20 Jahre nach dem Anschlag: Prozess gegen den 9/11-Drahtzieher beginnt erst 2021

20 Jahre nach dem Anschlag: Prozess gegen den 9/11-Drahtzieher beginnt erst 2021

Washington - Der Prozess gegen den mutmaßlichen Drahtzieher der Terroranschläge vom 11. September 2001, Chalid Scheich Mohammed, soll erst 2021 beginnen. Damit solle ein „fairer und schneller“ Ablauf des Verfahrens garantiert werden, verfügte ein US-Militärrichter auf dem amerikanischen Stützpunkt Guantanamo in Kuba. Der Zeitplan gilt auch für die vier Mitangeklagten, darunter Ramzi Binalshib, der in Hamburg zusammen mit Mohammed Atta, dem Anführer der Todespiloten vom 11. September, gelebt hatte. Die Anordnung des Militärrichters vom Freitag lag der Deutschen Presse-Agentur am Samstag vor. Den in Guantanamo festgehaltenen Häftlingen droht die Todesstrafe.

Prozess wird in Guantanamo geführt

Scheich Mohammed, der einst die „Nummer drei“ der Terrororganisation Al-Kaida gewesen sein soll, und andere wurde nach ihrer Festnahme in Geheimgefängnissen der CIA brutal gefoltert. Sie waren unter anderem der Methode des sogenannten Waterboardings - das ist simuliertes Ertränken - ausgesetzt. Viele ihrer Aussagen hätten damit vor einem regulären Gericht keinen Bestand. Der frühere US-Präsident Barack Obama hatte sich vergeblich darum bemüht, die mutmaßlichen Terroristen in New York vor ein Bundesgericht zu stellen.

Der Prozess in Guantanamo werde „eine Anzahl administrativer und logistischer Herausforderungen“ überkommen müssen, darunter auch die Koordination mit der Regierung zu den als geheim eingestuften Informationen, erklärte der Richter. Das Tribunal stellte daher einen detaillierten Zeitplan bis Januar 2021 vor, der allen Parteien genügend Zeit für Anträge und Verfahrensschritte geben soll. Für den Prozess gegen Scheich Mohammed und andere sollen schon im September Anhörungen des Vorverfahrens stattfinden.

Unter den Angeklagten war auch Walid bin Attasch, der einst Leibwächter Osama bin Ladens gewesen sein soll, und Mustafa Ahmed al-Hausawi aus Saudi-Arabien, der den Attentätern Geld beschafft haben soll. Das wird auch dem in Kuwait aufgewachsenen Ali Abdel Asis Ali vorgeworfen, der mit Scheich Mohammed verwandt ist. (dpa)