999) wurde von vielen Kritikern als einer der besten Filme der 1990er Jahre eingestuft.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 19.03.2024