Netto-Knall: Discounter schmeißt haufenweise Produkte aus dem Sortiment
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Netto-Knall: Discounter schmeißt haufenweise Produkte aus dem Sortiment

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Der Discounter Netto nimmt eine radikale Änderung im eigenen Sortiment vor. Kunden müssen sich umstellen – es fliegen reihenweise Bio-Produkte aus den Regalen.

München – Bio-Lebensmittel boomen in Deutschland, das bestätigt auch eine Umfrage durch das Bundeszentrum für Ernährung aus 2023. Dabei gaben 80 Prozent der Befragten an, vorrangig zu Bio-Produkten zu greifen. Es wundert also nicht, dass Supermärkte und Discounter verschärft darauf Wert legen in ihren Sortimenten.

Unter anderem Aldi machte es vor und schloss eine umfangreiche Kooperation mit einem namhaften Bio-Hersteller. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, überarbeitete nun auch der Discounter Netto sein Bio-Angebot. Zahlreiche Produkte sind von der Umstrukturierung betroffen, mit der künftig vermehrt auf die Eigenmarke gesetzt werden soll.

Änderung des Sortiments bei Netto: „BioBio“ löst „Naturkind“-Produkte ab

Wer bisher beispielsweise die Tiefkühlpommes von „Naturkind“ bevorzugt hat, muss sich nun entweder mit einer anderen Bio-Marke anfreunden oder die Produkte direkt beim Hersteller online bestellen. Netto setzt indessen auf seine eigene Marke „BioBio“. Um die langjährige Eigenmarke besser zu vermarkten, soll sie stärker beworben werden – auf Kosten der „Naturkind“-Marke.

Ein Bestandteil der „BioBio“-Werbekampagne ist ein Gewinnspiel auf den Social-Media-Kanälen des Discounters, bei dem regelmäßig die Werbestimme hinter den eigenen Produkten erraten werden muss.

Die bisherige Bio-Marke „Naturkind“ wurde in Netto-Filialen in einer Vielzahl von Produkten angeboten, von Molkereiprodukten bis hin zu Mehl, Brotaufstrichen oder Tiefkühlwaren.

Bis zu 300 neue Bio-Produkte aus eigener Produktion: Netto restrukturiert

Nach dem Relaunch von „BioBio“ bleiben nur noch einige wenige „Naturkind“-Produkte im Netto-Sortiment. Der Discounter plant weiterhin, Kinderbrei oder einige Snacks des Herstellers zu führen. In einigen Filialen des Mutterkonzerns Edeka soll die Marke auch weiterhin erhältlich sein. Insbesondere in den größeren Geschäften der Supermarktkette, die das Shop-in-Shop-Biomarkt-Prinzip verfolgen, berichtet die Lebensmittelzeitung.

Eine Person im Supermarkt. (Symbolfoto)
Wer gerne bei Netto einkaufen geht, muss sich künftig womöglich umstellen. Der Discounter ändert sein Sortiment. (Symbolfoto) © Oliver Berg/dpa

Die Eigenmarke „BioBio“ umfasst bis zu 300 Lebensmittel, wie auf der Homepage von Netto zu lesen ist. Der Anteil der Bio-Lebensmittel kann je nach Saison und Region sowie in verschiedenen Filialen variieren.

Mit der Umstrukturierung des Bio-Sortiments will Netto mit den Discounter-Konkurrenten Aldi und Lidl mithalten. Laut Lebensmittelzeitung sollen die gewünschten Verkaufszahlen von „Naturkind“ nicht erreicht worden sein. Zuletzt hat Aldi Süd beispielsweise angekündigt, künftig auf Billig-Fleisch verzichten zu wollen und zudem vermehrt vegane Produkte anzubieten. Konkurrent Penny überarbeite ebenfalls in der Vergangenheit das Bio-Angebot. (rku)

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